Sexuelle Belästigung im Netz Ruth Moschner wendet sich direkt an die neue Regierung

fts

20.1.2022

Ruth Moschner an der Fashion Show von Guido Maria Kretschmer im Jahr 2017.
Ruth Moschner an der Fashion Show von Guido Maria Kretschmer im Jahr 2017.
WireImage

Die deutsche Moderatorin legt nach: Ruth Moschner hat vor einem Jahr Anzeige wegen sexueller Belästigung im Internet erstattet. Weil nichts passiert ist, wendet sie sich nun in einem offenen Brief an die Regierung.

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Die TV-Moderatorin («The Masked Singer») hat in einem offenen Brief auf Instagram die deutsche Innenministerin Nancy Faeser und den Justizminister Marco Buschmann adressiert. Der Grund: Vor einem Jahr hatte sie Anklage wegen sexueller Belästigung in den sozialen Medien erhoben.

Bisher ohne Erfolg: Im Video zitiert Moschner einige Kommentare, die sie auf ihren öffentlichen Kanälen erhalten hat: «Dich würde ich gerne mal knallen. Du gehst bestimmt gut ab» und diverse Mitteilungen zu Masturbation mit Bezug zu ihren Bildern auf Instagram.

«Ein Armutszeugnis für Deutschland»

Moschner will sich das nicht gefallen lassen. Doch: «Die derzeitige Strafverfolgung von Netzkriminalität ist ein Armutszeugnis für Deutschland.» Auf ihre Anzeige hin seien «lediglich ein paar E-Mails» an den Facebook-Konzern, zu dem Instagram gehört, geschrieben worden. Das Unternehmen, das sich heute Meta nennt, hat darauf aber nicht einmal reagiert.

Deswegen unterstützt die Moderatorin die Änderung des deutschen Netzwerkdurchsetzungsgesetzes. Jenes soll das Vorgehen gegen Hass und Belästigungen im Internet vereinfachen, eine Verschärfung steht für Februar im Raum. Unternehmen wie Meta oder Google sollen dabei verpflichtet werden, Nutzerdaten in strafrechtlich relevanten Fällen automatisch an das Bundeskriminalamt weiterzugeben.

«Ich fordere das Bundesministerium für Justiz und Inneres hiermit auf: Schaffen Sie neue Verhältnisse. Gehen Sie der Sache so nach, wie es eine Straftat hier in Deutschland erfordert. Wer im Netz für eine Straftat keine Konsequenzen tragen muss, stumpft ab», sagt Moschner.