Missbrauchsvorwürfe Zehntausende wollen Deutschland-Konzerte von R. Kelly verhindern

dpa/dor

25.1.2019

Staatsanwälte in zwei US-Bundesstaaten sammeln Informationen zum R&B-Sänger R. Kelly – ob erneut ein Verfahren eröffnet wird, ist allerdings offen.
Staatsanwälte in zwei US-Bundesstaaten sammeln Informationen zum R&B-Sänger R. Kelly – ob erneut ein Verfahren eröffnet wird, ist allerdings offen.
Bild:  Invision/AP/Frank Micelotta

Während in Amerika Staatsanwälte Anschuldigungen wegen Pädophilie und sexueller Übergriffe durch R. Kelly prüfen, sind in Deutschland zwei Konzerte mit dem R&B-Sänger geplant. Eine Petition versucht diese nun zu verhindern.

Zehntausende Menschen haben in den vergangenen Tagen eine Online-Petition gegen zwei Deutschland-Konzerte des Musikers R. Kelly unterschrieben. Bis zum frühen Freitagmorgen hatten bereits mehr als 22'000 Menschen ihren Namen unter die Online-Petition auf Change.org gesetzt, um die Konzerte in Hamburg (14. April) und in Ludwigsburg (Baden-Württemberg, 12. April) zu verhindern. Mehrere deutsche Medien hatten zuvor über die Petition berichtet.



Gegen den R&B-Künstler («I believe I can fly») waren Anfang Januar in einer amerikanischen TV-Dokumentation Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen erhoben worden. Die Vorwürfe reichen bis in die 90er Jahre zurück. Kelly hat die Vorwürfe mehrfach abgestritten.

Unter dem Titel «#RKELLYSTUMMSCHALTEN – Sexualverbrechern keine Bühne geben» will die Petition nun erreichen, dass die beiden Deutschland-Konzerte des Musikers abgesagt werden.

In Hamburg hat das Bezirksamt Hamburg-Nord einen Vertrag mit dem Veranstalter für das Konzert in der Sporthalle abgeschlossen. Damit sei die Behörde vertraglich gebunden, sagte ein Sprecher dazu. Sie sehe derzeit auch keine rechtliche Handhabe, den Vertrag einseitig zu kündigen. «Es obliegt dem deutschen Veranstalter die Wertung, ob es opportun erscheint, das Konzert wie geplant am 14. April stattfinden zu lassen», hiess es weiter. In die Hamburger Sporthalle passen dem Bezirksamt zufolge bis zu 7000 Besucher. Die Veranstalter der beiden Konzerte waren zunächst nicht zu erreichen.

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