SRF macht den Kassensturz So viel kostet der Schweizer «Tatort»

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6.5.2022

Jedes Jahr veröffentlicht SRF die Sendungskosten. Auf Platz eins ist mit 2,2 Millionen der Schweizer «Tatort», «Gredig direkt» steht unten im Ranking. Ein Überblick.

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6.5.2022

Dass über dem Leutschenbach schon länger der Sparhammer hängt, ist schon länger bekannt und sorgt bei Politikern und SRF-Angestellten für hitzige Diskussionen. Jetzt hat das Schweizer Fernsehen die jährlichen Sendungskosten veröffentlicht. 

«Blick» hat die neuen Zahlen unter die Lupe genommen und schreibt, dass die Nachrichten-Flaggschiffe «Tagesschau» und «10vor10» rund 1,7 Millionen Franken – im Vergleich zum letzten Jahr – weniger kosteten. 

Der Grund: Während der Corona-Zeit wurden mehr Interviews online geführt und auch das Reisen war eingeschränkt. Deshalb seien auch Formate wie die «Rundschau» und «Einstein» günstiger ausgefallen. 

«Gredig direkt» versus «Schawinski» und «Eco Talk»

Auch der Talk von Urs Gredig falle kostengünstiger aus als noch die Vorgänger-Sendung «Schawinski». Und zwar um rund einen Viertel. Das habe vor allem mit den «Initialkosten» von Schawinski zu tun, erklärt SRF gegenüber der Zeitung. Dabei handelt es sich um die Kosten, die bei einem neuen Format bei der Lancierung anfallen würden. Zudem habe das Talk-Team um Urs Gredig an Routine gewonnen, deshalb könne SRF nun das Format auf einem günstigen Niveau herstellen. 

«Eco» wurde letztes Jahr aus dem Programm gestrichen. In «Eco Talk» von Finanz-Journalist Reto Lipp bespricht er mit Gästen wirtschaftsrelevante Themen im Studio. Die teuren Reportagen sind weggefallen. Sparpunkt: 34'000 Franken pro Sendung.  

Auch beim «Kulturplatz» von Eva Wannenmacher hat man nach Sparpotenzial gesucht – und gefunden. Seit letztem Jahr moderiert Wannenmacher Beiträge an, die für Instagram gedacht sind – und auch darüber finanziert werden. Und man arbeite insgesamt «effizienter und nachhaltiger» resümiert SRF, um Wapplers Sparziele einzuhalten. 

Corona spielt SRF in die Karten

Unterhaltungssendungen wie «1 gegen 100» konnten wegen der Pandemie mit weniger Zuschauer*innen durchgeführt werden. Statt 100 Quizteilnehmer*innen konnten nur 50 im TV-Studio Platz nehmen. Das sei einer der Gründe, weshalb pro Quizfolge rund 15'000 Franken eingespart werden konnten. «Einerseits hatte der allgemeine Sparauftrag, andererseits auch Corona Einfluss auf die Sendungskosten», sagt das SRF dazu.

Zudem erschien 2021 kein SRF-Fernsehfilm. Das macht 1,7 Millionen Franken mehr im Budget. Teile davon wurden wiederum in Serien wie «Wilder» re-investiert. Die vierte und letzte Staffel «Wilder» schlug mit 890'000 Franken pro Folge zu Buche, macht also 14 Prozent mehr als im Vorjahr. 

«Reporter»-Dokus wurden ausgebaut

Die Dokumentar-Filme der «Reporter»-Reihe sind um einen Drittel teurer geworden gegenüber dem Vorjahr. Das habe mit dem neuen Sendeplatz zu tun. Statt am Sonntag laufen die Dokumentarformate am Mittwoch – und sind fünf Minuten länger geworden. Dies soll die Mehrkosten erklären. 

SRF bestätigt gegenüber blueNews, dass es sich dabei um die offiziellen Zahlen handelt.


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