Schweizerin in History-Serie «Ich fühlte mich wie eine verwöhnte Prinzessin»

Von Carlotta Henggeler

4.6.2021

Die Schweizerin Melodie Wakivuamina spielt die Rolle der jungen Antigone in der History-Serie «Domina». Sie erzählt «blue News», wie es sich anfühlt, ins alte Rom einzutauchen – und von ihrer Suche nach Aromat.

Von Carlotta Henggeler

Grüezi Melodie, «Domina» ist eine Serie, die zur Zeit des ersten römischen Kaisers Augustus (63 v. Chr. bis 14 n. Chr.) spielt. Das kann man sich heutzutage gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, sich im alten Rom zu bewegen.

Ja, ich habe mich auch wie eine verwöhnte Prinzessin gefühlt. Man bewegt sich in einer neuen Welt. Eine sehr coole Erfahrung.

Wie hast du dich darauf vorbereitet?

Ich habe einige Historienfilme und Serien geschaut. Und das Set war so aufgebaut, dass es aussah wie im alten Rom. 

Melodie Wakivuamina, 24, ist mehrsprachig aufgewachsen. Die ehemalige Coiffeuse ist gelernte Schauspielerin der Internationalen Akademie für Filmschauspiel in Köln. Nach «Domina» ist sie in einer deutschen TV-Sitcom zu sehen und im Sommer dreht sie ihren ersten Kinofilm.
Melodie Wakivuamina, 24, ist mehrsprachig aufgewachsen. Die ehemalige Coiffeuse ist gelernte Schauspielerin der Internationalen Akademie für Filmschauspiel in Köln. Nach «Domina» ist sie in einer deutschen TV-Sitcom zu sehen und im Sommer dreht sie ihren ersten Kinofilm.
Alexander Seidmann Fotografie

In «Domina» spielst du die Rolle der jungen Antigone. Was macht deine Figur in der Serie?

Es gibt die fünf mächtigsten Familien in Rom. Eine davon ist jene von Livia Drusilla, ich bin ihre Sklavin. Ich bin mit ihr eng befreundet, deshalb habe ich einige Privilegien. Ich kriege sogar die Freiheit geschenkt, ich kann also machen, was ich will, zum Beispiel heiraten. Livia und ich erleben viel zusammen, viel Drama und Korruption, typisch fürs alte Rom. Im Mittelpunkt steht die Freundschaft der beiden. 

Schauspielerin Isabella Rossellini (‹Wild at Heart›) spielt in ‹Domina› auch mit. Gab es eine Begegnung?

Ich hatte eine Szene mit ihr. Isabella Rossellini ist in der Serie nicht sehr nett zu mir. Ich räche mich dann an ihr. Generell bin ich bei bekannten Schauspielern nie nervös. Sie war auch sehr nett und ruhig am Set.

Wenn wir deine Biografie anschauen, ging es von der TV-Serie «Der Lehrer» zum «Traumschiff» und jetzt spielst du in einer internationalen TV-Serie mit. Eine raketenmässige Karriere.

(Lacht) Ja, ich kann mich nicht beklagen. Schon während meiner Schauspielausbildung habe ich eine Agentur gefunden, die mich vertritt und hatte erste Rollen, wie zum Beispiel in «Soko München». Ich bin ein ungeduldiger Mensch – ich bin noch lange nicht da, wo ich sein will. 

Hast du ein Ziel?

Ja, ich würde gern mal in einer grossen Netflix-Produktion mitspielen. 

Gibt es eine, bei der du gern mit an Bord gewesen wärst?

Klar, ich wäre gerne in «Bad Banks», «Dark» oder «Die Barbaren» dabei gewesen.

Apropos «Die Barbaren»: die Schauspieler*innen sprachen darin Latein. In «Domina» sprecht ihr es nicht. Das wäre doch eine Herausforderung gewesen.

Natürlich. Schon in «Domina» auf Englisch zu spielen, war eine Challenge – und dann auch noch auf Latein, das wäre schwierig gewesen. Aber ich hätte es gemacht.

Ich habe in deiner Vita gelesen, dass du ein Sprachtalent bist. Du bist ja mit Schweizerdeutsch und Französisch zweisprachig aufgewachsen.

Ja, ich liebe Sprachen! Ich würde gern alle sprechen können. 

Du hast für die Schauspielschule in Köln deine Heimat Zürich verlassen. Ein mutiger Schritt.

Ja, deshalb habe ich auch alles gegeben. Mein Ehrgeiz hat mich weit getrieben. Ich habe allerdings die Schwierigkeiten ausgeblendet. Doch was ist einfach? Ob du in Zürich, Köln oder Jamaica bist, nichts ist einfach. Aber die Schauspielschule war ein super Start. Du bist von Gleichgesinnten umgeben.

Und die Sprache?

Ja, ich habe zuerst mal richtig Deutsch gelernt. 

Wenn wir Schweizer*innen einen solchen Satz hören, müssen wir schmunzeln. Du hast nochmals Deutsch gelernt?

Das war tricky. Ich kann zwar Sprache schnell lernen. Aber die typischen Worte wie Becher oder Zürich waren schwierig, mit dem Ch. Deshalb musste ich konsequent bleiben. Wenn ich nach Zürich kam, um meine Familie und Freunde zu besuchen, habe ich gesagt: «Leute (spricht es als «Leudde» aus), ich bleib beim Hochdeutsch, das war hart genug, das zu lernen.»

Was verbindet dich heute mit der Schweiz?

Meine Nationalität, ich bin und bleibe Schweizerin. 

Fehlt dir nichts, wenn du in Köln bist?

Ich vermisse Aromat. Ich habe das hier gesucht und auch gefunden. (Lacht)

Hast du eine Traumrolle?

Ich würde gern eine Action- und Powerfrau wie in «Atomic Blonde» mit Charlize Theron spielen. Mit Stunts, schiessen und kämpfen. Ich würde gern Kraft ausstrahlen.

Gibt es weitere Projekte?

Ja, ich werde nächstens in einer neuen Sitcom auf ZDF Neo zu sehen sein, der Arbeitstitel heisst «The Next», da geht es um ein Start-up. Und im Sommer meinen ersten Kinofilm drehen. Das ist aber noch top secret.

Ab 3. Juni 2021 als komplette Staffel auf Sky Show verfügbar.