Tödliche Panik an FestivalBesucher verklagt Rapper Scott, Polizei meldet Spritzen-Attacke
DPA/fts
8.11.2021
Am «Astroworld»-Festival sterben acht Menschen in einer Massenpanik, Hunderte werden verletzt. Die Polizei untersucht eine Substanz, die den Besuchern gespritzt worden sein soll. Veranstalter Scott ist verklagt worden.
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08.11.2021, 13:48
08.11.2021, 14:20
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Am Sonntag wurde im Namen eines Mannes Klage eingereicht, der in dem Gedränge bei dem Auftritt des Rappers Travis Scott beim von Scott gegründeten Festival «Astroworld» in Houston verletzt wurde. Die Anwälte des Mannes haben Scott, das auf Live-Veranstaltungen spezialisierte Unternehmen Live Nation und andere verklagt. Sie erklärten, die Beklagten seien für das Unglück verantwortlich.
Und es sei eine «vorhersehbare und vermeidbare Tragödie» gewesen.
Eine weitere Klage eines Mannes wurde über den Bürgerrechtsanwalt Ben Crump eingereicht, der in der Vergangenheit unter anderen die Familien der von Polizisten getöteten Schwarzen George Floyd und Breonna Taylor vertrat.
In einem Tweet am Samstag hatte Scott erklärt, er sei «absolut am Boden zerstört von dem, was letzte Nacht passiert ist». Er versprach Unterstützung für die Betroffenen und ihre Angehörigen. Bei der Massenpanik am Freitagabend waren mindestens acht Menschen ums Leben gekommen. Rund 300 weitere wurden verletzt, als während Scotts Auftritt die Menge plötzlich in Richtung Bühne drängte.
Das ursprünglich auf drei Tage angesetzte Festival wurde nach dem Unglück abgebrochen. Dreizehn Menschen wurden am Sonntag noch in Spitälern behandelt. Über ihren Zustand gab es keine Informationen. Vertreter der Stadt Houston erklärten, man sei in einer frühen Phase der Ermittlungen zu den Gründen der Massenpanik.
Wurden den Anwesenden Drogen gespritzt?
Houstons Polizeichef bestätigte jedoch, dass ein Sicherheitsbeamter mit einer Nadel durch einen unbekannten Angreifer gestochen wurde. Das medizinische Personal fand eine Einstichwunde am Hals.
Es bestehe die Möglichkeit, dass ihm und Konzertbesuchern in der Panik eine Substanz gespritzt worden sei. Einige Opfer des Vorfalls fielen in Ohnmacht und seien demnach niedergetrampelt worden.
Die genauen Todesursachen liessen sich aber erst durch entsprechende Autopsien ermitteln, allenfalls finden sich da Beweise für mehrere Injektionen, wie der Polizeichef weiter ausführte.
Die acht Todesopfer seien zwischen 14 und 27 Jahre alt, erklärte der Bürgermeister von Houston auf einer Pressekonferenz. Fünf von Ihnen seien unter 18 Jahren alt gewesen.
Kylie Jenner wehrt sich gegen Vorwürfe
Kylie Jenner, Scotts Freundin und die Mutter seiner Kinder, postete auf Instagram eine ähnliche Nachricht wie der Rapper. Sie fügte allerdings an, dass sie erst nach dem Konzert von den Todesopfern erfahren hätten.
Niemals hätten sie und Scott sonst «weiterperformt und gefilmt». Ihre Nachricht beschliesst die Unternehmerin mit einer Beileidsbekundung und den Worten: «Ich werde für die Heilung aller beten, die betroffen sind.»
Insgesamt waren am Freitag rund 50'000 Menschen am «Astroworld»-Festival.