Dok «Abenteuer Lappland»: Traumreise in den hohen Norden

Von Carlotta Henggeler

29.12.2019

Armin Berchtold aus Giswil hat einen grossen Traum: Mit Hund und Schlitten im hohen Norden unterwegs sein. Als SRF für «Abenteuer Lappland» Kandidaten sucht, bewirbt er sich – wird er genommen. Mit seinen vier Kolleginnen wird es die Reise seines Lebens.

Am Anfang seines TV-Experiments steht ein Aufruf in den sozialen Medien, erinnert sich Brunnenmeister Armin Berchtold: «Meine Frau hat das Inserat zum ‹Abenteuer Lappland› von SRF auf Facebook gesehen und gleich gewusst, das ist meins», erinnert sich der 60-jährige Innerschweizer. Denn Berchtold ist Jäger und am liebsten in der Natur unterwegs. Schon mehrmals hat er mit seiner Familie Tagesausflüge in Skandinavien unternommen. Seitdem träumt er von einer mehrtägigen Reise mit Schlittenhunden. Ein langgehegter Wunsch, denn: «Ich liebe Kälte, Schnee, die Landschaft und die Weite. Wenn ich auf der Jagd bin in der Natur, erhole ich mich. Das ist meine Art von Therapie», sagt Berchtold und lacht.  

Ohne lange zu überlegen, bewirbt sich Berchtold für die Fernseh-Dokumentation und wird ausgewählt. Am Flughafen in Zürich, vor der Abreise nach Finnland, erlebt er seine erste Überraschung: «Ich war etwas baff, als ich gemerkt habe, dass all meine Mitreisenden Frauen sind», sagt der Familienvater und doppelt nach: «Wir haben gleich gemerkt, dass wir auf einer Wellenlänge sind, die Chemie stimmt total. Besser konnte ich es nicht ‹breichen›, es sind tolle Frauen mit tollen Charakteren.» 

Mit Armin Berchtold auf Lappland-Reise waren die ehemalige Spitzen-Bobfahrerin Michelle Huwiler, die dreifache Mutter, Psychologin und Universitätsdozentin Barbara Studer, Silvia Lerch, die für eine Versicherungsgesellschaft arbeitet und vor vier Jahren an Parkinson erkrankt ist, und die junge HR-Managerin Martina Schweizer.

Dass die Chemie stimmt, ist für das Abenteuer nicht unwichtig. Gilt es fünf Tage weit weg von der Zivilisation mit Schlittenhunden in der Wildnis Lapplands zu überleben. Genauer gesagt im Nationalpark von Kansallispuisto – bei Minus 20 Grad. Übernachtet wird im Biwak.

Geführt werden sie vom finnischen Guide und Musher Juho Ylipiessa, der mit der Husky-Ranch in Lappland südlich von Kittilä stationiert ist. Nach einer Einführung geht es schon los. 

Fünf Tage sind Berchtold und seine Reisebegleiterinnen weg von der Zivilisation mit Huskys in der Wildnis von Lappland unterwegs. Eine Challenge, haben die Schweizer wenig Erfahrung mit Schlittenhunden. 

200 Kilometer legen sie mit einem eigenen Gespann von jeweils fünf Huskys zurück. Das TV-Abenteuer verlangt alles von den Teilnehmern ab: Sie sind für die Tiere verantwortlich, von der Fütterung bis zur richtigen Versorgung gegen die Kälte. Einmal knallt es im Rudel, Berchtold erinnert sich: «Mein vorderster Husky Ballack war das Alphatier, ein jüngerer hat sich mit ihm einen Kampf geliefert. Da mussten wir eingreifen.»

Nicht das einzige Problem, die Kälte setzte den SRF-Dokfilmern zu, inklusive gefrorener Finger und Zehen.

Die Natur, die Weite, die absolute Ruhe, wenn Armin Berchtold von der Expedition spricht, leuchten seine Augen: «Diese Reise mit diesen tollen Frauen, die mir ans Herz gewachsen sind, hat mir wieder einmal gezeigt, wie klein wir im Universum sind. Das macht mich immer demütig.»

Ans «Abenteuer Lappland» und an seine Gspändli wird sich Armin Berchtold noch lange erinnern – und davon träumen.

«Abenteuer Lappland» läuft am Sonntag, 29. Dezember, um 20:05 Uhr auf SRF1. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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