Unterhaltungs-Shows Die Tricks der TV-Macher während Corona

Von Monika Rufener

10.2.2021

Drew Barrymore und der Talkshow-Host James Corden bei einem coronakonformen TV-Auftritt.
Drew Barrymore und der Talkshow-Host James Corden bei einem coronakonformen TV-Auftritt.
The Drew Barrymore Show

Die Macher von TV-Shows müssen trotz Reisebeschränkungen, Social Distancing und Quarantäneregeln beste Unterhaltung produzieren. Doch Not macht ja bekanntlich erfinderisch.

Während die ganze Welt dazu angehalten ist, das Haus nicht zu verlassen, ist die grosse Zeit der Unterhaltungs-Shows gekommen. Denn: Was soll man inmitten einer globalen Pandemie schon machen, wenn nicht TV oder Streaming-Dienste zu schauen?!

Doch während sich die Zuschauer berieseln lassen, kämpfen auf der anderen Seite die Macher der TV-Shows mit den schwierigen Umständen, die ihnen die Pandemie in der Produktion beschert. Wie die Macher von verschiedenen Unterhaltungs-Shows mit den Corona-Problemen umgehen? Nachfolgend vier Beispiele.

Was tun, wenn die von der Aussenwelt isolierten «Big Brother»-Kandidaten noch gar nichts vom Corona-Ausbruch mitbekommen haben?

Das Konzept von «Big Brother» ist an sich schon recht kompatibel mit den gängigen Corona-Massnahmen: Mehrere Menschen wohnen ohne Kontakt zur Aussenwelt in einer Art geteilter Selbstquarantäne zusammen.

Doch gerade weil die Kandidaten der Sendung so isoliert sind, haben sie während ihres Aufenthalts keine Ahnung, was in der «realen» Welt gerade so abgeht: nicht einmal, dass ausserhalb des Big-Brother-Hauses gerade eine globale Pandemie wütet und die ganze Welt lahmlegt.

So passiert auch in der 13. Staffel von «Big Brother» in Deutschland. Die Kandidaten des Sat1-Formates befanden sich seit dem 6. Februar 2020 im «Big Brother»-Haus und bekamen nichts von der rasanten Ausbreitung des Virus mit. Mitte März sah sich das Sat1-Team jedoch gezwungen, die Kandidaten über die Corona-Situation aufzuklären. Moderator Jochen Schropp erklärte die Situation hinter einer Glaswand. Zum besseren Verständnis wurden den sichtlich irritierten Kandidaten auch Bilder aus Peking und Co. gezeigt.

Was machen, wenn man eine Talk-Sendung hostet, die Gesprächsgäste jedoch nicht anwesend sein können?

Um die naheliegendste Antwort vorneweg zu nehmen: Ja, man könnte die Person auch einfach per Video zuschalten. Eine andere Möglichkeit ist aber, es so zu machen wie das Team von «The Drew Barrymore Show»: Die Daytime-Show setzt nämlich auf Green-Screen-Magie. Dank dieses guten, alten Film-Tricks gelingt die Illusion, dass der Gast, der eigentlich in Los Angeles weilt, tatsächlich im Studio in New York sitzt. Wie echt das Ganze dann tatsächlich aussieht, sehen Sie im untenstehenden Video:

Wie funktioniert eine Dating-Show zu Zeiten von Social Distancing?

Zugegeben, Massendating ist in Zeiten von Social Distancing nicht die allerklügste Idee, doch dass die Singles zu Hause in der Selbstquarantäne vereinsamen, ist auch keine Lösung.

Nun, es scheint so, als hätte RTL eine gute Lösung für dieses Dilemma gefunden: Bei der neuesten «Bachelor»-Staffel (angelaufen am 20. Januar 2020) mussten sich im Vorfeld sämtliche Kandidaten inklusive dem Rosenkavalier auf Corona testen lassen und sich in eine fünftägige Schutzzeit begeben.

Und weil man während einer globalen Pandemie auch nicht reisen sollte, wird diese Staffel auch nicht irgendwo unter Palmen gedreht, sondern im weniger tropischen, dafür umso winterlichen Deutschland. Fünf Kandidatinnen konnten zudem nicht bei den ersten Folgen mit dabei sein, da sie Kontakt mit einer infizierten Person hatten und sich deshalb in Quarantäne begeben mussten, wie RTL schreibt. Wie die Quarantäne-Kandidatinnen den Bachelor vertrösten mussten, sehen Sie im Video:

Wie dreht man das Dschungel-Camp, wenn man nicht in den Dschungel reisen kann?

Die kurze Antwort darauf ist: gar nicht. Die längere Antwort ist jedoch die folgende: Dass das RTL-Dschungelcamp in diesem Jahr nicht wie gewohnt im australischen Outback stattfinden wird, zeichnete sich schon relativ früh ab. Die Macher von RTL hatten deshalb für die Sendung, die im Januar 2021 startete, bereits einen Plan B parat. Wie die Kollegen in England, wollte man das Camp in einer verlassenen Burgruine in Wales drehen. Da jedoch Ende des Jahres 2020 die Infektionszahlen in England wieder stiegen, wurde der Plan B ebenfalls gecancelt.

Das Konzept der Sendung wurde deshalb kurzerhand verworfen und aus dem Dschungelcamp wurde die «Dschungelshow». In vier Dreiergruppen gestaffelt wohnten die Kandidat*innen in einem Tiny-House und kämpften um ein Ticket für das Dschungelcamp 2022.

Da das Konzept jedoch etwas sehr verwirrend war und durch die kleinen Gruppen an Promis die berühmten wie auch sehr beliebten Streitereien ausblieben, wurde RTL mit miesen Quoten abgestraft. Sehen Sie im Video, wie die Moderatoren Daniel Hartwich und Sonja Zietlow die neuen Regeln der Sendung zu erklären versuchen:

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