Angélique Beldner ist in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Gefragt werde sie aber ständig: «Woher kommst du?»
«Meine Strategie war immer: Rassismus nicht beachten, ihn kleinreden. Doch damit ist jetzt Schluss», sagt Angélique Beldner.
Angélique Beldner und ihr Vater Albert Anato de Seho. «Erst jetzt, mit 44 Jahren habe ich mit meinem Vater zum ersten Mal über Rassismus gesprochen.»
Angela Addo, Mitorganisatorin der Kundgebung «Black Lives Matter» und Angélique Beldner. Beldner sagt: «Black Lives Matter» hat mein Leben verändert.»
Angélique Beldner – erste schwarze News-Moderatorin des Schweizer Fernsehens.
Angélique Beldner: Der Sommer, in dem ich schwarz wurde
Angélique Beldner ist in der Schweiz geboren und aufgewachsen. Gefragt werde sie aber ständig: «Woher kommst du?»
«Meine Strategie war immer: Rassismus nicht beachten, ihn kleinreden. Doch damit ist jetzt Schluss», sagt Angélique Beldner.
Angélique Beldner und ihr Vater Albert Anato de Seho. «Erst jetzt, mit 44 Jahren habe ich mit meinem Vater zum ersten Mal über Rassismus gesprochen.»
Angela Addo, Mitorganisatorin der Kundgebung «Black Lives Matter» und Angélique Beldner. Beldner sagt: «Black Lives Matter» hat mein Leben verändert.»
Angélique Beldner – erste schwarze News-Moderatorin des Schweizer Fernsehens.
Angélique Beldner ist die erste schwarze News-Moderatorin des SRF. Ihre Hautfarbe und den Rassismus, den sie erlebt hat, wollte sie allerdings nie zum Thema machen. Bis zu diesem Sommer, der alles verändert hat.
In Frutigen verbrachte sie ihre ersten Jahre, in der Agglomeration von Bern wuchs sie auf. Angélique Beldner, 44, verheiratet, Mutter zweier Kinder. In einer weitgehend behüteten Umgebung wurde sie gross. Die weisse Mutter alleinerziehend, unterstützt von der Schweizer Grossfamilie, der schwarze Vater weit weg.
«Ich bin voll und ganz Schweizerin, realisierte aber schon früh, dass ich anders war. Ich habe diese Erinnerung, wie sich Menschen in den Kinderwagen beugen und meine Haare berühren. Das begleitet mich bis heute und ist mir sehr unangenehm. Leute, die mir ungefragt ins Haar langen, das gibt es immer noch», sagt Angélique Beldner.
Trotzdem: Solche Erlebnisse behält sie für sich. Wenn, dann spricht sie nur mit ihrer Mutter darüber. Beldners Strategie war stets: Rassismus überhören oder ihn kleinreden. «Bis zu diesem Sommer hat das bestens funktioniert.»
Aus den Augen, aus dem Sinn? Diesmal nicht!
«Black Lives Matter» hat ihre heile Welt aus den Fugen gebracht: «Auf einmal fragten mich alle nach meiner Meinung zum Thema Rassismus, und ich realisierte: Wenn alle schweigen, so wie ich, wird sich nie etwas verändern», sagt Beldner.
«Reporter» begleitet Angélique Beldner auf Spurensuche ihrer eigenen Vergangenheit in der Schweiz. Warum hat Beldner Rassismus stets beschönigt und nicht sehen wollen? Warum fällt es ihr so schwer, darüber zu reden? Angélique Beldner spricht mit engen Familienangehörigen erstmals über ihre Hautfarbe und macht dabei auch schmerzhafte Erfahrungen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Reporter
Mi 21.10. 21:00 - 21:35 ∙ SRF 1 ∙ CH 2020 ∙ 35 Min
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