Doku «Mütter machen Porno»

dpa

23.7.2020

Die Mamis Mirjam, Karina, Jasmine, Britta und Bianca in einer Szene der ersten Folge der ersten Staffel der Sat.1-Doku «Mütter machen Porno».
Die Mamis Mirjam, Karina, Jasmine, Britta und Bianca in einer Szene der ersten Folge der ersten Staffel der Sat.1-Doku «Mütter machen Porno».
Marvin Kochen/SAT.1/dpa

Fünf Mütter wollen den Schmuddelfilmchen auf Kinder-Smartphones etwas entgegensetzen und einen lebensnahen Sexfilm drehen – hinter der Kamera, nicht davor.

Pornos im Internet sind für die meisten jungen Menschen in Deutschland kinderleicht zu erreichen. Viele Kids sind erst elf oder zwölf, wenn sie das erste Mal Bilder sehen, die ein verstörendes Menschenbild zeigen. Oft geht es um sexuelle Gewalt oder lieblosen Gruppensex.

Fünf Mütter wollen den Schmuddelfilmchen auf den Smartphones etwas entgegensetzen und einen lebensnahen Film drehen – hinter der Kamera, nicht davor. Sie treten in der Sat.1-Doku «Mütter machen Porno» auf, die nach einem britischen Vorbild entstand und jetzt an zwei Mittwochabenden (20:15 Uhr) auf Sat.1 gezeigt wird.

«Egal wie provokant das klingt, dass wir als Mütter einen Porno drehen wollen», sagt Mutter Karina in die Kamera. «Wir möchten andere Mütter aufklären und vor allen Dingen auch unsere Kinder: Schaut euch nicht so etwas Grausames an, sondern wenn einen ordentlichen Porno.»

«Für mich ist es einfach schlimm zu sehen, wie leicht Kinder gerade auch über Smartphones an Pornos gelangen», sagt Jasmine, 36 Jahre und Mutter von zwei Kindern. Mit vier Mitstreiterinnen macht sie sich an das Sexfilm-Projekt: «Mit Menschen, die aussehen wie du und ich, die sich auf Augenhöhe, leidenschaftlich und wertschätzend begegnen», wie Sat.1 das cineastische Vorhaben begeistert ankündigt.

Echte Storyline, keine übertriebene Figur

Viele Hürden gilt es zu nehmen. Schliesslich muss man nicht nur eine Storyline für den eigenen Erotikfilm entwickeln – man muss auch die Darstellerinnen und Darsteller finden. Nicht nur dabei kann man sich schnell in die Haare kriegen – allein schon bei der Frage: Was genau ist eigentlich «normal» bei Sex?

Eines ist für die Mütter aber sofort klar: Eine übertriebene Traumfigur sollte keiner der Handelnden haben. Der Penis sollte nicht zu gross sein, dafür wünscht man sich die Dialoge lebensecht. Die Odyssee durch die Sexfilmbranche beginnt.

Der Zweiteiler zeigt an diesem und am nächsten Mittwoch den langen Weg zum Nacktfilm. Im Anschluss an die zweite Episode zeigt Sat.1 am 29. Juli um 22:20 Uhr ausgewählte Szenen des von den fünf Müttern produzierten Streifens «Vanilla X – Der Film», damit sich das TV-Publikum ein eigenes Bild vom Ergebnis machen kann. Die Zuschauer bekommen ihn allerdings nur in einer geschnittenen, den Vorgaben des Jugendschutzes entsprechenden und kommentierten Form zu sehen.

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