SchlagzeuglegendeRolling-Stones-Schlagzeuger Charlie Watts mit 80 gestorben
dpa
24.8.2021 - 19:14
Schlagzeuger Charlie Watts war für viele die Seele der Rolling Stones, er schaffte Ausgleich zu den Band-Hitzköpfen Mick Jagger und Keith Richards. Jetzt ist er im Alter von 80 Jahren gestorben – die Musikwelt trauert.
24.08.2021, 19:14
24.08.2021, 19:22
dpa
Der Schlagzeuger der legendären Rockband The Rolling Stones, Charlie Watts, ist tot. Watts sei am Dienstag im Kreis seiner Familie mit 80 Jahren friedlich in einem Londoner Krankenhaus gestorben, wie sein Agent Bernard Doherty unter anderem der britischen Nachrichtenagentur PA mitteilte.
«Charlie war ein geschätzter Ehemann, Vater und Grossvater und als Mitglied der «Rolling Stones» auch einer der grossartigsten Schlagzeuger seiner Generation», hiess es in dem Statement vom Abend.
Tour-Absage wegen Operation
Vor einigen Wochen war bereits bekannt geworden, dass Watts nicht an der kommenden US-Tournee seiner Band teilnehmen sollte. Er erhole sich von einer nicht näher spezifizierten medizinischen Behandlung, hiess es PA zufolge von einem Sprecher. Laut Sender BBC war Watts im Jahr 2004 bereits wegen Kehlkopfkrebs behandelt worden.
Geboren am 2. Juni 1941 in Nordlondon, entdeckte der Musiker schon früh seine Liebe zu Jazz und Blues. Er bastelte sich aus einem alten Banjo sein erstes Schlagzeug – es war der Beginn einer jahrzehntelangen Karriere mit diversen Jazz-Formationen und eben den Rolling Stones.
Watts kam ein halbes Jahr nach dem ersten Auftritt der Band im legendären Londoner Marquee Club am 12. Juli 1962 dazu. Die Entscheidung machte sich bezahlt, musikalisch und finanziell. Die Stones hätten eben das Glück und das Geld gehabt, viel Zeit im Studio verbringen zu können, sagte er dem britischen «Telegraph» ein halbes Jahrhundert später – und sie hätten daher viel ausprobieren können.
Watts mied das Rampenlicht
Der Drummer galt als einer der bestgekleideten Rockstars. Doch im Gegensatz zu Sänger Mick Jagger und Gitarrist Keith Richards mied er das Rampenlicht. Als Jazzmusiker wusste er musikalische Kollaborationen zu schätzen und schweisste die Stones zusammen – nicht nur, wenn er den Rhythmus auf der Bühne vorgab, sondern vor allem, wenn sich Jagger und Richards über Jahre hinweg immer wieder verkrachten.
In den 1980ern trank Watts stark und nahm Drogen. 2004 überstand der einst starke Raucher eine Kehlkopfkrebserkrankung.
Seit 1964 war Watts mit derselben Frau verheiratet, der Künstlerin Shirley Watts, mit der er eine erwachsene Tochter hatte. Sie lebten auf einem Gestüt in der Grafschaft Devon und züchteten professionell Araberpferde.
Doch das Rockerleben liess ihn nicht los: Nach jeder Tour versuche er sich zurückzuziehen, gestand er der «Times» mit 75. Keith Richards frage ihn, was er dann tun werde. «Ich weiss nicht, Rasenmähen? Also setze ich mich nicht zur Ruhe.»