Zweifelhafte Ansichten Impfgegnerin: Kritiker zerpflücken Jessica Biel

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14.6.2019

Impfgegnerin? Schauspielerin Jessica Biel positioniert sich mit einem «Nein, aber ...».
Impfgegnerin? Schauspielerin Jessica Biel positioniert sich mit einem «Nein, aber ...».
Getty Images

Das könnte Schauspielerin Jessica Biel einige Fans kosten: Die Frau von Popstar Justin Timberlake redet sich mit ihren Aussagen zum Thema Impfungen derzeit um Kopf und Kragen.

Ist Jessica Biel (37) eine Impfgegnerin? Nach den Ereignissen der letzten Tage wird die Schauspielerin diesen Stempel jedenfalls so schnell nicht mehr losbekommen. Die Ehefrau von Sänger Justin Timberlake (38) ist in die Kritik geraten, nachdem sie und der bekennende Impfgegner Robert F. Kennedy Jr. versucht hatten, kalifornische Abgeordnete zur Ablehnung einer Verschärfung der Impfpflicht zu bewegen.



Bereits jetzt hat der Bundesstaat Kalifornien eines der strengsten Impfgesetze des USA, es schreibt etwa die Immunisierung von Schülern privater und öffentlicher Schulen vor. Umgangen werden kann die Impfplicht nur, wenn ein Arzt Gründe nennt, die gegen die Impfung des Kindes sprechen. Eine Ausnahmeregelung, die dem Initator des Gesetzesentwurfs, Senator Richard Pan, zufolge zu oft missbraucht wird. So seien in der Vergangenheit etwa Asthma oder Diabetes-Erkrankungen als Gründe angebracht worden, ein Kind nicht zu impfen. Nach Pans Vorstellungen sollen die genannten Hinderungsgründe künftig vom Gesundheitsamt überprüft werden.

So begründet sie ihre Ablehnung

Biels Lobbyarbeit gegen den Gesetzentwurf wurde von Kritikern allgemein als Impfgegnerschaft ausgelegt – und stark kritisiert. Via Instagram bemühte sie sich um Klärung: «Ich bin nicht gegen Impfungen», schreibt die Mutter eines vierjährigen Sohnes. «Ich befürworte, das Kinder geimpft werden, und ich befürworte, dass Familien das Recht haben sollten, zusammen mit ihren Ärzten medizinisch informierte Entscheidungen für ihre Kinder zu treffen.»

Ihre Ablehnung des geplanten Gesetzesentwurfs rühre von Sorgen um enge Freunde her: Die hätten ein Kind, das an einer Krankheit leide, die eine Aussetzung der Impfpflicht notwendig mache, erklärt Biel. «Sollte der Gesetzesentwurf angenommen werden, würde es für diese Eltern erschwert, sich in diesem Staat um ihr Kind zu kümmern», so ihr Argument.

«Entweder nicht gelesen oder nicht verstanden»

Senator Pan, der selbst Kinderarzt ist, will das nicht durchgehen lassen: Im «Hollywood Reporter» sagt er, die Schauspielerin sei entweder «falsch informiert» oder verzerre bewusst den Inhalt des Gesetzesentwurfs. «Wenn sich Jessica Biel darum sorgt, dass echte medizinische Gründe gegen Impfungen ignoriert werden, hat sie den Gesetzesentwurf entweder nicht gelesen oder nicht verstanden», kritisiert die kalifornische Ärztin Jennifer Gunter bei Twitter.

Falls das Kind von Biels Freunden tatsächlich an einer Immunschwäche leide, die Impfen unmöglich mache, profitiere das Kind von dem Gesetz, erklärt Leah Russin von Vaccinate California: Der Herdenschutz schütze es dann besser vor Krankheiten, deren Ausbruch mit einer Impfung verhindert werden können.

In den USA wurden in diesem Jahr bereits 1'020 Fälle von Masern-Erkrankungen registriert, es ist der schlimmste Ausbruch seit 1992. Als Grund dafür sehen Ärzte und Forscher die grösser werdene Zahl von Impfgegnern. Im Bundesstaat New York, der am schlimmsten betroffen ist, lassen Behörden inzwischen auch religiöse Gründe nicht mehr als Gegenargument für das Impfen durchgehen. 

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