Der Lawinenwinter von 1999 forderte vor 20 Jahren 74 Opfer.
Charly Wuilloud 2019: Er war im Lawinenwinter 1999 für die Sicherheit im Kanton Wallis verantwortlich. «DOK»-Autor Gieri Venzin hat ihn über die letzten 20 Jahre immer wieder besucht.
In Evolène erinnert eine kleine Gedenktafel an das Unglück von 1999.
20 Jahre nach dem Lawinenwinter
Der Lawinenwinter von 1999 forderte vor 20 Jahren 74 Opfer.
Charly Wuilloud 2019: Er war im Lawinenwinter 1999 für die Sicherheit im Kanton Wallis verantwortlich. «DOK»-Autor Gieri Venzin hat ihn über die letzten 20 Jahre immer wieder besucht.
In Evolène erinnert eine kleine Gedenktafel an das Unglück von 1999.
3sat widmet sich in einem Themenabend dem Lawinenwinter vor 20 Jahren und gedenkt unter anderem der zwölf Opfer von Evolène im Unterwallis sowie der 38 Todesopfer von Galtür im Tirol – und der aktuellsten Tragödie in Crans-Montana.
Es war gerade rund um den Jahreswechsel, in einem Winter, der mit seinen enormen Schnee- und Eismassen längst wieder vergessene Schrecken in Erinnerung rief: 38 Tote hatte 1999 die Lawinenkatastrophe im Trioler Galtür gefordert. 20 Jahre später beschäftigt sich die Schweizer Dokumentation «Lawinen – Schicksal oder Schuld? Eine Langzeitbeobachtung» mit dem sogenannten Lawinenwinter.
Ingesamt fielen in jenem Feburar in den Alpen fünf Meter Schnee, Hunderte Orte waren von der Aussenwelt abgeschnitten, Tausende Touristen eingeschneit. Doch nicht nur das: 74 Menschen kamen ums Leben, 17 davon in der Schweiz. Allein in Evolène im Unterwallis starben bei einer einzigen Lawine zwölf Personen. Die Autoren des Films fragen, wie es in den getroffenen Orten heute ausschaut.
«Die Lawine hat mir meine Familie genommen»
Für die Betroffenen und Angehörigen der Opfer hat sich das Leben in jenem Schicksalswinter grundlegend geändert. «Wir haben die dramatischen Tage überwunden, aber es bleiben Narben», heisst es im Film. «Die Lawine hat mir die ganze Familie genommen», sagt Jean-Louis Combes, die in dem Beitrag zu Wort kommt. Neben der Aufarbeitung steht auch die Frage im Mittelpunkt, was die Behörden für die Sicherheit seither getan haben.
Eingebettet ist die Dokumentation in einen Themenabend auf 3sat, der um 21.05 Uhr mit dem neuen Beitrag «»Die Lawine: ungezähmte Kraft des Schnees» fortgesetzt wird. Die Free-TV-Premiere, die sich ebenfalls mit dem Horrorwinter 1999 und seinen Folgen befasst, zeigt vor allem die Anstrengungen, die seither im Alpenraum unternommen wurden, um die Gefahren durch winterliche Witterung einzudämmen.
Dabei bespricht sich die Filmemacherin Christiane Sprachmann mit Lawinenforschern sowie Rettungsexperten und lässt sich schützende Infrastruktur wie massive Verbauungen in der hochalpinen Region, aber auch neue Frühwarnsysteme mit einem eng vernetzten System von Schneemessstellen zeigen.
«Lawinen Schicksal oder Schuld? Eine Langzeitbeobachtung» läuft am Mittwoch, 20. Februar, um 20.15 Uhr auf 3sat. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Lawinen Schicksal oder Schuld? Eine Langzeitbeobachtung
Mi 20.02. 20:15 - 21:05 ∙ 3sat CH ∙ CH 2019 ∙ 50 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
In den Bergen ist immer Vorsicht geboten: Wer neben der Piste Skifahren will oder auf eine Skitour geht, sollte sich gut vorbereiten. Spätestens ab Gefahrenstufe 3 sollten für Tiefschneefahrten nur noch gelb markierte Abfahrtsrouten benützt werden – oder gleich die Pisten.
Und sowieso: Eine Skitour sollte man nie allein unternehmen.
Auch wenn man ein geübter Skifahrer, ein erfahrener Tourengänger oder ein begnadeter Snowboarder ist – das Lawinenrisiko richtig einzuschätzen ist schwierig.
Wer ausserhalb der markierten Pisten unterwegs ist, sollte auf alle Fälle ein Helm tragen und sein Handy immer dabei haben.
Für Skitourengänger ist die Lawinennotfallausrüstung ein Muss: Dazu gehören ein Lawinenverschütteten-Suchgerät LSV, eine Sonde und eine Schaufel. Ausserdem gehört eine Notfallapotheke in den Rucksack.
Ebenfalls empfohlen wird Skitourenfahrern das Tragen von Lawinenairbags.
Wer regelmässig auf Skitouren gehen will, sollte zudem vorab einen Lawinenkurs besuchen.
Auf Skitouren kann zudem das Risiko minimiert werden, wenn man die entsprechende Route wählt. Konkret heisst das: In mässig steilem Gelände bleiben.
Wenn man in einen Lawinenunfall verwickelt wird, zählt jede Minute. Bereits nach 15 Minuten nehmen die Überlebenschancen von Verschütteten drastisch ab.
Nach einem Lawinenabgang ist es wichtig, sich sofort eine Übersicht zu verschaffen: Ist die eigene Sicherheit gefährdet? Wurden Personen verschüttet?
Wenn Personen verschüttet wurden, muss sofort mit der LSV-Suche begonnen werden. Gut zu wissen: Ausrüstungsgegenstände befinden sich häufig in der Nähe der Opfer.
Und nicht zu vergessen: Das Alarmieren der Rega über die Nummer 1414 oder das Anrufen der internationalen Notfallnummer 112.
Eine 300 Meter breite Lawine hat am Donnerstag das Hotel Säntis und das Personalhaus auf der Schwägalp in Appenzell Auserrhoden erfasst.
Die Schneemassen kamen bis ins Restaurant ein und schlossen auch ein Postauto ein.
Mehrere Autos wurden unter den Schneemassen begraben.
Drei Personen wurden leicht verletzt. Noch in der Nacht auf Freitag wurden 75 Personen vom Unglücksort ins Tal gefahren.
Die Strasse zu Schwägalp wurde gesperrt – die Suche nach möglichen Vermissten am Freitagmorgen wieder aufgenommen.
Noch 30 Hotelgäste und 11 Angestellte harrten zuletzt auf der Schwägalp aus.
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