Italien Ende einer «Herkulesaufgabe»: Umbau der Galleria dell'Accademia

SDA

9.10.2022 - 08:41

HANDOUT - Die Statue "Entführung der Sabinerinnen" von Giovanni da Bologna, genannt Giambologna (M) in der Halle des Kolosses in der Galleria dell'Accademia (undatierte Aufnahme). Foto: Guido Cozzi/Galleria dell'Accademia/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die Galleria dell'Accademia und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
HANDOUT - Die Statue "Entführung der Sabinerinnen" von Giovanni da Bologna, genannt Giambologna (M) in der Halle des Kolosses in der Galleria dell'Accademia (undatierte Aufnahme). Foto: Guido Cozzi/Galleria dell'Accademia/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung im Zusammenhang mit einer Berichterstattung über die Galleria dell'Accademia und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits
Keystone

Nach mehreren Jahren Planung und Umbau schliesst das Museum Galleria dell'Accademia im italienischen Florenz mit der berühmten David-Statue seine langwierige Renovierung ab. Am Montag wollen die deutsche Museumsdirektorin Cecilie Hollberg und Italiens scheidender Kulturminister Dario Franceschini dazu die mehr als 400 Werke umfassende Gips-Skulpturensammlung wiedereröffnen. Der Umbau bei laufendem Museumsbetrieb sei eine «Herkulesaufgabe» gewesen, sagte Hollberg der Deutschen Presse-Agentur.

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In der Gipsoteca genannten Sammlung stehen die Gips-Modelle des italienischen Bildhauers Lorenzo Bartolini. «Er ist neben Antonio Canova der Bildhauer des 19. Jahrhunderts in Italien», erklärt Hollberg. Die Gips-Büsten dienten Bartolini als Vorlagen für seine in Stein gehauenen Werke, die manch ein Besucher wohl schon im Pariser Louvre oder dem Metropolitan Museum of Art in New York gesehen haben könnte.

Unter Hollberg, die seit Dezember 2015 das vielbesuchte Museum leitet, wurde mit dem Umbau auch der Schwerpunkt der Ausstellung verlagert. Denn vorher war das Museum ausschliesslich auf den weltberühmten David des italienischen Bildhauers und Malers Michelangelo fokussiert, wie die 55-Jährige erklärte. «Das ist schlecht, wenn man eine Sache überbetont und die anderen dadurch verschwinden lässt.» Jetzt habe jedes Werk seine Beleuchtung bekommen, damit es die Besucher wertschätzen könnten. David sei zwar weiter der Publikumsmagnet, aber die Leute seien begeistert, was es sonst noch zu sehen gebe, erläuterte die Historikerin weiter.

Trotz seiner Beliebtheit mit täglich Tausenden Besuchern und des damit verbunden hohen Rangs in Italien muss das staatliche Museum mit einem «Mini-Team» auskommen: «Uns fehlen 60 Prozent des Personals», sagt Hollberg. Grund dafür sei, dass sich die Regierung um Personalfragen kümmere. Ohne die nötigen Ausschreibungen und wenn vom Ministerium kein Personal geschickt werde, könne auch keines da sein.