Willy Wonka, der dritte Timothée Chalamet übernimmt einen schwierigen Schoggijob

Von Fabian Tschamper

12.10.2021

Es ist bereits die dritte Adaption des Buchs «Charlie und die Schokoladenfabrik»: Youngster Timothée Chalamet geht die Nachfolge zweier Legenden an, er hat sich nun im Kostüm am Set gezeigt.

Von Fabian Tschamper

12.10.2021

Du kannst es nicht allen recht machen, so platt und ausgelutscht diese Phrase auch ist: Bei Willy Wonka trifft sie zu. Warum, erklär ich dir gleich.

Fangen wir doch vorne an.

1964 veröffentlicht der britische Autor Roald Dahl sein Kinderbuch «Charlie und die Schokoladenfabrik». Es dreht es sich um den kleinen Charlie Bucket, der mit seinen Eltern und Grosseltern in ärmlichen Verhältnissen lebt. Immer wieder hört er Geschichten über die Schokoladenfabrik von Willy Wonka, die unweit von seinem Zuhause steht.

Es sei aber keine gewöhnliche Fabrik, sie habe Arbeiter, die keine Menschen sind zum Beispiel.

Daraufhin verkündet Willy Wonka, er habe in fünf Tafeln Schokolade je ein goldenes Ticket versteckt, das die Gewinner*innen zu einer Führung durch die Fabrik einlädt.

Charlie und vier andere Kinder finden ein solches Ticket und machen sich auf den Weg. Lange Rede, kurzer Sinn: Während der Besichtigung widerfahren den anderen Kindern schreckliche Dinge. Sie und ihre Eltern verschwinden und nur Charlie und seine Eltern bleiben übrig.

Willy Wonka offenbart Charlie, dass das goldene Ticket dazu diente, das sympathischste Kind zu finden und es zu seinem Nachfolger zu machen. Die Familie Bucket akzeptiert und zieht in die Schokoladenfabrik um.

The End.

Niemand mag des anderen Arbeit

Nun, ein paar Dinge muss ich festhalten: Das Buch ist für Kinder, hat aber sehr düstere Stellen. Offensichtlich meine ich die verschwundenen Kinder und ihre Eltern. Auch die Art und Weise, wie sie verschwinden, ist nicht ohne.

Ein Kind wird etwa von Eichhörnchen in einen Müllschlucker geworfen.

In der ersten Verfilmung 1971 spielte der Komiker Gene Wilder die Rolle von Willy Wonka. Er war eine schöne, reine und auch realistische Darstellung. Bis heute gilt er als der Willy Wonka.

Nun folgt das obligatorische Aber.

2005 engagierte Tim Burton in der Neuverfilmung seinen Liebling und Schützling Johnny Depp als Willy Wonka. Depps Performance stiess auf blinde Augen und taube Ohren, viele Fans des Originals mochten den Film nicht – gerade auch wegen Depps Interpretation von Willy Wonka.

Johnny Depps Darstellung war aber viel näher beim Kinderbuch als jene von Gene Wilder. Depp spielte ihn düster, hämisch. Unheimlich, wie Wonka im Buch.

Die lustigste Anekdote hierbei ist, dass Autor Roald Dahl einst sagte, er mochte Gene Wilders Darstellung seiner Figur nicht. Wilder mochte Depps Performance nicht. Gehen wir dieser Logik nach, dann wird Johnny den guten Timothée in näherer Zukunft auch nicht mehr mögen.

Du kannst es eben nicht allen recht machen.