Zum Muttertag Filme, die du besser nicht mit deiner Mama schaust

Von Fabian Tschamper

7.5.2021

Ironischerweise ist Stiflers Mutter (Jennifer Coolidge) einer der Gründe, warum sich «American Pie» nicht für einen gemütlichen Familienfilmabend empfiehlt.
Ironischerweise ist Stiflers Mutter (Jennifer Coolidge) einer der Gründe, warum sich «American Pie» nicht für einen gemütlichen Familienfilmabend empfiehlt.
Universal Pictures

Am Sonntag ist Muttertag, zu diesem Anlass möchten wir auf ein paar Filme hinweisen, die ein Fettnäpfchen darstellen könnten. Wenn Mami einen Filmabend vorschlägt, dann aufgepasst!

Von Fabian Tschamper

Die «American Pie»-Reihe

Klar, man hört so allerlei in Film und Fernsehen, was genau abgeht in den Colleges der Amerikaner. Studentenverbindungen, ein riesiger Campus, die älteren Semester geben den Neulingen aufs Dach – und natürlich literweise Alkohol und die ersten Kontakte mit dem bevorzugten Geschlecht. Es ist pubertäre Anarchie. Das erzählt man uns Nicht-Amerikanern jedenfalls über die dortigen Gebräuche. Genau so gestaltet sich auch die Filmreihe «American Pie».

Benannt nach einem Kuchen – in den im Film bestimmt keine Gabel gesteckt wird – könnte der eine oder andere Elternteil fehlgeleitet werden. Obwohl, wenn ich mir das so recht überlege: Die meisten, die 1999 ins Kino gepilgert sind, könnten heute selber schon Eltern sein – für einen Teenager ist es aber auch für sie noch zu früh.

«50 Shades of Grey»

Dakota Johnson und Jamie Dornan in der Buchverfilmung «50 Shades of Grey», dem grössten aller Klischees – abgesehen vom unaufhörlichen Sex.
Dakota Johnson und Jamie Dornan in der Buchverfilmung «50 Shades of Grey», dem grössten aller Klischees – abgesehen vom unaufhörlichen Sex.
Universal Pictures

Muss ich dazu überhaupt etwas schreiben? Der ist doch ziemlich offensichtlich. Eine Literaturstudentin trifft einen charmanten, aber kaputten Milliardär. Die beiden treiben buchstäblich allerhand, definitiv kein Film, bei dem sich ein verwandtes Publikum generell wohl fühlt.

«The Wolf of Wall Street»

Margot Robbie hat den «armen» Leonardo DiCaprio komplett in der Hand.
Margot Robbie hat den «armen» Leonardo DiCaprio komplett in der Hand.
Paramount Pictures

Für einmal dreht es sich nicht nur um Sex und/oder Alkohol. Jordan Belfort hat seiner Zeit auch noch viele andere Substanzen konsumiert. Der Film dreht sich zudem um Betrug. Jeder wird abgezockt, Geschäfte werden unter mehr als nur zwielichtigen Bedingungen abgeschlossen.

Die Unschuld einer Mutter könnte da eventuell überfordert sein – oder man findet das eine oder andere über die Vergangenheit heraus, das man lieber nicht hätte wissen wollen. So oder so, mit gutem Gewissen empfehlen, kann ich diesen Film nicht für den Muttertag. Einzig vielleicht unter dem Vorwand, DiCaprios unheimlich gutes Schauspiel bewundern zu wollen.

«Forgetting Sarah Marshall»

Sarah (Kristen Bell) und ihr spiritueller Lover Aldous (Russell Brand) machen dem Protagonisten Peter (Jason Segel) zu schaffen: Er will seine Ex vergessen, doch er kann es nicht. Leider muss er sogar zugeben, dass Aldous saumässig cool ist.
Sarah (Kristen Bell) und ihr spiritueller Lover Aldous (Russell Brand) machen dem Protagonisten Peter (Jason Segel) zu schaffen: Er will seine Ex vergessen, doch er kann es nicht. Leider muss er sogar zugeben, dass Aldous saumässig cool ist.
Universal Pictures

Nach einer Trennung dürfte es nicht selten sein, einfach alles hinter sich lassen zu wollen und erstmal Ferien zu geniessen. Dies denkt sich auch Peter (Jason Segel), er bucht einen Aufenthalt in Hawaii, um seine verflossene Sarah zu vergessen. Doch er hat die Rechnung ohne das Schicksal gemacht: Sarah (Kristen Bell) ist im gleichen Resort – mit ihrem neuen Freund Aldous Snow (Russell Brand).

Nicht nur geht es emotionsgeladen zu und her, es kommt auch zu viel Sex. Den Film könnt ihr euch gerne mit Mami anschauen, allerdings vielleicht spulen bei den entsprechenden Szenen – oder sich dumm stellen. Und nach den Bienen und Blumen fragen.

«Gone Girl»

Rosamund Pike spielt in «Gone Girl» ein raffiniertes Spiel.
Rosamund Pike spielt in «Gone Girl» ein raffiniertes Spiel.
Twentieth Century Fox

Worüber man bei den anderen Streifen den Kopf schütteln oder lachen musste, geht hier unter die Haut. Das hervorragende Drama «Gone Girl» hat nicht nur betrügerische Sexszenen, sondern auch blutige Gewalt. Es dreht sich um eine verschwundene Frau, deren Ehemann das mediale Interesse weckt – erst als Opfer, dann als Täter. Doch die Geschichte ist nicht ganz so einfach. Ben Affleck und Rosamund Pike brillieren. Allerdings ist es kein Film für die zarter besaiteten Mütter – es kann schon mal heftig zu und her gehen.