Vor 25 Jahren war Viva angetreten, um dem Musiksender MTV Konkurrenz zu machen. Zum Jahresende wird der Kanal nun eingestellt. Wir verraten Ihnen, was die Stars von einst heute machen.
Der Bayer Markus Kavka war unter den Lauten im Musikfernsehen immer schon einer der eher Leiseren – und Intelligenteren. Bei Viva gings für ihn mit der «Metalla»-Sendung los, später hielt er jahrelang als «MTV News»-Anker sein verschmitztes Gesicht in die Kameras. Inzwischen tobt er sich auf einem ganz anderen Feld aus ...
Markus Kavka ist nun am Ball! Er moderiert seit 2015 bei RTL Nitro die Spiele der European Qualifiers ohne deutsche Beteiligung. Ausserdem ist der 50-Jährige als Radiomoderator, DJ und Autor unterwegs. Ein wahres Multitalent!
Charlotte Roche liebte schon früh breitbeinige Posen: 1998 setzte sie sich bei einem Moderatoren-Casting durch und bekam bei Viva Zwei die Musiksendung «Fast Forward». Der Beginn einer rasanten Karriere für den deutsch-britischen Wirbelwind.
Charlotte Roche hat es als «Feuchtgebiete»- und «Schossgebete»-Bestsellerautorin in die Feuilletons geschafft. Als Talk-Gast ist sie weiterhin gefragt. Nur mit ihrem «Roche & Böhmermann»-Kollegen Jan Böhmermann ist das Tuch offenbar endgültig zerschnitten. Die 40-Jährige macht sich mit ihrer direkten Art halt nicht überall Freunde.
Mola Adebisi begann schon mit 14 Jahren mit dem Rappen. Fast zehn Jahre, von 1993 bis 2004, war er bei Viva angestellt – als «Käpt'n Mola». Seine Karriere ist inzwischen ziemlich auf Grund gelaufen ...
Selbst sein (unglücklicher) Auftritt im RTL-Dschungelcamp 2014 verhalf ihm nicht dauerhaft zurück ins Rampenlicht. Um Mola Adebisi ist es ruhig geworden. Zuletzt trat der 45-Jährige bei der Weltmeisterschaft im Kick- und Thaiboxen als Ringsprecher in Erscheinung.
Niels Ruf kennt die Untiefen des Privatfernsehens, gerne auch in der Trash-Ausprägung, bestens. Seinen Ruf als Raubacke und Raufbold hat er sich sorgfältig aufgebaut. Erstmalig gross (und grossmäulig) in Erscheinung trat er mit seiner «Kamikaze»-Sendung, die er 1998 bei Viva Zwei bekam. 2001 setzte der Sender seine Skandalnudel vor die Tür.
Sprüche klopfen ist auch heute noch seine Stärke – doch damit gewinnt er nicht gerade Fans. Eine glanzlose Teilnahme bei «Let's Dance» im Jahr 2016 half auch nicht weiter. Nach geschmacklosen Äusserungen zum Tod des Sängers Roger Cicero verliess ihn sogar sein Management.
Collien Ulmen-Fernandes startete ihre TV-Karriere als Moderatorin von «Bravo TV» bei RTL 2. 2003 trat sie erstmals bei Viva in Erscheinung. Ausserdem war die schöne Hamburgerin Mitglied der Band Yam Yam.
Collien Ulmen-Fernandes freut sich immer noch über zahlreiche Moderations- und Schauspieljobs. In der Serie ihres Ehemannes Christian Ulmen, die den Titel «Jerks» trägt, ist sie natürlich auch mit an Bord.
Sarah Kuttner, geboren 1979 in Ost-Berlin, gewann 2001 ein Moderatoren-Casting bei Viva und moderierte bis 2004 – im Wechsel mit Gülcan Kamps – die Nachmittagssendung «Interaktiv».
Mit ihrer kauzigen Talk-Sendung «Kuttner plus Zwei» fühlte sich Sarah Kuttner bei ZDFneo pudelwohl. Auch als Buchautorin («Das oblatendünne Eis des halben Zweidrittelwissens») und Podcast-Produzentin machte sie schon von sich reden.
Oliver Pocher hat schon so viel angestellt im deutschen Fernsehen, da mag mancher vergessen haben, dass auch seine Karriere beim Musikfernsehen begann. Ab der Jahrtausendwende war Pocher Viva-Aushängeschild mit Sendungen wie «Chart Surfer», «Trash Top 100», «Was geht ab», «Planet VIVA» und zuletzt 2002 «Alles Pocher, ... oder was?».
Er spielte in Serien und Kinofilmen, moderierte Galas und kurzzeitig sogar an der Seite von Harald Schmidt. Seither geht es gefühlt doch steil bergab für den ambitionierten TV-Clown. Schlagzeilen macht er meist nur noch mit privaten Angelegenheiten. Zur Fussball-WM war Pocher wieder stärker im TV präsent. Er durfte dort sein Wissen rund ums Leder einbringen.
Tobias Schlegl war gerade mal 18 Jahre jung, als er als neuer Moderator von «VIVA Interaktiv» auserwählt wurde. Der Kölner bestach mit losem Mundwerk und frecher Punk-Attitüde. Später wechselte er zu ProSieben, noch später wurde er Gesicht der Satiresendung «extra 3».
2016 hängte Tobias Schlegel seine TV-Karriere an den Nagel, um Notfallsanitäter zu werden. «Ich hatte kein Burn-out, war nicht depressiv, wollte mir nicht die Pulsadern aufschlitzen. Trotzdem wuchs in mir eine gewisse Unzufriedenheit. Eine Sehnsucht. Ich wollte etwas gesellschaftlich Relevantes machen», erklärte er 2016 seinen Schritt im «Stern».
Sie brachte nicht nur einen ziemlich kompliziert zu buchstabierenden Nachnamen, sondern auch ein unübersehbares Faible für die Farbe Rosa ins Musikfernsehen: Enie van de Meiklokjes kam 1996 zu Viva.
Inzwischen hat der Frauensender Sixx die exzentrische Potsdamerin als Back- und Bastelexpertin für sich entdeckt. Unter anderem präsentiert sie dort die Naschkatzen-Reihe «Sweet and Easy»; bei Sat.1 führte sie durch «Das grosse Promibacken». Mit ihrem Mann, dem dänischen Musiker Tobias Staerbo, bekam die 43-Jährige vergangenes Jahr Zwillinge.
Heike Makatsch begann ihre Karriere im Rampenlicht, als sie 1993 Viva-Sendungen wie «Interaktiv» und «Heikes Hausbesuch» moderierte.
Zwischen 1996 und 2004 war Heike Makatsch mit dem späteren Bond-Darsteller Daniel Craig liiert. Als Schauspielerin bekam sie immer bessere Rollen («Hilde», 2009), 2016 sah man sie mit Dienstwaffe: Makatsch spielte im «Tatort: Fünf Minuten Himmel» eine schwangere Kommissarin. Im April erst wurde die Reihe fortgesetzt.
Kaum zu glauben, doch auch Annemarie Carpendale moderierte bei dem Musiksender Viva. Damals noch unter ihrem Mädchennamen Annemarie Warnkross. Von 2004 bis 2005 war sie bei «Ringtone Charts» und «VIVA Club Rotation» zu sehen.
«taff», «red» und «Kiss Bang Love» – die Moderatorin Annemarie Carpendale ist bei ProSieben und Sat.1 gut im Geschäft. Im Jahr 2007 heiratete sie Wayne Carpendale und nahm seinen Namen an.
Stefan Raab liebte schon zu seinen Anfangszeiten bei Viva den schrillen Auftritt – und blieb seinem durchgeknallten Stil bis in den ProSieben-Wok-Kanal oder zum atemberaubenden Turmspringen treu. 1993 fing er beim Musikfernsehen übrigens als Seiteneinsteiger an: Raab hatte sich mit selbstproduzierten Programm-Jingles beworben.
Jahrelang bestritt er mit «TV Total» das Spätabendprogramm, ersann die irrsinnigsten TV-Formate, profilierte sich zudem als Musik-Produzent beim «Eurovision Song Contest» und Polit-Talker – und beendete 2015 schliesslich seine TV-Karriere unter Tränen. Als Produzent ist er allerdings noch immer fleissig unterwegs.
Fünf Jahre lang, zwischen 1999 und 2004 moderierte Milka Loff Fernandes Formate wie «Inside», «Interaktiv» oder «Was geht ab?» bei Viva.
Im Mai 2017 gab sie ein delikates Comeback: Milka Loff Fernandes moderiert auch in diesen Tagen noch die Sendung «Naked Attraction» bei RTL 2. Mit Musikfernsehen hat das nichts mehr zu tun. In der Dating-Show mussten sich die Kandidaten ihren Partner anhand des unverhüllten Körpers aussuchen.
Von 2003 bis 2010 drückte Gülcan Kamps Viva-Formaten wie «Interaktiv», «Neu» oder «VIVA Live!» ihren Stempel auf. Die Quasselstrippe hatte mit ihrem flotten Mundwerk durchaus Erfolg.
Zuerst kam die Hochzeit im TV, dann «Big Brother» – die TV-Karriere ging nach der Zeit bei Viva langsam, aber stetig bergab. Vorläufige Endstation: Shopping-Kanal. Bei Channel 21 animiert die 35-Jährige die Zuschauer zum Einkaufen.
Auch Johanna Klum begann ihre Karriere bei Viva. Die Berlinerin moderierte zwischen 2005 und 2012 die unterschiedlichsten Formate.
Johanna Klum hat sich mehr als ein Standbein aufgebaut. Nach der Karriere bei Viva arbeitete sie schon als Model, Sängerin und natürlich auch weiterhin als Moderatorin. Die 37-jährige Berlinerin ist Mutter einer zweijährigen Tochter.
Schwieriger Name, erfolgreiche Frau: Minh-Khai Phan-Thi hatte sogar eine eigene Show bei dem Musiksender Viva, die unter dem Namen «Minh-Khai & Friends» lief.
Dass die 44-Jährige mit vietnamesischen Wurzeln vielen Krimi-Fans ein Begriff ist, hat sie Lars Beckers ZDF-Reihe «Nachtschicht» zu verdanken, in der sie seit 2002 die Ermittlerin Mimi Hu spielt. 2015 nahm die Mutter eines Sohnes sehr erfolgreich an der RTL-Show «Let's Dance» teil – sie wurde Zweite.
Auch er arbeitet von 1993 bis 1997 bei Viva: Matthias Opdenhövel. Nach seinem Weggang machte sich der 47-Jährige nicht nur als vielseitiger Moderator einen Namen, sondern auch als Fussballexperte. Derzeit analysiert er für die ARD die Weltmeisterschaft in Russland.
Doch nicht nur Viva brachte spätere Stars hervor: Joko Winterscheidt (links) und Klaas Heufer-Umlauf hatten sich beim MTV-Klassiker «MTV Home» gefunden und ihre Karriere mit «neoParadise» bei ZDFneo ausgebaut. Mittlerweile sind sie die grössten Show-Hoffnungen im deutschen Fernsehen.
Klaas (links) und Joko lieben die persönlichen Kriegsspiele untereinander – vor allem bei ihrem ProSieben-Klassiker «Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt». Immer öfter sieht man sie auch getrennt – etwa in der Sport-Show «Beginner gegen Gewinner» (Joko) oder in «Late Night Berlin» (Klaas).
Im Windschatten von Joko und Klaas startete auch sie durch: Palina Rojinski, It-Girl, DJane, Rapperin, Moderatorin und Schauspielerin, machte erstmals bei «MTV Home» auf sich aufmerksam.
Immer gut drauf: Palina Rojinski steht bei den ProSiebenSat.1-Sendern im Rampenlicht. 2015 moderierte sie die Versteckte-Kamera-Show «The Big Surprise» Auch die Engagements als Schauspielerin laufen gut. Zuletzt durfte sie in der Komödie «Willkommen bei den Hartmanns» (2016) eine Hauptrolle übernehmen.
Hätten Sie ihn erkannt? Christian Ulmen, Markenzeichen: Nerd. Zu seinem geplanten Theologiestudium kam es nicht mehr, als ihm MTV 1995 ein Angebot machte, das er nicht ablehnen konnte: Er moderierte von London aus Musiknachrichten – auf Englisch. Und mit extra starkem deutschen Akzent. Später präsentierte er die MTV-Show «Unter Ulmen».
Heute ist Christian Ulmen Produzent, Regisseur, Web-Unternehmer und natürlich Schauspieler. Seit «Herr Lehmann» (2003) gilt sein Mitwirken in deutschen Komödien als Erfolgsgarantie. 2013 debütierte er als Weimarer «Tatort»-Kommissar. Seine Partnerin: Nora Tschirner. Auch sie hat eine MTV-Vergangenheit.
Aufgeweckt und sympathisch: So präsentierte sich Mirjam Weichselbraun bei MTV. Beim Musiksender präsentierte die charmante Österreicherin Mitte der Nullerjahre die Sendungen «Select MTV» und «TRL».
Den Filmpreis «Lola» hat sie zwar nicht gewonnen, dafür aber schon den Abend der Verleihung moderiert: Mirjam Weichselbraun ist inzwischen eine Fachfrau für feierliche Grossevents. So präsentierte sie den «Eurovision Song Contest» 2015 und schon mehrfach den Wiener Opernball.
Die T-Shirt-Ansage «Bitch» schoss dann doch ziemlich übers Ziel hinaus: Anastasia Zampounidis gehörte zweifellos zu den sympathischsten Erscheinungen des Musikfernsehens. Bei MTV moderierte die schöne Deutsch-Griechin die Shows «Select MTV» und «TRL».
Die in Thessaloniki geborene Moderatorin arbeitete ebenfalls zwischenzeitlich für den Frauensender Sixx: als Fitness- und Lifestyleexpertin. Anschliessend präsentierte sie ab 2010 bei ZDFneo die kritische Verbraucher-Doku-Reihe «Da wird mir übel».
Bye-bye, Viva! Das wurde aus den Stars des Kultsenders
Vor 25 Jahren war Viva angetreten, um dem Musiksender MTV Konkurrenz zu machen. Zum Jahresende wird der Kanal nun eingestellt. Wir verraten Ihnen, was die Stars von einst heute machen.
Der Bayer Markus Kavka war unter den Lauten im Musikfernsehen immer schon einer der eher Leiseren – und Intelligenteren. Bei Viva gings für ihn mit der «Metalla»-Sendung los, später hielt er jahrelang als «MTV News»-Anker sein verschmitztes Gesicht in die Kameras. Inzwischen tobt er sich auf einem ganz anderen Feld aus ...
Markus Kavka ist nun am Ball! Er moderiert seit 2015 bei RTL Nitro die Spiele der European Qualifiers ohne deutsche Beteiligung. Ausserdem ist der 50-Jährige als Radiomoderator, DJ und Autor unterwegs. Ein wahres Multitalent!
Charlotte Roche liebte schon früh breitbeinige Posen: 1998 setzte sie sich bei einem Moderatoren-Casting durch und bekam bei Viva Zwei die Musiksendung «Fast Forward». Der Beginn einer rasanten Karriere für den deutsch-britischen Wirbelwind.
Charlotte Roche hat es als «Feuchtgebiete»- und «Schossgebete»-Bestsellerautorin in die Feuilletons geschafft. Als Talk-Gast ist sie weiterhin gefragt. Nur mit ihrem «Roche & Böhmermann»-Kollegen Jan Böhmermann ist das Tuch offenbar endgültig zerschnitten. Die 40-Jährige macht sich mit ihrer direkten Art halt nicht überall Freunde.
Mola Adebisi begann schon mit 14 Jahren mit dem Rappen. Fast zehn Jahre, von 1993 bis 2004, war er bei Viva angestellt – als «Käpt'n Mola». Seine Karriere ist inzwischen ziemlich auf Grund gelaufen ...
Selbst sein (unglücklicher) Auftritt im RTL-Dschungelcamp 2014 verhalf ihm nicht dauerhaft zurück ins Rampenlicht. Um Mola Adebisi ist es ruhig geworden. Zuletzt trat der 45-Jährige bei der Weltmeisterschaft im Kick- und Thaiboxen als Ringsprecher in Erscheinung.
Niels Ruf kennt die Untiefen des Privatfernsehens, gerne auch in der Trash-Ausprägung, bestens. Seinen Ruf als Raubacke und Raufbold hat er sich sorgfältig aufgebaut. Erstmalig gross (und grossmäulig) in Erscheinung trat er mit seiner «Kamikaze»-Sendung, die er 1998 bei Viva Zwei bekam. 2001 setzte der Sender seine Skandalnudel vor die Tür.
Sprüche klopfen ist auch heute noch seine Stärke – doch damit gewinnt er nicht gerade Fans. Eine glanzlose Teilnahme bei «Let's Dance» im Jahr 2016 half auch nicht weiter. Nach geschmacklosen Äusserungen zum Tod des Sängers Roger Cicero verliess ihn sogar sein Management.
Collien Ulmen-Fernandes startete ihre TV-Karriere als Moderatorin von «Bravo TV» bei RTL 2. 2003 trat sie erstmals bei Viva in Erscheinung. Ausserdem war die schöne Hamburgerin Mitglied der Band Yam Yam.
Collien Ulmen-Fernandes freut sich immer noch über zahlreiche Moderations- und Schauspieljobs. In der Serie ihres Ehemannes Christian Ulmen, die den Titel «Jerks» trägt, ist sie natürlich auch mit an Bord.
Sarah Kuttner, geboren 1979 in Ost-Berlin, gewann 2001 ein Moderatoren-Casting bei Viva und moderierte bis 2004 – im Wechsel mit Gülcan Kamps – die Nachmittagssendung «Interaktiv».
Mit ihrer kauzigen Talk-Sendung «Kuttner plus Zwei» fühlte sich Sarah Kuttner bei ZDFneo pudelwohl. Auch als Buchautorin («Das oblatendünne Eis des halben Zweidrittelwissens») und Podcast-Produzentin machte sie schon von sich reden.
Oliver Pocher hat schon so viel angestellt im deutschen Fernsehen, da mag mancher vergessen haben, dass auch seine Karriere beim Musikfernsehen begann. Ab der Jahrtausendwende war Pocher Viva-Aushängeschild mit Sendungen wie «Chart Surfer», «Trash Top 100», «Was geht ab», «Planet VIVA» und zuletzt 2002 «Alles Pocher, ... oder was?».
Er spielte in Serien und Kinofilmen, moderierte Galas und kurzzeitig sogar an der Seite von Harald Schmidt. Seither geht es gefühlt doch steil bergab für den ambitionierten TV-Clown. Schlagzeilen macht er meist nur noch mit privaten Angelegenheiten. Zur Fussball-WM war Pocher wieder stärker im TV präsent. Er durfte dort sein Wissen rund ums Leder einbringen.
Tobias Schlegl war gerade mal 18 Jahre jung, als er als neuer Moderator von «VIVA Interaktiv» auserwählt wurde. Der Kölner bestach mit losem Mundwerk und frecher Punk-Attitüde. Später wechselte er zu ProSieben, noch später wurde er Gesicht der Satiresendung «extra 3».
2016 hängte Tobias Schlegel seine TV-Karriere an den Nagel, um Notfallsanitäter zu werden. «Ich hatte kein Burn-out, war nicht depressiv, wollte mir nicht die Pulsadern aufschlitzen. Trotzdem wuchs in mir eine gewisse Unzufriedenheit. Eine Sehnsucht. Ich wollte etwas gesellschaftlich Relevantes machen», erklärte er 2016 seinen Schritt im «Stern».
Sie brachte nicht nur einen ziemlich kompliziert zu buchstabierenden Nachnamen, sondern auch ein unübersehbares Faible für die Farbe Rosa ins Musikfernsehen: Enie van de Meiklokjes kam 1996 zu Viva.
Inzwischen hat der Frauensender Sixx die exzentrische Potsdamerin als Back- und Bastelexpertin für sich entdeckt. Unter anderem präsentiert sie dort die Naschkatzen-Reihe «Sweet and Easy»; bei Sat.1 führte sie durch «Das grosse Promibacken». Mit ihrem Mann, dem dänischen Musiker Tobias Staerbo, bekam die 43-Jährige vergangenes Jahr Zwillinge.
Heike Makatsch begann ihre Karriere im Rampenlicht, als sie 1993 Viva-Sendungen wie «Interaktiv» und «Heikes Hausbesuch» moderierte.
Zwischen 1996 und 2004 war Heike Makatsch mit dem späteren Bond-Darsteller Daniel Craig liiert. Als Schauspielerin bekam sie immer bessere Rollen («Hilde», 2009), 2016 sah man sie mit Dienstwaffe: Makatsch spielte im «Tatort: Fünf Minuten Himmel» eine schwangere Kommissarin. Im April erst wurde die Reihe fortgesetzt.
Kaum zu glauben, doch auch Annemarie Carpendale moderierte bei dem Musiksender Viva. Damals noch unter ihrem Mädchennamen Annemarie Warnkross. Von 2004 bis 2005 war sie bei «Ringtone Charts» und «VIVA Club Rotation» zu sehen.
«taff», «red» und «Kiss Bang Love» – die Moderatorin Annemarie Carpendale ist bei ProSieben und Sat.1 gut im Geschäft. Im Jahr 2007 heiratete sie Wayne Carpendale und nahm seinen Namen an.
Stefan Raab liebte schon zu seinen Anfangszeiten bei Viva den schrillen Auftritt – und blieb seinem durchgeknallten Stil bis in den ProSieben-Wok-Kanal oder zum atemberaubenden Turmspringen treu. 1993 fing er beim Musikfernsehen übrigens als Seiteneinsteiger an: Raab hatte sich mit selbstproduzierten Programm-Jingles beworben.
Jahrelang bestritt er mit «TV Total» das Spätabendprogramm, ersann die irrsinnigsten TV-Formate, profilierte sich zudem als Musik-Produzent beim «Eurovision Song Contest» und Polit-Talker – und beendete 2015 schliesslich seine TV-Karriere unter Tränen. Als Produzent ist er allerdings noch immer fleissig unterwegs.
Fünf Jahre lang, zwischen 1999 und 2004 moderierte Milka Loff Fernandes Formate wie «Inside», «Interaktiv» oder «Was geht ab?» bei Viva.
Im Mai 2017 gab sie ein delikates Comeback: Milka Loff Fernandes moderiert auch in diesen Tagen noch die Sendung «Naked Attraction» bei RTL 2. Mit Musikfernsehen hat das nichts mehr zu tun. In der Dating-Show mussten sich die Kandidaten ihren Partner anhand des unverhüllten Körpers aussuchen.
Von 2003 bis 2010 drückte Gülcan Kamps Viva-Formaten wie «Interaktiv», «Neu» oder «VIVA Live!» ihren Stempel auf. Die Quasselstrippe hatte mit ihrem flotten Mundwerk durchaus Erfolg.
Zuerst kam die Hochzeit im TV, dann «Big Brother» – die TV-Karriere ging nach der Zeit bei Viva langsam, aber stetig bergab. Vorläufige Endstation: Shopping-Kanal. Bei Channel 21 animiert die 35-Jährige die Zuschauer zum Einkaufen.
Auch Johanna Klum begann ihre Karriere bei Viva. Die Berlinerin moderierte zwischen 2005 und 2012 die unterschiedlichsten Formate.
Johanna Klum hat sich mehr als ein Standbein aufgebaut. Nach der Karriere bei Viva arbeitete sie schon als Model, Sängerin und natürlich auch weiterhin als Moderatorin. Die 37-jährige Berlinerin ist Mutter einer zweijährigen Tochter.
Schwieriger Name, erfolgreiche Frau: Minh-Khai Phan-Thi hatte sogar eine eigene Show bei dem Musiksender Viva, die unter dem Namen «Minh-Khai & Friends» lief.
Dass die 44-Jährige mit vietnamesischen Wurzeln vielen Krimi-Fans ein Begriff ist, hat sie Lars Beckers ZDF-Reihe «Nachtschicht» zu verdanken, in der sie seit 2002 die Ermittlerin Mimi Hu spielt. 2015 nahm die Mutter eines Sohnes sehr erfolgreich an der RTL-Show «Let's Dance» teil – sie wurde Zweite.
Auch er arbeitet von 1993 bis 1997 bei Viva: Matthias Opdenhövel. Nach seinem Weggang machte sich der 47-Jährige nicht nur als vielseitiger Moderator einen Namen, sondern auch als Fussballexperte. Derzeit analysiert er für die ARD die Weltmeisterschaft in Russland.
Doch nicht nur Viva brachte spätere Stars hervor: Joko Winterscheidt (links) und Klaas Heufer-Umlauf hatten sich beim MTV-Klassiker «MTV Home» gefunden und ihre Karriere mit «neoParadise» bei ZDFneo ausgebaut. Mittlerweile sind sie die grössten Show-Hoffnungen im deutschen Fernsehen.
Klaas (links) und Joko lieben die persönlichen Kriegsspiele untereinander – vor allem bei ihrem ProSieben-Klassiker «Joko gegen Klaas – Das Duell um die Welt». Immer öfter sieht man sie auch getrennt – etwa in der Sport-Show «Beginner gegen Gewinner» (Joko) oder in «Late Night Berlin» (Klaas).
Im Windschatten von Joko und Klaas startete auch sie durch: Palina Rojinski, It-Girl, DJane, Rapperin, Moderatorin und Schauspielerin, machte erstmals bei «MTV Home» auf sich aufmerksam.
Immer gut drauf: Palina Rojinski steht bei den ProSiebenSat.1-Sendern im Rampenlicht. 2015 moderierte sie die Versteckte-Kamera-Show «The Big Surprise» Auch die Engagements als Schauspielerin laufen gut. Zuletzt durfte sie in der Komödie «Willkommen bei den Hartmanns» (2016) eine Hauptrolle übernehmen.
Hätten Sie ihn erkannt? Christian Ulmen, Markenzeichen: Nerd. Zu seinem geplanten Theologiestudium kam es nicht mehr, als ihm MTV 1995 ein Angebot machte, das er nicht ablehnen konnte: Er moderierte von London aus Musiknachrichten – auf Englisch. Und mit extra starkem deutschen Akzent. Später präsentierte er die MTV-Show «Unter Ulmen».
Heute ist Christian Ulmen Produzent, Regisseur, Web-Unternehmer und natürlich Schauspieler. Seit «Herr Lehmann» (2003) gilt sein Mitwirken in deutschen Komödien als Erfolgsgarantie. 2013 debütierte er als Weimarer «Tatort»-Kommissar. Seine Partnerin: Nora Tschirner. Auch sie hat eine MTV-Vergangenheit.
Aufgeweckt und sympathisch: So präsentierte sich Mirjam Weichselbraun bei MTV. Beim Musiksender präsentierte die charmante Österreicherin Mitte der Nullerjahre die Sendungen «Select MTV» und «TRL».
Den Filmpreis «Lola» hat sie zwar nicht gewonnen, dafür aber schon den Abend der Verleihung moderiert: Mirjam Weichselbraun ist inzwischen eine Fachfrau für feierliche Grossevents. So präsentierte sie den «Eurovision Song Contest» 2015 und schon mehrfach den Wiener Opernball.
Die T-Shirt-Ansage «Bitch» schoss dann doch ziemlich übers Ziel hinaus: Anastasia Zampounidis gehörte zweifellos zu den sympathischsten Erscheinungen des Musikfernsehens. Bei MTV moderierte die schöne Deutsch-Griechin die Shows «Select MTV» und «TRL».
Die in Thessaloniki geborene Moderatorin arbeitete ebenfalls zwischenzeitlich für den Frauensender Sixx: als Fitness- und Lifestyleexpertin. Anschliessend präsentierte sie ab 2010 bei ZDFneo die kritische Verbraucher-Doku-Reihe «Da wird mir übel».
Viva hat Jugendzimmer bunt und Moderatoren wie Stefan Raab oder Oliver Pocher gross gemacht. Nun wird dem Sender, der die 90er so sehr verkörperte, der Stecker gezogen.
«Wir sind mehr als nur ein Fernsehsender, denn wir sind euer Sprachrohr und euer Freund», sagt Heike Makatsch, man schreibt das Jahr 1993 und ein neuer – ziemlich bunter – Sender hat gerade den Betrieb aufgenommen. Viva, so heisst der Kanal, hat Grosses vor, auch wenn es aus dem Mund von Makatsch dahingeplappert klingt: «Und ab heute bleiben wir für immer zusammen, okay?»
25 Jahre später klingen diese Worte aus den Anfangstagen von Viva nicht mehr gross. Man weiss, dass sie eine Illusion geblieben sind – so wie vieles, an das man in den 90ern glaubte, etwa die dauerhafte gesellschaftliche Akzeptanz von Tätowierungen oberhalb des Steissbeins («Arschgeweih»). Viva wird nicht für immer bleiben, sondern endgültig abgeschaltet. Am Montag, 31. Dezember, ist es soweit. Um 14 Uhr ist Schluss, ironischerweise heisst die Abschluss-Show «Viva Forever» – Viva für immer. Danach endet eine Fernseh-Ära.
Viva machte Moderatoren gross
Kaum ein Sender verkörperte das Lebensgefühl zwischen Backstreet-Boys-Poster, Inlineskates und Tamagotchi einst so sehr wie der Musikkanal aus Köln. Kaum ein Sender förderte auch in derart kurzer Zeit derart viele gute Moderatoren ans Tageslicht: Viva war Sprungbrett für Stefan Raab, Charlotte Roche, Sarah Kuttner, Oliver Pocher, Matthias Opdenhövel, Heike Makatsch und viele mehr.
Angetreten war er als deutsche Antwort auf die globale Coolness-Marke MTV. Die Betonung lag dabei durchaus auf deutsch. Auf Viva sollte deutsche Musik einen Platz haben, auch zur besseren Vermarktung. MTV sitze «auf einer Insel hinter dem Ärmelkanal», erklärte Viva-Gründer Dieter Gorny. «Viva sitzt in Köln, mittendrin.» Als Macher des neuen Senders stieg Gorny selbst zum «Paten der Popmusik» auf. Mit MTV lieferte man sich einen erbitterten Kampf um Quoten.
Das etwas andere TV
Vivas Geheimnis war allerdings, dass der Sender auf andere Art gar nicht deutsch war: Perfektionismus und Millimeterarbeit gehörten nicht zu seinen Tugenden. Die Moderatoren quatschten fast betont unprofessionell in die Kamera. Damit trafen sie aber den Nerv ihres Publikums, das zu Hause mit Zahnspange herumlümmelte und sich auch alles andere als perfekt fühlte. «Es gab keine Moderatoren-Schulung oder so. Das war Trial and Error – und es war auch sehr viel Error dabei», berichtet Moderatorin Milka Loff Fernandes heute.
Stefan Raab sprang durch die Sendung «Ma' kuck'n», Charlotte Roche zeigte in «Fast Forward» Achselhaar. Wenn eine angesagte Band zu Viva in den Kölner Mediapark kam, belagerten Teenager das Areal. Den Moderatoren wurden zwar ein paar Anweisungen gegeben, im Grunde liess man sie aber einfach machen. «Wenn eine Girlgroup kam, sollte man sie zum Beispiel keinesfalls live singen lassen», erinnert sich Oliver Pocher. Er habe dagegen natürlich regelmässig verstossen. «Viva war damals das, was heute YouTube ist», sagt Pocher.
Sturz in die Bedeutungslosigkeit
Unter anderem mit YouTube fing auch der Niedergang an. Im Internet entstand neue Konkurrenz, Musik wurde anders konsumiert. Auf Viva lief plötzlich sehr viel nervige Klingeltonwerbung. 2004 übernahm der amerikanische Medienriese Viacom, Eigner von MTV, Viva. Aus Konkurrenten wurden nun plötzlich Schwestern. Eine Vorzeige-Sendung wie «Interaktiv» wurde gestrichen. Der Sturz in die Bedeutungslosigkeit war irgendwann kaum noch aufzuhalten.
«Viva ist heute in etwa so, wie Harald Juhnke in den 90ern war. Der war auch eine ganz wichtige Figur für das deutsche Fernsehen, aber irgendwann wurde er nur noch belächelt», sagt Marcus S. Kleiner, Professor für Kommunikations- und Medienwissenschaft an der SRH Hochschule der populären Künste in Berlin. «Viva war irgendwann nur noch eine Lachnummer, von der man nicht wusste, ob sie noch lebt.» Einen Platz in der Ahnengalerie habe der Sender dennoch verdient. «Viva ist deutsche Fernsehgeschichte, weil es das deutsche Fernsehen nachhaltig verändert hat, vor allem das Jugendfernsehen», sagt Kleiner.
Am letzten Tag, am 31. Dezember, will Viva noch mal auf seine grössten Momente zurückblicken. Das erste je gezeigte Musikvideo etwa war «Zu geil für diese Welt» der Fantastischen Vier. Die Band hat sich bereits dafür ausgesprochen, genau mit diesem Lied auch zu enden. Auch das wäre ja durchaus eine Botschaft.
Das wurde aus den Talkshow-Stars der 90er
Das wurde aus den Talkshow-Stars der 90er
Sie gaben im Nachmittagsprogramm den Ton an - und heute?
Von 1998 bis 2002 war Andreas Türck (48) das gutaussehende Nachmittags-Gesicht von Pro7.
2004 wurde ihm jedoch eine Anklage wegen angeblicher Vergewaltigung zum Verhängnis und legte seine Karriere lange auf Eis – obwohl Türck von allen Vorwürfen freigesprochen wurde. Erst 2012 bekam er von kabel eins mit «Abenteuer Leben» eine zweite Chance.
Auf Pro7 führte Arabella Kiesbauer (47) von 1994 bis 2004 durch ihre Sendung und wurde durch ihr freches Mundwerk berühmt.
Doch nach zehn Jahren Quasseln war Schluss, um Kiesbauer wurde es ruhiger: Für ORF berichtet sie vom Wiener Opernball und moderiert Galas. Auf ATV verkuppelt sie seit 2014 bei «Bauer sucht Frau» liebeshungrige Ösi-Landwirte.
Neben Hans Meiser schickte RTL Bärbel Schäfer (53) in die Talkarena. Von 1995 bis 2002 hatte sie ein offenes Ohr für die Schicksale ihrer Gäste. Privat musste die Moderatorin ebenfalls mit einigen Schicksalsschlägen fertig werden.
1998 kam ihr Lebensgefährte bei einem Unfall ums Leben, 2013 verunglückte ihr Bruder ebenfalls auf der Autobahn. Im Fernsehen ist Bärbel Schäfer nur noch selten zu sehen. Auch sie moderiert inzwischen lieber im Radio und hat ihr Leben in einem Buch niedergeschrieben.
In nur zwei Jahren mauserte sich Birte Karalus (50) zur Talker-Queen: Von 1998 bis 2000 flimmerte ihre Gesprächsrunde bei RTL über den Bildschirm. Anschliessend folgten weitere TV-Formate wie «Weck Up» und «Auto Mobil».
Im Internet präsentiert Birte Karalus verschiedene Beiträge und ist bei Live-Events als Moderatorin gebucht.
1993 startete Ilona Christen ebenfalls mit einer eigenen Talkshow bei RTL, die sie bis 1999 moderierte. Später zog sie sich aus der Öffentlichkeit zurück und lebte in der Schweiz.
Dort passierte auch 2009 der schreckliche Sturz, an dessen Folgen Ilona Christen wenige Tage später mit nur 58 Jahren verstarb. Ein Schlüsselbeinbruch und ein Bluterguss verursachten eine schwere Blutvergiftung.
Auch Quizmaster Jörg Pilawa (51) startete seine Karriere mit einer Talkshow. Von 1998 bis 2000 regierte er den Nachmittag auf Sat.1, bevor er «Die Quiz Show» moderierte.
Inzwischen ist Jörg Pilawa das Aushängeschild der öffentlich-rechtlichen Sender, wo er neben Quiz-Shows im Vorabend-Programm auch Talk-Runden wie «Riverboat» leitet.
Galten die Talkshows der Privatsender oft als Trash, hielt Jürgen Fliege (69) die Fahne für das seriöse TV-Publikum hoch. In der ARD lud der Seelsorger von 1994 bis 2005 täglich zum verständnisvollen Miteinanderreden ein.
Aus dem Fernsehen zog Fliege sich danach weitestgehend zurück und widmete sich mehr dem Schreiben von Ratgebern und einer eigenen Zeitschrift.
ung, frech und unbedarft übernahm Oliver Geissen (47) 1999 «Die Oliver Geissen Show», als alle anderen Talk-Konkurrenten bereits auf dem absteigenden Ast waren.
Immerhin schlug er sich bis 2009 wacker mit guten Quoten am Nachmittag. Inzwischen ist er bei RTL mit seiner «Chartshow» der Mann im Abend-Programm und moderiert die Neuauflage von «Ruck Zuck».
Er durfte 1999 nur wenige Monate auf Sat.1 mit «Ricky!» sein Talk-Talent beweisen, blieb mit seinem Denglisch jedoch in den Köpfen der Zuschauer verankert: Ricky Harris (54) war der Paradiesvogel unter den TV-Talkern.
Ausser einigen Auftritten im Homeshopping-TV ist Ricky jedoch kaum präsent. 2016 zog er ins «Dschungelcamp» ein, konnte seine TV-Karriere damit jedoch nicht wiederbeleben.
Von 1997 bis 2001 führte Sonja Zietlow (48) auf Sat.1 durch ihre eigene Show «Sonja». Es folgten verschiedene Quiz-Formate, bis sie 2004 zum ersten Mal in den australischen Dschungel ging.
Bis heute moderiert sie erfolgreich und mit spitzer Zunge das «Dschungelcamp» und führt immer wieder durch verschiedene Spiel- und Chartshows.
Vera Int-Veen (49) war jahrelang die Chef-Talkerin auf Sat.1. Von 1996 bis 2006 kämpfte sie um die Nachmittags-Quoten und gewann.
2007 trat dann ein neues Format in ihr Leben: In «Schwiegertochter gesucht» spielt Vera bis heute Amor für schwer vermittelbare Singles.
Das wurde aus den Showmastern der 80er
Das wurde aus den Showmastern der 80er
Die 80er waren wohl das letzte Jahrzehnt, in dem es so etwas noch gab: Unterhaltungsshows für die ganze Familie, ja: für die ganze Nation. Ganz vorne dabei war Jürgen von der Lippe (Mitte), der am 8. Juni das 70. Lebensjahr vollendet. Was der einstige «Geld oder Liebe»-Moderator heute macht und wie es seinen Kollegen von damals so geht, verraten wir in der Galerie.
Im legendären «WWF Club» des WDR trat der Musiker, Schauspieler und Komiker Jürgen von der Lippe erstmals als TV-Unterhalter in Erscheinung. Mit dem Chaos-Talk «So isses», der Spielshow «Donnerlippchen» und dem Kuppelklassiker «Geld oder Liebe» präsentierte von der Lippe seine beeindruckende Hawaii-Hemd-Sammlung einem Millionenpublikum.
Auf ausgefallene Hemdenmuster greift von der Lippe noch immer gern zurück, da ihm die ARD einen Tag nach dem 70. eine dreistündige Geburtstagsgala («Mensch Jürgen!», Samstag, 9. Juni, 20.15 Uhr) widmet. Nach vielen Flops (vornehmlich bei Sat.1) und bitterer Enttäuschung über das Unterhaltungsfernsehen von heute («reichlich gequirlte Kacke») ist das eine versöhnliche Geste. Moderiert wird die Sendung von Jörg Pilawa (links).
Der Plopp - das war das Markenzeichen von Michael Schanze beim Kindershowklassiker «1, 2 oder 3». Unvergessen auch: «Flitterabend», «Spiel ohne Grenzen» und «Kinderquatsch mit Michael».
Im Fernsehen sieht man den Moderator schon länger nicht mehr. Dafür ist Michael Schanze fleissig als Musical-Autor unterwegs: «Bambi» wurde 2017 uraufgeführt, im Frühjahr 2018 folgte seine Adaption des Schweizer Nationalheiligtums «Heidi». Ab 2019 soll die Show auch in Deutschland zu sehen sein.
Bei «1, 2 oder 3» war sie die Nachfolgerin von Michael Schanze: Von 1985 bis 1995 führte Biggi Lechtermann als Moderatorin durch die Sendung. Gleichzeitig wurde das «Plopp»-Kommando durch den heutigen Slogan «1, 2 oder 3 - letzte Chance - vorbei!» abgelöst.
Während und nach der Kinder-Rateshow moderierte Lechtermann noch einige weitere TV-Formate («Computer Corner», «Trivial Pursuit»). Inzwischen arbeitet die 58-Jährige hauptberuflich als Medientrainerin, sie veröffentlichte aber auch Kinderhörspiele und mehrere Bücher («Danke, Dog - ein Hund ist die beste Medizin!»).
Keiner Sprach den Namen seines Senders so liebevoll und zackig aus wie Dieter Thomas Heck («Zett! Dee! Eff!»). Die legendäre «Hitparade» präsentierte der gebürtige Flensburger bis 1984 insgesamt 183-mal. Höchst erfolgreich auch seine Nachfolgesendung: «Melodien für Millionen» machte ab 1985 dem Titel alle Ehre.
Unlängst machten Meldungen die Runde, der Gesundheitszustand des TV-Pensionärs habe sich verschlechtert. Wegen Lungenproblemen und einer Diabetes-Erkrankung konnte er seine Wahlheimat zu seinem 80. Geburtstag am 29. Dezember 2017 nicht verlassen. Mit seiner zweiten Ehefrau Ragnhild (verheiratet seit 1974!) lebt Heck im warmen Süden: «In Spanien möchte ich bleiben, bis ich sterbe.»
Er war schon über 40, als er das deutsche Showfernsehen aufmischte, das tat er dann aber gewaltig. Mit seinen legendären Shows brachte der Spätstarter Alfred Biolek eine ganz neue, kultivierte Note ein: mit der Kochsendung «alfredissimo», der Talksendung «Boulevard Bio» und der Unterhaltungsshow «Bio's Bahnhof». Letztere hatte 1980 einen jungen Gast, vor dem damals eine grosse Karriere lag, von der noch keiner etwas ahnen konnte: Anke Engelke sprach und spielte in der Sendung im zarten Alter von 14 Jahren vor.
Ein schwerer Treppensturz in seinem persönlichen «Katastrophenjahr» 2010 machte Alfred Biolek lange auch mental zu schaffen. Seine Firma Pro GmbH geriet in Turbulenzen, es zog ihn aus Berlin in seine frühere Heimat Köln zurück. Dort fühlt sich «Bio» nun wieder wohl, auch wenn er öffentliche Auftritte auf ein Minimum reduziert. Der Agentur teleschau sagte er anlässlich seines 80. Geburtstags vor knapp vier Jahren: «Wenn ich jung wäre, ich würde heute nicht mehr zum Fernsehen gehen. Es ist nicht mehr meine Welt.»
Schadenfreude ist doch eine tragfähige Freude. Zumindest wenn sie von einem so hochanständigen Menschen wie dem gebürtigen Klagenfurter Max Schautzer kredenzt wird. Im März 1986 vom Bayerischen Rundfunk ins Programm genommen, entwickelte sich «Pleiten, Pech und Pannen», die Show rund um die heiteren Amateurvideoclips über Alltagsmissgeschicke, zu einer der beliebtesten Unterhaltungssendungen im deutschen Fernsehen.
2004 wurde Schautzer von der ARD aus Altersgründen als Moderator der Sendung «Immer wieder sonntags» geschasst - was ein empörtes Medienecho hervorrief. Schautzer, hier mit seiner Frau Gundel, war seither vor allem als Theaterschauspieler aktiv. Auf die aktuelle Fernsehunterhaltung gibt der 77-Jährige nicht allzu viel: «Heute wird nur noch gekocht, getalkt, gecastet und gequizzt», kritisierte er gegenüber der «Welt». «Das sind die vier Schienen, sonst ist nichts mehr übrig.»
In den 80ern drehten auch zwei grundsympathische Schweizer am grossen Unterhaltungsrad im Fernsehen.
Der Versteckte-Kamera-Klassiker «Verstehen Sie Spass?» wurde nie wieder so populär wie unter Paola und Kurt Felix.
Nach langer schwerer Krankheit starb Kurt Felix 2012 in seiner Heimatstadt St. Gallen. Im selben Jahr brachte Paola eine eigene Modelinie («Paola!») auf den Markt. Gegenüber «Blick» sagte die einstige Schlagersängerin unlängst: «Kurt ist immer bei mir. Und wird es immer sein.» Aus der Öffentlichkeit hat sich die 65-Jährige mit wenigen Ausnahmen zurückgezogen.
Frank Elstner moderierte 39 Ausgaben von «Wetten, dass ..?» - jener legendären Samstagabendshow, die er selbst erfand. Dann glaubte Elstner, ein noch erfolgversprechenderes Konzept ausgetüftelt zu haben, und gab die Sendung ab. Eine krasse Fehleinschätzung. Seither läuft es eher schleppend in der Karriere des TV-Pioniers.
Grosse Verbitterung darüber hat Frank Elstner aber nie verlautbart. Auch wenn er die Branche in zahlreichen Interviews kritisch im Blick hat. Immerhin: Mit Ranga Yogeshwar (rechts) feierte der 74-jährige Linzer unlängst zehnjähriges Bestehen ihrer gemeinsamen ARD-Sendung «Die grosse Show der Naturwunder».
1986 präsentierte eine junge Plaudertasche namens Thomas Gottschalk zum ersten Mal «Wetten, dass ..?». Übernommen hatte er die Show von ihrem Erfinder, Frank Elstner. Für den blond gelockten Nachfolger bedeutete dies der Aufstieg in den Fernseholymp. Gottschalk war in den 80ern das, was Kuhlenkampff in der Nachkriegszeit war: ein Volksunterhalter fürs grosse Ganze.
Zuletzt aber häuften sich die Pleiten: Die Gesprächs-Live-Sendung «Mensch Gottschalk» bei RTL floppte ebenso krachend wie die Kinder-Talentshow «Little Big Stars» bei Sat.1. Derzeit entwickelt RTL ein Nachfolgeformat für die eingestellte Reihe «Die 2 - Gottschalk und Jauch gegen alle».
Beim Radiosender Bayern 3 gewann Fritz Egner Ende der 70er die Freundschaft der Kollegen Thomas Gottschalk und Günther Jauch. Ganz so steil wie bei ihnen verlief seine Fernsehkarriere danach nicht. An die Kinder-Rateshow «Dingsda» und die spätere Sat.1-Show «Vorsicht Kamera!» erinnert man sich trotzdem gern.
Heute ist der gebürtige Münchner zurück bei seiner alten Liebe, der Rockmusik: Auf Bayern 1 moderiert er immer Freitagabend «Fritz & Hits - die grössten Künstler der Musikgeschichte». Zum Jahreswechsel 2017/18 wurde sogar eine Silvester-Sendung mit Weggefährte Thomas Gottschalk (links) gesendet. Motto: «Kein Schickimicki, aber viel bodenständige Gaudi».
Die RTL-Erotik-Spielshow «Tutti Frutti» machte Hugo Egon Balder berühmt - und vor allem berüchtigt. Balder gilt freilich ganz zu Recht als grosser Abenteurer und Pionier des privaten Unterhaltungsfernsehens.
Mit der Comedy-Rateshow «Genial daneben» (2003 bis 2011) erfand und moderierte Balder noch mal ein brillantes Stück Fernsehen, das ab 16. Juli in einer Neuauflage bei Sat.1 sogar werktäglich am Vorabend läuft. Der 68-Jährige steht mit Weggefährtin Hella von Sinnen (links) also wieder öfter vor der Kamera - und manchmal auch hinterm Tresen. Er ist seit 2010 Teilhaber einer Kneipe am Hamburger Millerntor.
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