Schützenhilfe für Meghan und Harry «Die Royal Family ist altertümlich und toxisch»

Von Fabian Tschamper

8.3.2021

Patrick J. Adams spielte über Jahre Meghans TV-Freund in der Serie «Suits». Er äussert sich mit klaren Worten über die königliche Familie.
Patrick J. Adams spielte über Jahre Meghans TV-Freund in der Serie «Suits». Er äussert sich mit klaren Worten über die königliche Familie.
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Das Internet eilt Meghan und Harry zu Hilfe, alte Freunde der Schauspielerin verteidigen sie. Wie reagieren die sozialen Medien? Was schreibt die englische Presse? Ein Überblick.

Von Fabian Tschamper

8.3.2021

Für viele Royal-Enthusiasten grenzt die momentane Situation wohl an ein Déjà-vu: Meghan und Harry haben die Karten auf den Tisch gelegt, nichts war tabu. Die Duchess of Sussex gab gar zu, dass sie sich das Leben nehmen wollte.

Wann gab es das letzte Mal einen solchen Wirbel um ein Mitglied der königlichen Familie? Es war das geschichtsträchtige Interview mit Diana im Jahr 1995. Damals empörte sich die Welt ebenfalls ob der Ungerechtigkeiten gegenüber der Prinzessin. Und wo ist der Unterschied heute? Alle können sich Luft machen über das World Wide Web. Twitter, Facebook, Instagram sind das Ventil der Stunde. Gemeinsam solidarisiert sich das Internet mit Meghan und Harry – trotz der Skandale, trotz der Gerüchte.

Harsche Worte von Meghans Freunden

Meghan Markle war vor ihrer Heirat mit einem Prinzen eine Schauspielerin, bekannt für ihre Rolle in der Anwaltsserie «Suits». Dabei lernte sie ihren TV-Freund Patrick J. Adams kennen, der griff den britischen Palast schon vor dem Interview an.

Adams lobt ihren Enthusiasmus, ihre Freude und grosszügige, liebenswerte Art. Sogar als sie berühmt wurde, sei sie diese Person geblieben. Der Schauspieler lässt es sich dabei nicht nehmen, auch die Aktualitäten anzusprechen: Sie hat sich verliebt, zog in ein neues Land und wurde auf der ganzen Welt bekannt. Sie versuchte sich hindurchzunavigieren – dies in einer Familie, die «bestenfalls als kompliziert und schlimmstenfalls als toxisch und archaisch beschrieben werden kann».

Auch Meghans gute Freundin Janina Gavankar, die sie seit 17 Jahren kennt, ist sich sicher: «Als Meghan ihr Schweigen gebrochen hat, ging es wohl vielen, die sie kennen, ähnlich: Wir sind erleichtert.»

Auch die englische Presse fasst es kaum

Es kam so viel ans Licht, das sogar die der Royal Family sonst so wohlgesinnten englischen Medien keinen Hehl mehr aus der Situation machen konnten. Die «Daily Mail» titelte noch vergleichsweise verhalten: «Meghan accuses Palace of racism» (Meghan wirft Palast Rassismus vor).

Der «Mirror» wurde dabei schon spezifischer und nahm sich dieses schockierende Zitat zur Brust: «Sie fragten, wie dunkel Archies Haut werden würde».

Meghan sagte, die Royal Family habe sich «Sorgen» wegen Archies Hautfarbe gemacht. Wer genau sich dazu äusserte, liess die Duchess allerdings offen.
Meghan sagte, die Royal Family habe sich «Sorgen» wegen Archies Hautfarbe gemacht. Wer genau sich dazu äusserte, liess die Duchess allerdings offen.
Daily Mirror

Am besten formuliert hat es wohl Bernice King, die jüngere Tochter des US-amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King Jr.: «Adel gibt einem keine Immunität gegen die Verzweiflung und Verwüstung von Rassismus.»

Die königliche Familie sollte eigentlich für ihre Eigenen einstehen, doch im Fall von Meghan und Harry hätte sie versagt. Das erzählten die beiden bei Oprah Winfrey, was der «Guardian» dann auch aufgriff.

Der Palast habe es versäumt, die beiden Familienmitglieder zu schützen.
Der Palast habe es versäumt, die beiden Familienmitglieder zu schützen.
The Guardian

Die «Times» geht noch einen Schritt weiter. Im Vornherein spekulierten viele natürlich, was im Interview mit Oprah wohl angesprochen werden würde. Mit so vielen Details und Enthüllungen rechnete aber wohl niemand: «Die Enthüllungen sind noch schlimmer, als es der Palast hätte befürchten können.»

Meghans und Harrys Offenheit dürfte noch ein Nachspiel haben. Der Ruf des Königshauses nimmt immer mehr Schaden.
Meghans und Harrys Offenheit dürfte noch ein Nachspiel haben. Der Ruf des Königshauses nimmt immer mehr Schaden.
The Times

Das Boulevardblatt «The Sun» titelte mit den mentalen Problemen, die Meghan während dem Interview angesprochen hatte. Sie erzählte ihrem Mann nämlich, dass sie nicht mehr leben wolle.

Auch Meghans Suizidgedanken waren kein Tabu bei Oprah.
Auch Meghans Suizidgedanken waren kein Tabu bei Oprah.
The Sun

Zum Schluss wollen wir aber noch etwas Erfreuliches lesen: «The Sun» schrieb nämlich auch einen Artikel zum zweiten Kind des Paars. Besonders süss dabei: Die Freude bei Harry über eine kleine Tochter.

Dass Meghan schwanger ist, war schon bekannt. Das Geschlecht des Babys gaben sie aber erst bei Oprah preis: Es wird ein Mädchen.
Dass Meghan schwanger ist, war schon bekannt. Das Geschlecht des Babys gaben sie aber erst bei Oprah preis: Es wird ein Mädchen.
The Sun