Einladung an Rapper Kollegah und Farid Bang nach Auschwitz

SDA

1.5.2018 - 14:40

Die Rapper Kollegah (r) und Farid Bang sind vom Internationalen Auschwitz-Komitee zu einem Besuch in die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau eingeladen worden - damit sie künftig wissen, wovon sie singen. (Archivbild)
Die Rapper Kollegah (r) und Farid Bang sind vom Internationalen Auschwitz-Komitee zu einem Besuch in die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau eingeladen worden - damit sie künftig wissen, wovon sie singen. (Archivbild)
Source: Keystone/DPA/JÖRG CARSTENSEN

Das Internationale Auschwitz-Komitee hat das umstrittene Rapper-Duo Kollegah und Farid Bang zu einem Besuch in die KZ-Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau eingeladen. Mit ihren antisemitischen Texten demonstrierten die beiden offensichtlich gravierende Bildungslücken.

"Ein solcher Besuch der beiden Rapper wäre auch ein Signal an ihre vielen Fans", teilte der geschäftsführende Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, am Dienstag mit. Heubner reagierte damit auf ein Interview des Musikers Marius Müller-Westernhagen, der in der "Süddeutschen Zeitung" anregte, die Skandalrapper sollten die Gedenkstätte besuchen.

Die beiden Rapper hatten trotz massiver Kritik an antisemitischen Liedzeilen einen Echo bekommen. Etliche Musiker gaben ihre eigenen Preise danach aus Protest zurück, die Auszeichnung selbst wurde nach tagelanger öffentlicher Debatte in ihrer bisherigen Form abgeschafft.

Heubner schlug für einen Besuch den 3. Juni vor, wenn deutsche und polnische Jugendliche vor Ort seien, um den Mitarbeitern der Gedenkstätte auf dem Gelände zu helfen. "Kollegah und Farid Bang können gerne mit den Jugendlichen arbeiten und sich auch so der Geschichte und der Wirklichkeit von Auschwitz stellen." Heubner erklärte: "Auschwitz-Überlebende hoffen immer darauf, dass jeder Mensch bereit ist, zu lernen und auch antisemitische Vorurteile zu überwinden."

Im Internationalen Auschwitz Komitee sind Organisationen, Stiftungen und Holocaust-Überlebende aus 19 Ländern vereinigt. Das Komitee will unter anderem Wissen vermitteln und die Interessen der Überlebenden vertreten. Die Geschäftsstelle sitzt in Berlin.

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