«Stadt Land Talent»-Final Ein hoher Jööh-Faktor und eine kuschlige Jury

Von Carlotta Henggeler

11.10.2021

Statt Mord und Totschlag wie beim «Tatort» serviert SRF am Sonntagabend mit dem «Stadt Land Talent»-Finale eine unterhaltsame Familienshow – mit Scouts voller Liebe. Dafür gibt es von uns die Note Fünf.

Von Carlotta Henggeler

11.10.2021

Einige Hühnerhaut-Momente und ein paar Freudentränen, das bescherten die zwölf Teilnehmer*innen den Scouts Stefanie Heinzmann, Jonny Fischer und Luca Hänni. Das Finale von «Stadt Land Talente» ist ein Potpourri aus Tanz-Darbietungen, etwas Gesang und viel Zirkus-Akrobatik. Von den insgesamt 27 Talenten haben es zwölf in den Final geschafft. Und diese kämpfen wie Löwen, schliesslich gilt es, Studiopublikum und Zuschauer*innen daheim zu überzeugen. Ihr Ziel: Die 100'000 Franken Preisgeld mit nach Hause zu nehmen. 

Hast du den Auftritt der Tüüfner Gruess gestern verpasst? Kein Problem, hier ist er. Die Zuschauer*innen haben fleissig für das volkstümliche Familien-Trio gevotet. Sie sind die «Stadt Land Talent»-Sieger 2021.

SRF

Eine Jury voller Liebe

«Stadt Land Talent»: Der Modus

In drei Ausscheidungsshows kämpften 27 Talente, jeweils drei pro Kategorie und Show, um den Sieg. Dasjenige Talent jeder Kategorie und Show, das die meisten Zuschauerstimmen und Punkte von den drei Scouts bekam, schaffte es in den Final. Zudem hatte das Studiopublikum in jeder Ausscheidungsshow die Chance, einem Talent per Wild Card den Einzug in das Finale zu ermöglichen. Pro Show schafften es also vier Talente in das Finale. Dem Sieger, der Siegerin winken 100'000 Franken.

Selten hat man in einer Talentshow eine derart nette Jury gesehen. Bei «SLT» heissen sie allerdings Scouts, also Talent-Entdecker. Es ist ein Fest der Nettigkeiten. Stefanie Heinzmann, Jonny Fischer und Luca Hänni sind quasi die Antithese zum kultigen Bitterbös-Juror Dieter Bohlen. Wahrscheinlich liegt es daran, dass die drei nicht darum kämpfen müssen, für welches Juroren-Team sich die Talente entscheiden – wie das beim Format «The Voice of Switzerland» der Fall ist. 

Jonny Fischer redet am Ende der Show Tacheles: «Bei all diesen Talenten bin ich froh, muss ich nicht entscheiden, sondern die Leute zu Hause.» Ein Kuschelzoo, ganz nach Stefi Heinzmanns Lieblingszitat: «Es isch sooo schön gsi.»

Und das hat man in der Show auch mehrmals gesehen: Stefanie Heinzmann gerührt, mit Tränen in den Augen. Eine Jury, die mehr weint als Bruce Darnell, wie Jonny Fischer Stefanie Heinzmann foppt.

Und das Fazit?

Statt Blut, Mord und Totschlag wie beim sonntäglichen «Tatort» tut eine Heile-Welt-Show für die ganze Familie gut. Einfach ein bisschen staunen, sich überraschen lassen. Leicht verdauliche Kost mit sympathischen Scouts, einer hochprofessionellen Viola Tami und vielen Wohlfühl-Vibes. 

Mit «Stadt Land Talent» hat SRF die Fernsehwelt nicht neu erfunden. Muss es auch nicht immer. Man geht dafür mit einem wohlig-warmen Gefühl ins Bett, wie nach einer Tasse Milch mit Honig. Dafür gibt es von uns die Note Fünf. 

Der «Stadt Land Talent»-Final lief gestern Sonntag, 10. Oktober, um 20:10 Uhr auf SRF1.