Einen Monat nur McDonald's «Super Size Me»-Regisseur Morgan Spurlock mit 53 Jahren gestorben

Von Christina Horsten, dpa

24.5.2024 - 18:56

Morgan Spurlock ist mit 53 Jahren an Krebs gestorben.
Morgan Spurlock ist mit 53 Jahren an Krebs gestorben.
dpa

Einen Monat lang ernährte sich Morgan Spurlock nur bei McDonald's. Die daraus entstandene Doku «Super Size Me»machte ihn weltberühmt. Jetzt ist der US-Regisseur mit nur 53 Jahren an Krebs gestorben.

Von Christina Horsten, dpa

Keine Zeit? blue News fasst für dich zusammen.

  • US-Regisseur Morgan Spurlock ist im Alter von 53 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben.
  • Mit dem Dokumentarfilm «Super Size Me» wurde er weltberühmt. Er ernährte sich dafür einen Monat lang nur von McDonald's.
  • Mit dem filmischen Selbstexperiment wollte Spurlock auf das in den USA weit verbreitete Übergewicht hinweisen.

Der US-Regisseur Morgan Spurlock, der sich einmal einen Monat lang nur bei der Fast-Food-Kette McDonald's ernährte und mit dem daraus entstandenen Dokumentarfilm «Super Size Me» weltberühmt wurde, ist tot. Spurlock sei im Alter von nur 53 Jahren an den Folgen einer Krebserkrankung gestorben, teilte sein Management auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur in New York mit.

Spurlock sei bereits am Donnerstag «friedlich im Kreis von Familie und Freunden» gestorben, teilte seine Familie mit. «Die Welt hat ein echtes kreatives Genie und einen besonderen Mann verloren», wurde Spurlocks Bruder Craig zitiert.

Seine Karriere – Durchbruch mit Dokumentarfilm

Der 1970 im US-Bundesstaat West Virginia geborene Spurlock studierte nach der Schule Film in New York, schrieb Theaterstücke und Serien. Den Durchbruch schaffte er 2004 mit dem Dokumentarfilm «Super Size Me», für den er vielfach ausgezeichnet wurde. Einen Monat lang ging Spurlock dafür dreimal täglich bei McDonald's essen – Cheeseburger, Pommes, Cola, Big Macs oder Apfeltaschen.

Bedingung: Wenn ihm ihn in einer Filiale eine besonders grosse Portion – also «Super Size» – angeboten wird, muss er zugreifen. «Amerika hat die grössten Autos, Häuser, Firmen, die grössten Essensportionen – und die dicksten Menschen», sagte Spurlock im Film.

Mit dem filmischen Selbstexperiment wollte Spurlock auf das in den USA weit verbreitete Übergewicht hinweisen. Er habe «Humor als eine Waffe» einsetzen wollen, sagte Spurlock einmal der Deutschen Presse-Agentur. «Damit spreche ich nicht nur das typische Publikum für Dokumentarfilme, sondern auch die Teenager an.»

Die Idee zu dem Film sei ihm nach einem ausgiebigen Essen zum Erntedankfest (Thanksgiving) gekommen. Am Anfang sei das Experiment ein Spass gewesen – «aber dann wollte ich nur noch, dass es zu Ende ist». Am Ende nahm er 12 Kilogramm in 30 Tagen zu, ausserdem machten ihm Kurzatmigkeit, Müdigkeit, Brust- und Kopfschmerzen zu schaffen.

Ärzte diagnostizierten bei Murlock steigende Cholesterin- und verschlechterte Leberwerte und rieten ihm sogar zum Abbruch des Versuchs. In der Wissenschaft stiess der Film auf gemischte Reaktionen, einige Forscher kritisierten ihn beispielsweise als zu vereinfacht.

Erfolg hält an

An den Erfolg von «Super Size Me» konnte Spurlock mit zahlreichen weiteren Filmen, TV- und Streamingshows seitdem – unter anderem mit einer satirischen Dokumentation über den Terroristenführer Osama bin Laden, einem Konzertfilm der Band One Direction und einem «Super Size Me»-Nachfolger – nicht mehr anschliessen.

2017 zog sich der Regisseur, der dreimal verheiratet war, die Söhne Laken und Kallen hat und privat leidenschaftlich Kunst sammelte, als Chef seiner Produktionsfirma zurück, nachdem er angesichts der #MeToo-Berichte eigenes Fehlverhalten zugegeben hatte. «Ich bin Teil des Problems», hatte Spurlock damals in einer Mitteilung geschrieben und auch offen über den Kampf gegen Alkoholsucht gesprochen. «Wir sollten alle den Mut finden, unsere Fehler zuzugeben.»