Die deutsche Weberin und Textilgestalterin Gunta Stölzl leitete am Bauhaus in Weimar die Webereiklasse. 1919 traf sie dort auf den Schweizer Maler Johannes Itten. Das Kunstmuseum Thun zeigt nun anhand ihrer Textilien ihren wegweisenden Einfluss auf die Schweizer Textilkunst.
Johannes Itten, 1888 geboren in der Nähe von Thun, war Maler, Kunsttheoretiker und Kunstpädagoge. Ab 1919 war lehrender Meister am Bauhaus in Weimar. Dort unterstütze er seine Kollegin Gunta Stölzl, die die Webereiklasse leitete. Das Kunstmuseum Thun zeigt den Maler nun als Textilgestalter.
Avantgardistischen Textilentwürfe der Künstlerin Gunta Stölzl und des Künstlers Johannes Itten aus dem Bauhaus stehen im Zentrum einer Ausstellung im Kunstmuseum Thun. Die Beiden prägen Künstlerinnen und Künstler bis heute - so auch die Zürcher Tapetendesignerin Annina Arter.
Textile Universen zweier Bauhaus-Meister im Kunstmuseum Thun - Gallery
Die deutsche Weberin und Textilgestalterin Gunta Stölzl leitete am Bauhaus in Weimar die Webereiklasse. 1919 traf sie dort auf den Schweizer Maler Johannes Itten. Das Kunstmuseum Thun zeigt nun anhand ihrer Textilien ihren wegweisenden Einfluss auf die Schweizer Textilkunst.
Johannes Itten, 1888 geboren in der Nähe von Thun, war Maler, Kunsttheoretiker und Kunstpädagoge. Ab 1919 war lehrender Meister am Bauhaus in Weimar. Dort unterstütze er seine Kollegin Gunta Stölzl, die die Webereiklasse leitete. Das Kunstmuseum Thun zeigt den Maler nun als Textilgestalter.
Avantgardistischen Textilentwürfe der Künstlerin Gunta Stölzl und des Künstlers Johannes Itten aus dem Bauhaus stehen im Zentrum einer Ausstellung im Kunstmuseum Thun. Die Beiden prägen Künstlerinnen und Künstler bis heute - so auch die Zürcher Tapetendesignerin Annina Arter.
Farben, Formen, Strukturen, Texturen: das Kunstmuseum Thun zeigt bis Anfang Dezember textile Werke der Bauhaus-Meisterin Gunta Stölzl und ihres Kollegen Johannes Itten. Beide hatten einen wegweisenden Einfluss auf die Schweizer Textilkunst.
Im Jahr 1919 begegneten sich der Schweizer Maler, Kunsttheoretiker und -pädagoge Johannes Itten (1888-1967) und die deutsche Weberin und Textildesignerin Gunta Stölzl (1897-1983) zum ersten Mal im Bauhaus in Dessau. Die Beiden blieben einander fortan lebenslang kollegial verbunden.
Sie leitete damals eine Webereiklasse in einem männerdominierten Umfeld. Er war Lehrer und grosser Unterstützer von Stölzls Fachbereich, wie das Kunstmuseum Thun in einer Mitteilung schreibt.
Wenige Jahre nach Ittens Rückkehr in die Schweiz emigrierte auch Stölzl 1931 nach Zürich, wo sie zunächst die Firma S-P-H-Stoffe gründete. Später betrieb sie eine Handweberei und widmete sich eigenem künstlerischem Schaffen.
Itten stammt ursprünglich aus dem Umland von Thun, wurde zunächst Lehrer und wandte sich dann der Kunst zu. 1919 berief ihn Walter Gropius zum lehrenden Meister ans Bauhaus in Weimar. Es folgten Stationen in Berlin und Zürich, wo Itten unter anderem die Kunstgewerbeschule leitete. Bekannt ist Itten auch für seine Farbenlehre.
Textilgeschichte geschrieben
Die rund 200 Exponate umfassende Ausstellung im Thuner Kunstmuseum bietet die Gelegenheit, den Maler Itten als Textilgestalter neu zu entdecken. Gunta Stölzl gilt als «Klassikerin der Textilkunst» und als Erneuerin der Handwebkunst.
Mit ihren innovativen Ornament- und Textilformen, avantgardistischen Material- und Textilstrukturen oder dem experimentellen Einsatz der Fotografie haben Stölzl und Itten Textilgeschichte geschrieben, schreibt das Thuner Kunstmuseum. Damit hätten die beiden den Grundstein dafür gelegt, dass sich die Schweiz zu einer wichtigen Drehscheibe für die moderne Textilkunst entwickelte.
Eine Kabinettausstellung widmet sich zudem parallel dem frühen textilen Schaffen der Künstlerin Sophie Täuber. Die Ausstellungen im Thuner Kunstmuseum laufen vom 17. August bis 1. Dezember 2024.