Museumsdirektorin Katharina Beisiegel freut sich, dass mit Werken des Russen Serge Poliakoff (1899-1969) auch abstrakte Malerei in der Sammlung Ulmberg vertreten ist.
Eines der Werke aus der Sammlung Ulmberg, die nun im Kirchner Museum Davos gezeigt wird, ist Roter Weg des Expressionisten August Macke (1887–1914). (Hochformat, 1914, Öl auf Karton, 51,9 x 40 cm, Sammlung Ulmberg)
Das Kirchner Museum Davos will für die Dauerleihgabe der Sammlung Ulmberg einen architektonisch hochstehenden Erweiterungsbau erstellen.
Kirchner Museum Davos zeigt hochkarätige Ulmberg Sammlung - Gallery
Museumsdirektorin Katharina Beisiegel freut sich, dass mit Werken des Russen Serge Poliakoff (1899-1969) auch abstrakte Malerei in der Sammlung Ulmberg vertreten ist.
Eines der Werke aus der Sammlung Ulmberg, die nun im Kirchner Museum Davos gezeigt wird, ist Roter Weg des Expressionisten August Macke (1887–1914). (Hochformat, 1914, Öl auf Karton, 51,9 x 40 cm, Sammlung Ulmberg)
Das Kirchner Museum Davos will für die Dauerleihgabe der Sammlung Ulmberg einen architektonisch hochstehenden Erweiterungsbau erstellen.
Das Kirchner Museum Davos zeigt Bilder der hochkarätigen Sammlung Ulmberg. Zu sehen sind grosse Werke des Expressionismus, der Klassischen Moderne und der zeitgenössischen Kunst ab 1950. Das Museum hofft, die Sammlung als Dauerleihgabe übernehmen zu können.
Die Schau «Neue Meisterwerke. Sammlung Ulmberg» vereine vom 13. Oktober bis 3. Januar herausragende Kunstwerke der Privatsammlung, ergänzt durch einzelne Werke aus dem Bestand des Museums. Das erklärte Museumsdirektorin Katharina Beisiegel am Freitag bei der Ausstellungspräsentation vor den Medien.
Das Kirchner Museum hat die Möglichkeit, die Kunstsammlung Ulmberg als Dauerleihgabe dauerhaft in die Alpenstadt zu holen. Dafür müsste das Museum aber für etwa 14 bis 16 Millionen Franken einen Erweiterungsbau erstellen, um überhaupt Platz für die Bilder zu haben, die den Bilderbestand des Hauses mehr als verdoppeln würden.
Vier Millionen Franken erhofft sich das Museum von der Gemeinde Davos zu erhalten. Deren Stimmbevölkerung wird gegen Ende November darüber befinden. Mit der Ausstellung und verschiedenen Informationsanlässen wendet sich das Kirchner Museum daher insbesondere an die Davoserinnen und Davoser.
Mit der Schau in allen fünf Sälen will das Museum zeigen, wie gut die Sammlung Ulmberg in das Haus passt. «Die Davoser sollen sehen, was sie bekommen würden», sagte Beisiegel. Wie der Augenschein vor Ort zeigte, dürfte die Ausstellung mit zahlreichen grossformatigen Werken des farbenstarken Expressionismus auch für Laien attraktiv sein.
Von Kirchner bis zu Bacon
Die aus knapp 100 Bildern bestehende Sammlung des deutschen Kunstliebhabers Uwe Hohli ziehe von Kirchner ausgehend konzentrische Kreise bis hin zum gegenständlichen Maler Francis Bacon, erklärte Beisiegel. «Es ist eine der wichtigsten Sammlungen der klassischen Moderne», ist sich die Museumsdirektorin sicher. Eines der Highlights der Sammlung ist für sie Bacons «Liegende Figur». In Davos ist mehr als die Hälfte der Sammlung zu sehen.
Die Sammlung ergänze sehr gut den Bestand des Museums, betonte die Direktorin, die die Ausstellung selber kuratierte. Neben Ernst Ludwig Kirchner repräsentiere Ulmberg mit jeweils mehreren Werken weitere grosse Namen, von denen das Ausstellungshaus bereits Bilder besitze.
Es handelt sich etwa um Max Beckmann, Lyonel Feininger und Emil Nolde, unbestritten grosse Namen der Klassischen Moderne (etwa 1900-1940). Weitere Highlights sind Bauhaus-Vertreter Oskar Schlemmer, der Expressionist August Macke und Ben Nicholson, einer der grossen britischen Maler.
«Wir können zeigen, wie es nach Kirchner weiterging», so Beisiegel. Die Schau sei ein kleiner Rundgang durch die Kunstgeschichte der letzten 110 Jahre. Als roter Faden ziehe sich die Polarität zwischen Figuration und Abstraktion durch die Ausstellung.
Gigon und Guyer bereit für neuen Bau
Der bestehende Museumsbau von 1992 aus der Feder des renommierten Architektenduos Gigon und Guyer ist laut Beisiegels Einschätzung eine «international bekannte Architekturikone». Dass die beiden Stararchitekten bereit seien, den Museumsbau nach über 30 Jahren selber weiter zu entwickeln, sei ein weiterer Glücksfall.
Sollte das Museum die Sammlung tatsächlich als Dauerleihgabe für vorerst 30 Jahre nach Davos holen können, wäre das ein «riesiger Glücksfall», betonte Beisiegel. So etwas erlebe eine Museumsdirektorin nur einmal im Leben.
uj, sda