Urheberrechtsverletzung Ungefragt abgekupfert – Christa Rigozzi könnte Theater-Star verklagen

tafi

26.3.2019

Eigentlich könnte Christa Rigozzi den Theatermacher Christoph Marthaler wegen Urheberrechtsverletzung verkalgen. Die Ex-Miss-Schweiz findet es aber vor allem «ziemlich amüsant», vom Star-Regisseur zitiert worden zu sein, Auch wenn Marthaler «vergass», seine Quelle anzugeben.
Eigentlich könnte Christa Rigozzi den Theatermacher Christoph Marthaler wegen Urheberrechtsverletzung verkalgen. Die Ex-Miss-Schweiz findet es aber vor allem «ziemlich amüsant», vom Star-Regisseur zitiert worden zu sein, Auch wenn Marthaler «vergass», seine Quelle anzugeben.
Keystone

Theatermacher Christoph Marthaler hat in einem Stück offenbar ein Zitat von Christa Rigozzi verwendet: Die Ex-Miss-Schweiz weiss nichts von dem Plagiat und wird auch nicht als Quelle genannt. Sie könnte klagen.

Ohne sie als Quelle zu nennen, hat sich der berühmteste Theatermacher der Schweiz offenbar bei Christa Rigozzi «bedient». In seinem Stück «Mir nämeds uf öis» am Zürcher Schauspielhaus hat Christoph Marthaler aus einem Interview zitiert, das die Ex-Miss-Schweiz den Zeitungen der Tamedia-Gruppe gegeben hat. Das berichtet der «Tages-Anzeiger» und sieht gute Chancen, dass Marthaler im Falle einer Urheberrechtsklage zur Rechenschaft gezogen werden könnte. (Bezahlschranke)

Konkret ging es in dem kuriosen Fall um die Textstelle: «Wenn ich ankomme, trinke ich erst Wasser mit Kohlensäure. Zum Anregen und um sicherzustellen, dass der Wasserhaushalt stimmt. Dann nehme ich ein Glas Weisswein, mit dem ich die Runde mache und anstossen gehe. Bei zwei Gläsern Weisswein liegt die Grenze. Ich persönlich hasse bereits den kleinsten Kontrollverlust, möchte nicht einmal minimal betrunken sein an einem Apéro.» Dieses Zitat sei für das Stück eins zu eins aus dem Interview übernommen worden.



Es ist zwar im modernen Theater kein ungewöhnlicher Vorgang, dass Bühnenkünstler aus Zitaten einen neuen Kontext schaffen. Auch Marthalers «Stücke seien stets eine Mischung aus Selbstgeschriebenem und Zitaten» wie sein Dramaturg Malte Ubenauf im «Tages-Anzeiger» erklärt. Allerdings werden überlicherweise Quellen und Autoren genannt. Das sei in Marthalers Fall nicht geschehen, weder im Stück noch im Programmheft.

«Das hätte nicht passieren dürfen und tut uns aufrichtig leid», gibt Marthaler über seinen Dramaturgen im «Tages-Anzeiger» zu. Ubenauf meint sich zu erinnern, dass die Textstelle auf «labyrinthischen Wegen» ins Stück gekommen sei: «Ich meine, es war Marthaler selbst, der mit dem ‹Tages-Anzeiger› und der Rigozzi-Seite auf die Probebühne gekommen ist. Sicher bin ich mir aber nicht.» Absicht sei es aber nicht gewesen, die Urheberquellen zu verschleiern.



Und was hält Christa Rigozzi zu dem Skandälchen? Ihr Manager beruhigt die Gemüter. Eine eine Urheberrechtsverletzung liege zwar definitv vor. Verklagen wolle man Marthaler laut «Tages-Anzeiger» aber nicht. Schliesslich sei es vor allem ziemlich amüsant, dass Rigozzi in einem Marthaler-Stück zitiert werde.

Bilder aus der Schweiz

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