Berlinale Schweizer Cyril Schäublin gewinnt Preis für beste Regie

sda/tgab

16.2.2022 - 20:55

Der Schweizer Regisseur Cyril Schäublin hat an der 72. Berlinale den Preis für die beste Regie im Encouters-Wettbewerb gewonnen.
Der Schweizer Regisseur Cyril Schäublin hat an der 72. Berlinale den Preis für die beste Regie im Encouters-Wettbewerb gewonnen.
Bild: Keystone

An der Berlinale hat der Schweizer Filmemacher Cyril Schäublin für seine ästhetisch und strukturell wagemutige Arbeit eine Gold-Auszeichnung erhalten. Er war mit «Unrueh» an dem deutschen Filmfestival vertreten.

16.2.2022 - 20:55

Der Schweizer Filmemacher Cyril Schäublin hat an der 72. Berlinale den Preis für die beste Regie in der Sektion Encounters gewonnen. Er war mit «Unrueh» an dem deutschen Filmfestival vertreten. Die Sektion Encounters zeichnet ästhetisch und strukturell wagemutige Arbeiten von unabhängigen, innovativen Filmschaffenden aus. Ziel ist es, neue Perspektiven des Kinos zu fördern.

Er habe sich an der Berlinale «unheimlich herzlich und warm empfangen» gefühlt, sagte der Zürcher am Mittwochabend in seiner Dankesrede. Und er widmete den Preis allen anarchistischen Uhrenmachern des 19. Jahrhunderts.

So schlugen sich die weiteren Schweizer Beiträge

Mit «À vendredi, Robinson» wurde in derselben Sektion ausserdem eine Schweizer Koproduktion ausgezeichnet. Regisseur Michael Koch, der mit seinem Film «Drii Winter» im Hauptwettbewerb nominiert war, verliess das Festival mit einer speziellen Erwähnung der Jury. Die Westschweizer Filmemacherin, die mit «La Ligne» im Rennen war, ging leer aus.

Drama «Alcarràs» gewinnt den Goldenen Bären

Die spanische Regisseurin und Drehbuchautorin Carla Simón posiert nach der Verleihung des Goldenen Bären für den besten Film –  «Alcarras».
Die spanische Regisseurin und Drehbuchautorin Carla Simón posiert nach der Verleihung des Goldenen Bären für den besten Film –  «Alcarras».
Bild: KEYSTONE/Ronny Hartmann

Das Drama «Alcarràs» von Carla Simón über Pfirsichbauern in Spanien hat den Goldenen Bären der Berlinale gewonnen. Der Film erzählt vom Alltagsleben einer Familie, die eine Pfirsichplantage betreibt und in Existenznöte gerät. Die Jury zeichnete am Mittwochabend auch Meltem Kaptan aus. Die Darstellerin, die in Köln lebt, bekam den wichtigsten Schauspielpreis des Festivals.

Ausgezeichnet wurde sie für ihre Hauptrolle im Drama «Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush». Darin spielt sie die Mutter des langjährigen Guantánamo-Häftlings Murat Kurnaz. Regisseur Andreas Dresen erzählt, wie sie versucht, ihren Sohn aus dem US-Gefangenenlager zu befreien. Auch Drehbuchautorin Laila Stieler gewann einen Silbernen Bären. Damit bekam die Produktion gleich zwei Preise.

Auszeichnung für beste Regie an Französin Claire Denis

Die Französin Claire Denis wurde für die beste Regie ausgezeichnet. In «Avec amour et acharnement» spielt Juliette Binoche eine Frau, deren Leben durcheinandergerät, als ein Ex-Partner wieder auftaucht. Der Grosse Preis der Jury ging an «The Novelist's Film» des südkoreanischen Regisseurs Hong Sang-soo – darin geht es um eine Schriftstellerin, die verschiedenen Menschen begegnet.

Der Südkoreanische Regissewur und Drehbuchautor Hong Sang-soo (L) und die Südkoreanische Schauspielerin Kim Min-hee auf dem Roten Teppich mit dem Grossen Preis der Jury. 
Der Südkoreanische Regissewur und Drehbuchautor Hong Sang-soo (L) und die Südkoreanische Schauspielerin Kim Min-hee auf dem Roten Teppich mit dem Grossen Preis der Jury. 
Bild: KEYSTONE/CLEMENS BILAN

Das Drama «Robe of Gems» von Regisseurin Natalia López Gallardo gewann den Preis der Jury. Der Film zeigt drei Frauen in Mexiko, die mit dem Drogengeschäft in Konflikt geraten. Die Collage «Everything Will Be Ok» des Kambodschaners Rithy Panh wurde für eine besondere künstlerische Leistung geehrt. Der Film schneidet aus Trick- und Dokumentarfilmbildern eine zivilisationskritische Collage zusammen.

Preise nicht mehr getrennt nach Geschlecht

Die Berlinale zählt neben Cannes und Venedig zu den grossen Filmfestivals der Welt. Die Schauspielpreise werden seit vergangenem Jahr nicht mehr getrennt nach Geschlecht vergeben, sondern für die beste Leistung in Haupt- und Nebenrolle. Der Silberne Bär für die beste Schauspielleistung in einer Nebenrolle ging diesmal an Laura Basuki für die indonesische Geschichte «Nana».

sda/tgab