Geste gegen Rassismus Eminem setzt mit Kniefall in der Super-Bowl-Pause ein Zeichen

dpa

14.2.2022 - 11:05

Die gelungenen Performances der Superbowl-Halbzeit-Show liefern jedes Jahr Gesprächsstoff. Besonders Eminems Kniefall schlägt hohe Wellen. War die Aktion gegen Rassismus mit der NFL abgesprochen? 

Am Ende seiner Superbowl-Performance lachte Eminem nicht ins Publikum wie etwa sein Kollege Dr. Dre. Stattdessen ging der Rap-Star auf die Knie und hielt eine Hand vor sein Gesicht. 

Die überraschende Geste war offensichtlich eine Anspielung auf den früheren US-Football-Profi Colin Kaepernick, der den Kniefall 2016 als Zeichen des Protests gegen Rassismus und soziale Ungerechtigkeit initiierte. Dass Kaepernick die Geste jeweils während der US-Hymne durchführte, löste in den USA eine Kontroverse aus. Der damalige Quarterback der San Francisco 49ers spielt seit 2017 bei keinem Team mehr, obwohl er zuvor gute Resultate erzielte. 



NFL soll davon gewusst haben

Auf Twitter und in Medienberichten bekam Eminem, mit bürgerlichem Namen Marshall Bruce Mathers III, für die Einlage viel Aufmerksamkeit. Bereits vor dem Superbowl berichtete das US-Magazin «Puck» darüber, dass die National Football League (NFL) Eminem den geplanten Kniefall verboten haben soll, um eine Kontroverse zu vermeiden. Ein Sprecher der Liga widersprach dieser Darstellung aber nach dem Auftritt im Gespräch mit «USA Today»: «Wir haben uns alle Elemente der Show während mehrerer Proben in dieser Woche angesehen und wussten, dass Eminem das tun wird.»

Der Super Bowl ist jedes Jahr nicht nur ein grosses Sportereignis, sondern auch eine Riesenplattform für die Werbeindustrie und eine der grössten Bühnen der Musikwelt. In diesem Jahr stand die Halbzeitshow zum ersten Mal komplett im Zeichen von Hip-Hop, R&B und Rap. Neben Eminem standen Dr. Dre, Snoop Dogg, Mary J. Blige, Kendrick Lamar und 50 Cent auf der Bühne.