Hoodie statt Nadelstreifen: «Bad Banks» geht in die Startup-Szene
dpa
4.2.2020
Schon die erste Staffel zeigte tiefe Einblicke in eine skrupellose Finanzwelt. «Bad Banks» hat vor zwei Jahren gezeigt, dass komplexe deutsche Serien funktionieren können. Klappt das auch bei der Fortsetzung?
Eigentlich liegen Welten zwischen spiegelverglasten Frankfurter Bankentürmen und einer Berliner Hinterhofetage. Hier trägt man Anzug und Kostüm, dort laufen Frauen mit Piercings und Männer mit Vollbärten durch die Räume eines sogenannten Fintechs, eines Startup-Unternehmens aus der Finanzbranche.
Die alte und die neue Welt des Geldes sind das Spannungsfeld, in dem die Macher von «Bad Banks» die zweite Staffel der ZDF-Serie angesiedelt haben.
Nach dem Erfolg der ersten sechs Folgen schickt der Sender jetzt – auf Arte am Donnerstag und im ZDF am Samstag – erneut das Jungbanker-Trio Jana Liekam (Paula Beer), Adam Pohl (Albrecht Schuch) und Tao Hoang (Mai Duong Kieu) zum Geldverdienen.
Diesmal geht es von Frankfurt in die Bundeshauptstadt zu einem dieser Finanz-Startups. «Wir arbeiten hier wie die Bekloppten», sagt Jana über ihren neuen Job. «Das ist hier nicht die schöne neue Welt wie alle immer denken.»
Doch nach aussen erscheint alles prächtig: Das fiktive Fintech Green Wallet finanziert nachhaltige Investitionen und steht damit zumindest in der öffentlichen Meinung im krassen Gegensatz zu den ausschliesslich profitorientierten Nadelstreifen-Bankern. Aber auch die Grossbank Deutsche Global Invest wittert lukrative Geschäfte und will mit Geld und Skrupellosigkeit ebenfalls in das Geschäft einsteigen.
So spannt sich in hoher Geschwindigkeit ein komplexes Geflecht aus Lügen, Verrat und Erpressung, das für die Beteiligten immer weniger kontrollierbar wird und Jana an die Grenzen ihrer Moral und Leistungsfähigkeit bringt.
Diese Kettenreaktionen kennt man bereits aus der ersten Staffel. Man muss die ersten sechs Folgen aus dem Jahr 2018 aber weder noch im Kopf noch überhaupt gesehen haben, um die Fortsetzung zu verstehen. Die neue Handlung ist weitgehend unabhängig von den alten Intrigen und Insidergeschäften.
Leicht macht es einem die Serie dennoch nicht. Short Position, Hedge Funds, Robo-Advisor – in «Bad Banks» wird wenig erklärt, darauf muss man sich einlassen. Zumindest die Handlung lässt sich aber auch verstehen, ohne dass sich die Darsteller gleich zu Sozialkundelehrern aufschwingen müssen. Das ZDF begleitet die Serie auch wieder mit einer Dokumentation.
Zwar schrammt «Bad Banks» vor allem in den Startup-Szenen immer wieder hart an der Grenze zum Klischee (Bier, Bürohund, Kickertisch) und die Handlung läuft irgendwann gewaltig aus dem Ruder.
Aber die Themen, die die Serie setzt, sind hochaktuell. In der realen Welt hat Ursula von der Leyen als EU-Kommissionspräsidentin in Brüssel einen «Green New Deal» ausgerufen, also nicht weniger als einen Umbau von Europas Wirtschaft zu klimaneutralem Wachstum. Auch die Chefin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, will den Kampf gegen den Klimawandel zu einem bedeutenden Ziel für die Notenbank machen. Banken werden sich also zwangsläufig nach grünen Investments umsehen müssen.
Tatsächlich könnten davon auch Finanzunternehmen profitieren, die Nachhaltigkeit im Geschäftsmodell haben. Die Serienmacher scheinen den richtigen Riecher gehabt zu haben: Bei Abschluss der Dreharbeiten war von der Leyen noch Verteidigungsministerin und grüne Finanzpolitik weit weg.
«Bad Banks» läuft am Donnerstag, 6. Februar, um 00:20 Uhr auf ARTE. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
«Bad Banks» läuft am Samstag, 8. Februar, um 21:45 Uhr auf ZDF. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Bad Banks
Do 06.02. 00:20 - 01:15 ∙ Arte Deutsch ∙ D/LUX 2018 ∙ 55 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Für Fans heisst es Abschied nehmen von Bastian Pastewkas Paraderolle als sein fiktives Selbst: Die zehnte und letzte Staffel «Pastewka» ist nur eines von vielen Serien-Highlights, die im Februar anlaufen – darunter auch einige verheissungsvolle Neustarts.
Bild: Brainpool / Willi Weber
Eine Schiesserei im Drogenmilieu nimmt dem Kleinstadt-Apotheker Dan Schneider seinen Sohn, doch die Polizei ist ratlos. Monate später wollen vermeintlich gesunde junge Menschen in seiner Apotheke hochdosiertes OxyContin kaufen. Die Kriminal-Doku «Der Apotheker» (Netflix, ab 5. Februar) zeigt Schneiders Kampf gegen die Opioidkrise – und gegen Pharmakonzerne.
Bild: Netflix
Zum Serienfinale von «Pastewka» (ab 7. Februar bei Amazon) kehrt Bastian (Bastian Pastewka) als völlig neuer Mensch aus Afrika zurück. Auch bei Nichte Kim (Cristina do Rego, rechts) und den anderen geht alles seinen ausgesprochen harmonischen Gang. Doch dann stört Bastians Ex-Freundin Anne (Sonsee Neu) mit einer faustdicken Überraschung seine neue Ausgeglichenheit...
Bild: Brainpool / Frank Dicks
Nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters kehren die Locke-Geschwister um Kinsey (Emilia Jones) und Bode (Jackson Robert Scott) zurück in dessen Elternhaus. Dort finden sie eine Reihe von Schlüssel, die ihnen magische Kräfte verleihen. Doch es ist Vorsicht geboten: Im Haus spukt ein böser Dämon. Die Comic-Adaption «Locke & Key» startet am 7. Februar bei Netflix.
Bild: Netflix / Christos Kalohoridis
Ein erfolgreiches Videospiel zu entwickeln, ist kinderleicht? Ganz und gar nicht, wie die humorvolle Serie «Mythic Quest: Raven's Banquet» (Apple TV+, ab 7. Februar) offenbart. Firmenchef Ian Grimm (Rob McElhenney, links) und seine Kollegen um C.W. Longbottom (F. Murray Abraham) kennen nur ein Ziel: Sie wollen das Vorgängerspiel «Mythic Quest» toppen.
Bild: Apple
Die zweite Staffel des hochgelobten Finanzdramas «Bad Banks» debütiert am 8. Februar bei ARTE im Free-TV. Die knallharte Jungbankerin Jana Liekam (Paula Beer) verschlägt es nach Frankfurt, wo sie auf Ben (Noah Saavedra) trifft. Der Idealist leitet das nachhaltige Finanz-Startup GreenWallet. Ob die beiden ein Team werden?
In den 1980er-Jahren erlebte der Gangsterboss Felix Gallardo (Diego Luna) einen beispiellosen Aufstieg. An der Spitze zu bleiben, erweist sich für den Drogenbaron in der zweiten Staffel von «Narcos: Mexico» (Netflix, ab 13. Februar) als Herausforderung. Nicht nur das FBI will Gallardo auf dem Boden sehen, auch seine eigene Familie begehrt gegen ihn auf.
Bild: Netflix
Ab 13. Februar wird es bei Starzplay blutig. Nach Motiven des Horrormeisters Stephen King entführt die Anthologieserie «Castle Rock» die Zuschauer in der zweiten Staffel in eine fiktive Kleinstadt. Dort gerät die Krankenschwester Annie Wilkes (Lizzy Caplan) in die Fehde verfeindeter Clans. Schon bald wird die Psychopathin selbst zum Opfer von Gewalt.
Bild: Starzplay / Hulu
Abby McEnany (sie selbst) ist übergewichtig, neurotisch und behandelt ihren Selbsthass bei einer Therapeutin. Um ihr Leben auf die Reihe zu kriegen, gibt sie sich 180 Tage. Scheitert das Experiment, ist ihr Ausweg Suizid. Erst als Abby in «Work & Progess» (18. Februar, Sky, über Teleclub empfangbar) den aufgeschlossenen Trans-Mann Chris (Theo Germaine) trifft, ändert sich alles.
Bild: 2019 Showtime
Eine Spezialeinheit führt in «Pandora» (18. Februar, Sky, über Teleclub empfangbar) im Jahr 2199 einen intergalaktischen Kampf gegen ausserirdische Feinde. Doch auch in den eigenen Reihen lauert die Gefahr. Die junge Jacqueline «Jax» Zhou (Priscilla Quintana, rechts) entscheidet über das Schicksal der Menschheit – beileibe keine einfache Aufgabe.
Bild: 13th Street
Der Streit um die Familienbank geht weiter: In der zweiten Staffel des Bankiers-Thrillers «Quartier des banques», die SRF 1 ab 19. Februar zeigt, wird Elisabeth Grangier (Laura Sepul) wieder in dunkle Machenschaften gezogen. Nachdem der Impfstoffskandal vergessen ist, kommt eine neue Gefahr auf sie und ihre Familie zu: Sie werden von Diamantenhändlern bedroht.
Bild: SRF / RTS / Jay Louvion
Weil Papst Pius XIII (Jude Law, links) im Koma liegt, wird Johannes Paul III (John Malkovich) sein Nachfolger. Der nach aussen perfekte Pontifex birgt aber jede Menge dunkle Geheimnisse – wie der gesamte Vatikan. Während Gläubige in «The New Pope» (20. Februar, Sky, über Teleclub empfangbar) den alten Papst idealisieren, wird die Kirche von einer Krise erschüttert.
Bild: Wildside / Haut et Court TV / Mediapro / Sky
Die Journalistin Elena McMahon (Anne Hathaway) versucht seit Jahren die Drahtzieher hinter fragwürdigen Waffengeschäften zu enttarnen. Als sie herausfindet, dass ausgerechnet ihr Vater (Willem Dafoe) in die Sache verwickelt ist, gerät Elenas moralischer Kompass im Netflix-Film «Das Letzte, was er wollte» (ab 21. Februar) aus dem Gleichgewicht.
Bild: Netflix / Laura T Magruder
Im Jahr 1977 begibt sich im Amazon-Original «Hunters» (ab 21. Februar) eine bunte Truppe auf die Jagd nach Nationalsozialisten, die versteckt in den USA leben. Die «Hunters» um Meyer Offerman (Al Pacino, links) und Lehrling Jonah (Logan Lerman) versuchen, die Nazis zu enttarnen, bevor sie selbst zu Opfern werden.
Bild: 2019 Amazon.com Inc., or its affiliates
Der gefeierte «Breaking Bad»-Ableger «Better Call Saul» ist zurück: In der fünften Staffel des Spin-Offs nimmt die Verwandlung von Jimmy McGill (Bob Odenkirk) in sein Alter Ego Saul Goodman weiter Formen an. Auch mit anderen beliebten Charakteren aus dem Serienkosmos gibt es ab 24. Februar bei Netflix ein Wiedersehen.
Bild: Netflix / Ursula Coyote
Als wäre die Pubertät inklusive Highschool, Familienzoff und aufkommender Sexualität nicht schon kompliziert genug: In der Comicverfilmung «I Am Not Okay With This» (Netflix, ab 26. Februar) entdeckt die 15-jährige Sydney (Sophia Lillis, links) die in ihr schlummernden Superkräfte. Ob diese ihr im Umgang mit Jungs wie Stanley (Wyatt Oleff) etwas nützen?
Bild: Netflix
Eigentlich ist Doro Decker (Alina Levshin, links) am liebsten allein. Doch als es neue Hinweise zum Tod ihres Vaters gibt, muss die Privatdetektivin plötzlich im Team arbeiten. Ob dieses Vorhaben klappt, zeigt die Krimi-Serie «Dunkelstadt» (ZDFneo, ab 26. Februar), die sich an Elementen aus dem Film Noir bedient.
Bild: ZDF / Sofie Silberman
Um Schauspielerin zu werden, kommt Natsume Hyakuta (Elaiza Ikeda) nach Tokio. Hier verlässt sie sich auf die Macht von Instagram. Doch in der neuen Netflix-Serie «Followers» (ab 27. Februar) ist Natsume nicht die einzige, die sich auf der Jagd nach ihren Träumen von den sozialen Medien beeinflussen lässt.
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