Musiker-Dokus Wer waren Elvis und Michael Jackson wirklich?

Von Fabian Tschamper

4.3.2021

Die Menschen hinter der Fassade einer grossen Musik-Ikone schätzen ihre Privatsphäre umso mehr. Diese Dokumentationen werfen trotzdem einen Blick auf die teils tragischen Hintergrundgeschichten.

Von Fabian Tschamper

4.3.2021

Biggie: I Got a Story to Tell

Anlässlich der Aufnahme von Notorious B.I.G. in die «Rock and Roll Hall of Fame» und seines 50. Geburtstages, wenn er noch leben würde, gewähren seine engsten Bekannten und Weggefährten in «Biggie: Das ist meine Geschichte» einen frischen Einblick in das Leben eines der berühmtesten und einflussreichsten Rappers aller Zeiten.

In Zusammenarbeit mit Biggies Nachlassverwaltung offenbart die Dokumentation die intimsten Seiten eines Mannes, dessen kometenhafter Aufstieg und tragisches Ende die Rap-Community seit über 20 Jahren beschäftigen. Der Film zeigt seltene Aufnahmen seines besten Freundes und aktuelle Interviews mit seinem engsten Umfeld und den Familienmitgliedern. Dies liefert eine neue Perspektive auf Notorious B.I.G., bürgerlich Christopher Wallace, der 1997 nach einem Besuch bei den «Soul Train Awards» in Los Angeles erschossen wurde.

«Biggie: Das ist meine Geschichte» läuft ab sofort auf Netflix.

Metallica: Some Kind of Monster

In den vergangenen Jahren zeigte sich die Band Metallica reuig, was ihre Dokumentation «Some Kind of Monster» angeht. Zwei Filmemacher begleiteten die Rocker während des Arbeitsprozesses zum Album «St. Anger». Jener Prozess war lange und quälend, wie das Publikum in der Doku selbst sieht. Die Band hatte Gruppentherapien, lange und umstrittene Diskussionen. Die Offenheit von Metallica wurde dabei immer wieder als Segen für die Musikbranche gelobt. Es war ein Einblick in eine Heavy-Metal-Band, die über ein Millionenbudget verfügt.

«St. Anger» erhielt darauf nur gemischte Kritiken und beweist, wie schwierig es ist – ja, beinahe unmöglich –, eine Arbeit abzuliefern, die unter dem internen und externen Druck nicht zerbricht.

Homecoming: A Film by Beyoncé

Als weltberühmter Popstar dürfte es schwierig sein, ein Bewusstsein für die eigene Popularität zu behalten. Beyoncé schafft dies Jahr um Jahr. Sie schreibt feministische Hymnen, lässt ihren intimsten Gedanken freien Lauf – wie beispielsweise auf ihrem Album «Lemonade», auf dem sie den Ehebruch ihres Mannes Jay-Z thematisiert.

Beyoncé zelebriert die schwarze Kultur und beweist mit ihrem Selbstbewusstsein, dass sie die Macht ihrer Identität verstanden hat. Im Speziellen zeigte sie dies beim Coachella Festival 2018. Sie übte über einen Monat lang, arbeitete mit Orchestern, Dutzenden Tänzer*innen. Die Dokumentation «Homecoming» fasst all diese Aspekte zusammen und verfolgt den Weg des wohl grössten R'n'B-Idols unserer Zeit.

«Homecoming: A Film by Beyoncé» ist auf Netflix abrufbar.

Elvis: That's The Way It Is

Elvis Presley, der King of Rock'n'Roll – was für eine Karriere und was für ein Leben. In der Dokumentation «Elvis: That's The Way it Is» durchleuchtet seine Rückkehr zu den Wurzeln. Dies, nachdem der King in den 1960ern einen schlechten Film nach dem anderen gedreht hat. Während dieser Zeit blühte die Rockmusik und wurde zum Sound jener Ära. Gegen Ende des Jahrzehnts erlebte Elvis eine Wiedergeburt, er feierte einen grossen kommerziellen Erfolg mit seinem Auftritt in Las Vegas. Dieser machte ihn zum bestbezahlten Performer in der Wüstenstadt.

Der Ruf von Vegas-Elvis war dennoch kein wirklich guter. Die Doku zeigt einen Elvis Presley, der weniger abgehoben, lockerer, lustiger, aber auch fehlerhafter war. Nichtsdestotrotz konnte er mit den zeitgenössischen Musikern ohne Mühe mithalten.

Michael Jackson: This Is It

Viele Musik-Dokus handeln von einem Konzert, einem Ausschnitt aus dem Leben einer Musikerin oder eines Musikers. So auch die weltweit erfolgreichste Musik-Dokumentation überhaupt und dies tragischerweise: Michael Jacksons «This is it»-Tour sollte seine letzte werden, er probte wie ein Wahnsinniger und starb, bevor er sein erstes Konzert spielen konnte.

Geplant war der Start im Sommer 2009 in der O2-Arena in London, realisiert wurde sie nie, da der Sänger im Juni desselben Jahres verstarb. Der Film zeigt Jacksons Arbeit bei der Entwicklung der Show, Interviews mit Freunden, Crewmitgliedern sowie 3D-Sequenzen, die während der Shows gezeigt werden sollten. Ursprünglich waren die Aufnahmen für den Privatgebrauch Jacksons bestimmt. «This Is It» schaut hinter die Bühne sowohl als auch auf die Bühne, es ist das unfreiwillige Abschiedsgeschenk des King of Pop.