Das letzte «Golden Girl» US-Star Betty White mit 99 Jahren gestorben

Von Christina Horsten und Benno Schwinghammer, dpa

1.1.2022 - 09:10

Die Schauspielerin Betty White sitzt nach ihrem Auftritt in der Fernseh-Talkshow «»In the House». White starb nach Angaben der US-Magazine «People» und «Deadline» unter Berufung auf Manager Jeff Witjas im Alter von 99 Jahren. 
Die Schauspielerin Betty White sitzt nach ihrem Auftritt in der Fernseh-Talkshow «»In the House». White starb nach Angaben der US-Magazine «People» und «Deadline» unter Berufung auf Manager Jeff Witjas im Alter von 99 Jahren. 
Archivbild: Chris Pizzello/AP/dpa

Mit 93 Jahren entdeckte Betty White Instagram für sich, und mit 95 wünschte sich die Schauspielerin eine Neuauflage ihrer Erfolgsserie «Golden Girls»: Jetzt ist sie mit 99 Jahren gestorben.

1.1.2022 - 09:10

Schon Ende der 30er Jahre hatte Betty White ihren ersten Fernsehauftritt, inzwischen steht ihr Name im Guinnessbuch der Rekorde als TV-Entertainerin mit der längsten Karriere.

«Da steckt kein Geheimnis hinter», sagte die mit der Sitcom «Golden Girls» weltberühmt gewordene White dazu einmal. «Ich bin einfach nur glücklich, dass ich die Karriere haben konnte, die ich hatte. Ich habe jede Minute geliebt. Ich bin einfach nur dankbar, dass die Menschen all diese Jahre so freundlich zu mir waren. Ich bin das glücklichste alte Frauenzimmer auf zwei Beinen.»

White, die am 17. Januar 100 geworden wäre, war das letzte verbliebene «Golden Girl», nun ist sie im Alter von 99 Jahren gestorben, wie die amerikanischen Magazine «People» und «Deadline» unter Berufung auf Manager Jeff Witjas berichteten. Zuvor hatte auch das Promiportal TMZ berichtet.

Twitter mit 90, Instagram mit 93

Bis ins hohe Alter war die Schauspielerin mit dem charakteristischen weisshaarigen Grossmutter-Look und schlagfertigen Humor fit, fröhlich und neugierig geblieben. Mit 90 Jahren setzte sie ihre erste Twitter-Botschaft ab, mit 93 entdeckte sie Instagram für sich, und zum 95. Geburtstag wünschte sie sich eine Neuauflage der Erfolgsserie «Golden Girls», die in den USA von 1985 bis 1992 gelaufen ist und in Deutschland ab 1990 ausgestrahlt wurde.

In der Sitcom «Golden Girls» über vier ältere Damen in einer Wohngemeinschaft hat White die naive Witwe Rose Nylund gespielt. Alle ihre Kolleginnen starben vor ihr: Filmmutter «Sophia» (Estelle Getty) 2008, «Dorothy» (Beatrice Arthur) 2009 und «Blanche» (Rue McClanahan) 2010.

Erste Rollen in den späten 30er-Jahren

Die Karriere der 1922 im US-Staat Illinois geborenen White hatte schon lange vor den «Golden Girls» begonnen. Direkt nach der High School in den späten 30er und 40er Jahren bekam sie erste kleine Rollen im Fernsehen und am Theater. Auch nach den «Golden Girls» erhielt sie weiter Rollen im Fernsehen und in Kinofilmen, 2009 spielte sie etwa an der Seite von Sandra Bullock und Ryan Reynolds in der Komödie «Selbst ist die Braut».

White, die dreimal verheiratet war und keine Kinder hatte, arbeitete auch als Produzentin und wurde mit Dutzenden Preisen ausgezeichnet, darunter zahlreiche Emmys. «Die Menschen sind mit mir aufgewachsen, sie haben Kinder bekommen, und die sind mit mir aufgewachsen», sagte die Schauspielerin einmal dem britischen «Guardian». «Sie denken dann einfach, dass du dazu gehörst.»

White blieb immer bescheiden. «Ich gehe nicht gerne schick essen», sagte sie einmal dem Magazin «Parade». «Ich mag einfache Sachen, Hot Dogs, Hamburger, Pommes, keine Gewürze oder Sossen.»

Zu ihrem 100. Geburtstag am 17. Januar sollte White eigentlich eine TV-Sondersendung geschenkt bekommen. In «Betty White: 100 Years Young – A Birthday Celebration» sollten Stars wie Ryan Reynolds und Robert Redford sie feiern. «Eine Party mag ja wohl jeder – und diese hier wird grossartig», sagte White noch dem Nachrichtensender CNN.

«Betty White hat Generationen von Amerikanern ein Lächeln auf die Lippen gezaubert. Sie ist eine kulturelle Ikone, die wir schmerzlich vermissen werden», schrieb US-Präsident Joe Biden auf Twitter, nachdem ihr Tod bekannt wurde.

Von Christina Horsten und Benno Schwinghammer, dpa