Ralf Dümmel ist ein Experte dafür, auch recht alltägliche Produkte in den deutschen Handel zu bringen. Und eigentlich ist er ein unerschrockener Mann. In der neuen Folge der Vox-Gründershow «Die Höhle der Löwen» erlebte er allerdings einen der furchtbarsten Momente seines Lebens noch einmal durch.
Am originellen «Trockenfix» lag es allerdings nicht. Andreas Plath begeisterte nicht nur Ralf Dümmel mit seiner simplen, aber durchaus genialen Idee, mit grossen nassen Textilien nicht länger das heimische Wäschetrockner-Gestell zu überfrachten. Stattdessen kann man bei ihm Bettbezüge auf eine Spindel ziehen.
Investor Georg Kofler, auch ein Mann mit Sinn für das Alltägliche, wollte gleich die Probe aufs Exempel machen - und ging Andreas Plath an die Wäsche. Besonders gut kam der Hamburger aber bei einem Geistesverwandten an: «Sie sind mir sympathisch», säuselte Carsten Maschmeyer.
Letztlich bissen nicht nur Georg Kofler und Handelsexperte Ralf Dümmel auf den «Trockenfix» von Andreas Platz an. «Du hast einen Problemlöser erfunden», sagte Dümmel. «Ich liebe es Problemlöser gross zu machen.» Schliesslich stieg er mit 200'000 Euro für allerdings immerhin 49 Prozent der Firmenanteile ein.
Sympathiepunkte sammelten auch gleich zu Beginn der Sendung die drei jungen Gründer von Eatapple aus Stuttgart, die der Plastikflut einen «essbaren» Strohhalm aus Press-Rückständen der Apfelsaft-Produktion schmackhaft machen wollten. «Tolle Jungs», jubelte Dagmar Wöhrl. Ihre Kriegskasse wollte sie aber nicht öffnen.
Empfindlich stiess den Löwen auf, dass die Eatapple-Strohhalme ihren Zweck nicht wirklich überzeugend erfüllten. Schon nach kurzer Zeit lösten sie sich im Trinkglas auf und hinterliessen dort eine unansehliche Plörre. «Es riecht komisch und schmeckt komisch», schimpfte der wie immer meinungsfrohe Investor Frank Thelen. Autsch! Und raus war er.
Auch Carsten Maschmeyer zeigte sich von der Vorstellung, dass man den Apfel-Halm mampfen kann, alles andere als begeistert. «Essen können Sie den allein», ätzte er angewidert. Für die löbliche Umweltschutz-Idee konnten sich allerdings alle «Löwen» erwärmen. Bezahlen wollten sie für Eatapple aber nichts. «Ihr seid noch nicht am Ziel», meinte Dagmar Wöhrl (Bild).
Wöhrls Kollegin Judith Williams war indes hellauf begeistert von der Jung-Unternehmerin Katharina Baumann, die in der Sendung den Löwen ihre exklusive und mit fast 80 Euro pro Stück sündhaft teuere Champagnerflaschen-Duftkerzen-Kollektion «Design Bubbles» vorstellte. Vor allem die Präsentation der 26-Jährigen kam bestens an.
Frank Thelen, der nach eigenem Bekunden kein Gespür für «Tiere und für Haushalt» hat, zeigte sich angesichts der kessen Preis-Ansage beeindruckt. «Das ist ein richtig hoher Preispunkt», stelle er fest. Und meinte das allerdings als Lob. Investieren wollte er allerdings doch nicht.
Von «einem der stärksten Auftritte einer Gründerin» in der «Höhle der Löwen» schwärmte Judith Williams. Ins Geschäft kam aber nur Dagmar Wöhrl: Sie kaufte sich mit 200'000 Euro für einen 25-Prozent-Anteil an der Firma ein. Und die teuren Ansichts-Kerzen sammelte sie von ihren Co-Investoren gleich mal wieder ein. «Die packe ich jetzt ein und bringe sie euch an Weihnachten wieder.»
Fast alle Investoren im Sack hatte wenig später die sympathische Berlinerin mit dem auf den Spitznamen «Pook» verkürzten Familiennamen Kanokporn Holtsch. Die 37-jährige Deutsch-Thailänderin will Kokos-Chips gross und bekannt machen. Georg Kofler gefiel das auf Anhieb gut. «Wir machen ein Food-Festival», schmiss er schon mal die innere Visionen-Maschine an.
Tatsächlich setzte er «Pook»und ihren Ehemann ziemlich unter Druck. Anders als die beiden es sich vorgestellt hatten, wollte Georg Kofler im grossen Stil einsteigen. 300'000 Euro für 26 Prozent der Firmenanteile forderte der Medien-Unternehmer. Und das mit einem Erpressungsversuch: «Dieses Angebot gilt nur in den nächsten 60 Sekunden.» Die liess «Pook» verstreichen - und Kofler war raus.
Sogar Carsten Maschmeyer zeigte sich von den «Pook»-Nuss-Chips begeistert. «Ich bin total geflasht», bekannte der Norddeutsche. Allerdings verträgt er angeblich keine Kokosnüsse und kuschte dann doch. Der Zuschlag - für 200'000 Euro bei 20 Prozent an der Firma - ging letztlich an Ralf Dümmel.
Während sich die sympathisch radebrechende Unternehmerin Pook mit ihrer leckeren Geschäftsidee kaum vor Angeboten retten konnte, liessen die «Löwen» die sympathischen Franken Patrick Walter und Dominc Strobel aus Würzburg mit ihrer «Yogaboard»-Idee ziemlich fies im Regen stehen. Warum eigentlich?
Das Sportgerät Yogaboard, verarbeitet aus edlem Holz, soll die Welten von Wassersport und andächtiger Gymnastik zusammenbringen - und den Gleichgewichtssinn trainieren. Judith Williams hatte auf dem Würzburger Brett, das den Weltmarkt erobern soll, sichtlich Spass. Geld war ihr der aber nicht wert.
Die Runde der Kritiker, die nach und nach lautstark über die «Yogaboard»-Gründer herfielen, führte wie so oft Frank Thelen an. Als «nicht spassig» bezeichnet der Brettl-Fan, der selbst gern Snowboard fährt, das eigenwillige Sportgerät. «Euer Board kickt mich nicht.»
Vielleicht hatten sich die Gründer, die sich von Kindheit an kennen, auch nur gehörig verrechnet mit ihrem «Yogaboard». Vor allem Carsten Maschmeyer konnte ihre hochfliegenden Geschäftspläne nicht ganz nachvollziehen. «Die Bewertung ist viel zu hoch», schimpfte er. «Und der Markt ist viel zu klein.»
Letztlich behielten alle Investoren ihre Geldschatullen fest verschlossen. Und vermutlich brachte Dagmar Wöhrl den Widerspruch des Balancierens auf dem Wackelbrett gut auf den Punkt. «Bei mir darf zwischen Himmel und Erde nichts dazwischen», sagte sie. Soll heissen: Wer möchte schon gern wackeln beim Yoga?
Blieb zum Schluss der grosse Auftritt für Denis Güzelocak mit seinem Sicherheitssystem CurveSYS. Inspirieren liess sich der Tüftler, der keinen Technik-Hintergrund hat, vom tragischen Unfall seines Vaters. Der wurde als Beifahrer Opfer eines Autounfalls, ausgelöst durch den Sekundenschlaf des Fahrers ...
Was der etwas wirr auftretende Verkäufer daraus machte, könnte eine grosse Hilfe für die Auto-Industrie sein. Dumm nur, dass Denis seine Ideen nicht wirklich überzeugend vortrug. «Sie würden sich und Ihren Argumenten einen grossen Gefallen tun, wenn Sie nicht kreuz und quer fahren und sich an die Gesprächsgeschwindkeitsbegrenzung halten», schimpfte Maschmeyer.
Den tiefsten Eindruck hinterliess die schräge Darbietung allerdings bei Ralf Dümmel - und das aus ebenfalls sehr persönlichen Gründen. Auch er hatte einst einen Horror-Crash auf der Autobahn und überlebte. «Ich bin gegen einen Schwertransporter gefahren», erzählte der sichtlich geschockte Löwe. Damals fuhr er mit 200 Stundenkilometern, als ihn selbst der gefürchtete Sekundenschlaf ereilte ...
Dümmel landete damals auf der Intensivstation - und überlebte. Trotz seiner Schock-Beichte wollte der Handelsexperte aber nicht investieren. Die chaotischen CuveySYS-Gründer will sich Carsten Maschmeyer vornehmen. Und das mit aller gebotenen Strenge. Gute Fahrt!
«Die Höhle der Löwen»: Unfallbeichte von Ralf Dümmel
Ralf Dümmel ist ein Experte dafür, auch recht alltägliche Produkte in den deutschen Handel zu bringen. Und eigentlich ist er ein unerschrockener Mann. In der neuen Folge der Vox-Gründershow «Die Höhle der Löwen» erlebte er allerdings einen der furchtbarsten Momente seines Lebens noch einmal durch.
Am originellen «Trockenfix» lag es allerdings nicht. Andreas Plath begeisterte nicht nur Ralf Dümmel mit seiner simplen, aber durchaus genialen Idee, mit grossen nassen Textilien nicht länger das heimische Wäschetrockner-Gestell zu überfrachten. Stattdessen kann man bei ihm Bettbezüge auf eine Spindel ziehen.
Investor Georg Kofler, auch ein Mann mit Sinn für das Alltägliche, wollte gleich die Probe aufs Exempel machen - und ging Andreas Plath an die Wäsche. Besonders gut kam der Hamburger aber bei einem Geistesverwandten an: «Sie sind mir sympathisch», säuselte Carsten Maschmeyer.
Letztlich bissen nicht nur Georg Kofler und Handelsexperte Ralf Dümmel auf den «Trockenfix» von Andreas Platz an. «Du hast einen Problemlöser erfunden», sagte Dümmel. «Ich liebe es Problemlöser gross zu machen.» Schliesslich stieg er mit 200'000 Euro für allerdings immerhin 49 Prozent der Firmenanteile ein.
Sympathiepunkte sammelten auch gleich zu Beginn der Sendung die drei jungen Gründer von Eatapple aus Stuttgart, die der Plastikflut einen «essbaren» Strohhalm aus Press-Rückständen der Apfelsaft-Produktion schmackhaft machen wollten. «Tolle Jungs», jubelte Dagmar Wöhrl. Ihre Kriegskasse wollte sie aber nicht öffnen.
Empfindlich stiess den Löwen auf, dass die Eatapple-Strohhalme ihren Zweck nicht wirklich überzeugend erfüllten. Schon nach kurzer Zeit lösten sie sich im Trinkglas auf und hinterliessen dort eine unansehliche Plörre. «Es riecht komisch und schmeckt komisch», schimpfte der wie immer meinungsfrohe Investor Frank Thelen. Autsch! Und raus war er.
Auch Carsten Maschmeyer zeigte sich von der Vorstellung, dass man den Apfel-Halm mampfen kann, alles andere als begeistert. «Essen können Sie den allein», ätzte er angewidert. Für die löbliche Umweltschutz-Idee konnten sich allerdings alle «Löwen» erwärmen. Bezahlen wollten sie für Eatapple aber nichts. «Ihr seid noch nicht am Ziel», meinte Dagmar Wöhrl (Bild).
Wöhrls Kollegin Judith Williams war indes hellauf begeistert von der Jung-Unternehmerin Katharina Baumann, die in der Sendung den Löwen ihre exklusive und mit fast 80 Euro pro Stück sündhaft teuere Champagnerflaschen-Duftkerzen-Kollektion «Design Bubbles» vorstellte. Vor allem die Präsentation der 26-Jährigen kam bestens an.
Frank Thelen, der nach eigenem Bekunden kein Gespür für «Tiere und für Haushalt» hat, zeigte sich angesichts der kessen Preis-Ansage beeindruckt. «Das ist ein richtig hoher Preispunkt», stelle er fest. Und meinte das allerdings als Lob. Investieren wollte er allerdings doch nicht.
Von «einem der stärksten Auftritte einer Gründerin» in der «Höhle der Löwen» schwärmte Judith Williams. Ins Geschäft kam aber nur Dagmar Wöhrl: Sie kaufte sich mit 200'000 Euro für einen 25-Prozent-Anteil an der Firma ein. Und die teuren Ansichts-Kerzen sammelte sie von ihren Co-Investoren gleich mal wieder ein. «Die packe ich jetzt ein und bringe sie euch an Weihnachten wieder.»
Fast alle Investoren im Sack hatte wenig später die sympathische Berlinerin mit dem auf den Spitznamen «Pook» verkürzten Familiennamen Kanokporn Holtsch. Die 37-jährige Deutsch-Thailänderin will Kokos-Chips gross und bekannt machen. Georg Kofler gefiel das auf Anhieb gut. «Wir machen ein Food-Festival», schmiss er schon mal die innere Visionen-Maschine an.
Tatsächlich setzte er «Pook»und ihren Ehemann ziemlich unter Druck. Anders als die beiden es sich vorgestellt hatten, wollte Georg Kofler im grossen Stil einsteigen. 300'000 Euro für 26 Prozent der Firmenanteile forderte der Medien-Unternehmer. Und das mit einem Erpressungsversuch: «Dieses Angebot gilt nur in den nächsten 60 Sekunden.» Die liess «Pook» verstreichen - und Kofler war raus.
Sogar Carsten Maschmeyer zeigte sich von den «Pook»-Nuss-Chips begeistert. «Ich bin total geflasht», bekannte der Norddeutsche. Allerdings verträgt er angeblich keine Kokosnüsse und kuschte dann doch. Der Zuschlag - für 200'000 Euro bei 20 Prozent an der Firma - ging letztlich an Ralf Dümmel.
Während sich die sympathisch radebrechende Unternehmerin Pook mit ihrer leckeren Geschäftsidee kaum vor Angeboten retten konnte, liessen die «Löwen» die sympathischen Franken Patrick Walter und Dominc Strobel aus Würzburg mit ihrer «Yogaboard»-Idee ziemlich fies im Regen stehen. Warum eigentlich?
Das Sportgerät Yogaboard, verarbeitet aus edlem Holz, soll die Welten von Wassersport und andächtiger Gymnastik zusammenbringen - und den Gleichgewichtssinn trainieren. Judith Williams hatte auf dem Würzburger Brett, das den Weltmarkt erobern soll, sichtlich Spass. Geld war ihr der aber nicht wert.
Die Runde der Kritiker, die nach und nach lautstark über die «Yogaboard»-Gründer herfielen, führte wie so oft Frank Thelen an. Als «nicht spassig» bezeichnet der Brettl-Fan, der selbst gern Snowboard fährt, das eigenwillige Sportgerät. «Euer Board kickt mich nicht.»
Vielleicht hatten sich die Gründer, die sich von Kindheit an kennen, auch nur gehörig verrechnet mit ihrem «Yogaboard». Vor allem Carsten Maschmeyer konnte ihre hochfliegenden Geschäftspläne nicht ganz nachvollziehen. «Die Bewertung ist viel zu hoch», schimpfte er. «Und der Markt ist viel zu klein.»
Letztlich behielten alle Investoren ihre Geldschatullen fest verschlossen. Und vermutlich brachte Dagmar Wöhrl den Widerspruch des Balancierens auf dem Wackelbrett gut auf den Punkt. «Bei mir darf zwischen Himmel und Erde nichts dazwischen», sagte sie. Soll heissen: Wer möchte schon gern wackeln beim Yoga?
Blieb zum Schluss der grosse Auftritt für Denis Güzelocak mit seinem Sicherheitssystem CurveSYS. Inspirieren liess sich der Tüftler, der keinen Technik-Hintergrund hat, vom tragischen Unfall seines Vaters. Der wurde als Beifahrer Opfer eines Autounfalls, ausgelöst durch den Sekundenschlaf des Fahrers ...
Was der etwas wirr auftretende Verkäufer daraus machte, könnte eine grosse Hilfe für die Auto-Industrie sein. Dumm nur, dass Denis seine Ideen nicht wirklich überzeugend vortrug. «Sie würden sich und Ihren Argumenten einen grossen Gefallen tun, wenn Sie nicht kreuz und quer fahren und sich an die Gesprächsgeschwindkeitsbegrenzung halten», schimpfte Maschmeyer.
Den tiefsten Eindruck hinterliess die schräge Darbietung allerdings bei Ralf Dümmel - und das aus ebenfalls sehr persönlichen Gründen. Auch er hatte einst einen Horror-Crash auf der Autobahn und überlebte. «Ich bin gegen einen Schwertransporter gefahren», erzählte der sichtlich geschockte Löwe. Damals fuhr er mit 200 Stundenkilometern, als ihn selbst der gefürchtete Sekundenschlaf ereilte ...
Dümmel landete damals auf der Intensivstation - und überlebte. Trotz seiner Schock-Beichte wollte der Handelsexperte aber nicht investieren. Die chaotischen CuveySYS-Gründer will sich Carsten Maschmeyer vornehmen. Und das mit aller gebotenen Strenge. Gute Fahrt!
Emotionale Beichte in der «Höhle der Löwen». Ralf Dümmel gesteht einen fatalen Moment der Schwäche ein. Und Judith Williams jubelt über einen der besten Auftritte aller Zeiten.
Ein Abend der Emotionen - und des aufregenden Nervenkitzels in der «Höhle der Löwen»: Als zwei Bastler als Kranzberg bei München ihre lebensrettende Idee für eine Auto-Technik im Kampf gegen den gefürchteten Sekundenschlaf am Steuer vorstellen, weckt das bei Investor Ralf Dümmel traumatische Erinnerungen. Sehen Sie in der Bildergalerie, wie sich der spendierfreudige, lebenslustige Norddeutsche aus seinem Lebenstrauma wieder frei strampelte.
Carsten Maschmeyer rastet bei «Höhle der Löwen» aus
Carsten Maschmeyer rastet wegen krummen Deals bei «Höhle der Löwen» aus
Die Vollblut-Investoren Ralf Dümmel und Frank Thelen outeten sich bei «Die Höhle der Löwen» als echte Löwen-Schweine. Denn um einen Deal zu kriegen, war ihnen jedes Mittel Recht. Wie es zur Intrige kam und welche drastischen Worte Carsten Maschmeyer für die beiden Übeltäter fand, zeigt die Galerie ...
Dabei fing alles ganz harmonisch an: Zuerst gab es ein Wiedersehen mit Gründerin Anne Heyl, die in einer früheren Staffel mit «Kale&Me» keinen Deal ergattern konnte. Jetzt unterstützte sie Brando Valencia mit seiner «Chia-Bowl», einer vegetarischen Zwischenmahlzeit zum Löffeln.
150'000 Euro für 10 Prozent des Joint Ventures wollten die beiden Hamburger haben. «Aber sehr intensiv ist der Geschmack nicht», bemängelte Dagmar Wöhrl. Frank Thelen sah ein ganz anderes Problem: dass 50 Prozent der Firma bei «Kale&Me» lagen. «Ich brauche klare Verhältnisse», war er raus, wie auch die anderen Löwen.
Dann kam «flippo kids» von Alexander Haunhorst. «Dagmar, das ist ein Ding für dich», schlug Georg Kofler vor. Die war anfangs zwar überrascht, fand dann aber doch Gefallen an den multifunktionalen Kinderhochstühlen. 50'000 Euro für 10 Prozent war auch fast ein Schnäppchen.
«Das sieht sehr sperrholzig aus», gefiel Thelen das Design nicht. «Ich hab' von der Ästhetik her echt ein Problem damit.» Gut, dass Dagmar Wöhrl noch immer im Rennen war: «Ich hab selber mal Puppenmöbel gebaut.» Sie nahm den Deal ohne weitere Verhandlung an.
Die Zwillinge Ben und Alex Michel wollten hoch hinaus: Für zehn Prozent Firmenanteile an ihrer App Finanzguru sollten die Löwen eine Million locker machen. «Sie beide haben offensichtlich die gleichen Eltern?», klärte Judith Williams die Familienverhältnisse ab.
«Ihr Jungs, ihr druckt Geld», erkannte Frank Thelen sofort den Mehrwert hinter der Kontoführungs-App. «Das ist, glaube ich, die beste App, die ich in 'Die Höhle der Löwen' gesehen habe.» Trotzdem machte er einen Rückzieher, da eine grosse deutsche Bank ebenfalls in die App investiert hatte.
Jetzt schaltete sich Carsten Maschmeyer ein: «Es gibt keine guten Unternehmen, es gibt nur gute Unternehmer. Ich glaube, dass Sie da talentlos sind.» Dennoch bot er sich als Mentor an. Für 15 Prozent der Anteile kam das Geschäft zustande - der höchste Einzel-Deal aller Zeiten in der Sendung. Und doch: Lange freuen konnte sich der Investor nicht ...
Die Schweizerin Brigitte Steinmeyer stellte hingegen ein Produkt vor, das die Damenwelt ansprach. Die ehemalige Permanent-Make-up-Queen hatte «Diamant Blading» erfunden, eine Revolution der dauerhaften Schminke. Für 100'000 Euro wollte sie 10 Prozent abgeben.
Am lebenden Objekt führte sie ihre Technik vor. «Mir ist ganz schlecht, weil ich kann kein Blut sehen», wurde Judith Williams schwindelig. «Sie sind ein Diamant im Heuhaufen», erkannte Maschmeyer das Potenzial. Doch obwohl das Ergebnis überzeugte, kam kein Deal zustande.
Bis dahin lief alles gut zwischen den Löwen und Löwinnen. Doch als zwei Hunde ins Studio kamen, wurden die Krallen ausgefahren ...
Denn die Gründer Jérôme Glozbach de Cabarrus und Tim Ley aus Köln hatten «Goleygo» im Gepäck, eine Erfindung, bei der jeder einzelne Löwe sofort Blut leckte. 25,1 Prozent Anteil sollte es für 500'000 Euro an der sensationellen Hundeleinentechnik mit Magnetverschluss geben.
«Sie haben ein neues Verschlusssystem entwickelt! Das ist ja grandios!», sprang Georg Kofler sofort auf die Idee der Karabiner-Alternative an. Ebenso wie seine Konkurrenten. Im Kampf um den Deal wurden sogar Allianzen geschlossen ...
... doch während Wöhrl, Kofler und Maschmeyer noch berieten, machten Ralf Dümmel und Frank Thelen den Deal hinter ihrem Rücken perfekt! 35 Prozent wollten sie für das Rundumsorglospaket, die Gründer sagten sofort ja.
Vorne wurde bereits gejubelt, hinten machte sich Entsetzen über die Unverschämtheit breit. «Das geht doch gar nicht», war Dagmar Wöhrl schockiert. «Sagt mal Freunde, ist das schon ein Deal hier?»: Auch Georg Kofler konnte nicht fassen, dass ihr Angebot einfach übergangen wurde. «Wir haben den Deal!», bestätigte Dümmel.
«Wir können uns jetzt hier richtig fetzen! Das war absolute Scheisse, was ihr hier gemacht habt!», fand Maschmeyer deutliche Worte. «Ich bin echt sauer! Das macht man nicht!», fühlte er sich von den Mit-Löwen über den Tisch gezogen.
Thelen und Dümmel zogen ein wenig den Schwanz ein und entschuldigten sich. «Ich find's auch nicht gut», legte Dagmar Wöhrl nach. Ob sich die hintergangenen Löwen an anderer Stelle wohl rächen werden?
Diese «Löwen»-Deals der letzten Staffel schlugen ein
Diese «Löwen»-Deals der letzten Staffel schlugen ein
Da brüllen sie wieder: Am Dienstag, 4. September, startet bei Vox die fünfte Staffel «Die Höhle der Löwen». Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl, Georg Kofler und Ralf Dümmel (v.l.) gehen optimistisch ans Investoren-Werk. Schliesslich schrieben sie schon manche Erfolgsgeschichte. Welche «Löwen»-Deals der zurückliegenden Staffel einschlugen, verrät die Galerie.
«Das war auf jeden Fall der frechste Auftritt, den wir in der 'Höhle der Löwen' je gesehen haben», erklärte Frank Thelen (M.) 2017 den Gründern von «Too Good To Go». Das Start-up aus Düsseldorf und Kopenhagen will der Lebensmittelverschwendung mithilfe einer App ein Ende setzen und feilschte mit den Löwen heftig um einen Deal. Am Ende sprang durch ein Rudel-Investment aller fünf Löwen die Million heraus. Rekord!
Doch der Deal platzte, wie «Bild» berichtete. Die Umstände hätten sich schnell verändert: So sei die Anzahl der geretteten Mahlzeiten von unter einer Million auf über zwei Millionen und die Zahl der beteiligten Betriebe in Deutschland um über 600 Prozent gestiegen. Daher hätten die Löwen entweder mehr Geld investieren oder sich mit weniger Prozenten an «Too Good To Go» begnügen müssen. Eine Erfolgsgeschichte ist das internationale Start-up trotzdem geblieben.
Der gebürtige Pakistaner und studierte Modedesigner Rafy Ahmed (28, 2.v.r.) gründete gemeinsam mit Waldemar Wenzel (29, 2.v.l.), Werner Strauch (33, r.) und Andreas Maier (31) die Sportmarke «MOROTAI», «die intelligente Details und Funktionalität mit Style verbindet».
Modehaus-Queen Dagmar Wöhrl flirtete mit der sportlichen Viererkette und erhielt 20 Prozent für 100'000 Euro. Schnell war die Sportkollektion in 40 Geschäften erhältlich. Mit den Aufgaben wuchs der Personalbedarf: «22 Mitarbeiter bilden heute das starke Team, das die Konzepte von Kreativdirektor und CEO Ahmed mit Passion in innovative Sportswear umsetzt.»
Caroline Steingruber (32) und der Brite Tim Nichols (35) sind seit zehn Jahren ein Paar und leben in München. Sie wollen den englischen Frühstücks-Klassiker Porridge auch in Deutschland gross rausbringen. Für Judith Williams und Frank Thelen wurde ihr Investment in «3Bears» (30 Prozent für 150'000 Euro) zu einem wahren Glücksfall.
«Wir haben alle Rekorde gebrochen», freute sich Judith Williams (l.). «Und in zwölf Stunden eine Million Euro umgesetzt.» Bei HSE24 waren die «3Bears» in 50 Minuten ausverkauft. Frank Thelen optimistisch: «Wir werden 3Bears zu einem der erfolgreichsten Frühstücks-Anbieter aufbauen.»
700 Millionen Tiefkühlpizzas werden jährlich in Deutschland gegessen. Diese kann man sich nun dank Luigi Stella (r.) und Taner Gecer von «MIOOLIO» mit Chili- und Knoblauch-Gewürz-Ölen im Portionsbeutel verfeinern. Ihr «Löwe der Löwen» Ralf Dümmel legte den Turbo ein und platzierte «MIOOLIO» in über 20'000 Filialen sowie im Teleshopping und online. Zwei Tage nach Ausstrahlung waren 8,6 Millionen Beutel verkauft.
Als Jörn-Marc Vogler sein Nahrungsergänzungsmittel «Veluvia» anpreiste, wurde nicht nur Carsten Maschmeyer hellhörig: «Dass das Ganze funktioniert, könnt ihr an mir sehen. Ich bin 45 Jahre alt und so fit wie noch nie.»
Nach einigem Getuschel gabs mal wieder ein Maschmeyer-Dümmel-Kombi-Angebot: 25,1 Prozent für 300'000 Euro. Nach der Sendung gingen die Verkaufszahlen durch die Decke: Von 500'000 Euro Umsatz in zwölf Stunden berichtete das «Hamburger Abendblatt». Bis 2020 wolle «Veluvia» 50 Millionen Euro Umsatz machen.
Unter dem Motto «Bei uns ist das Weisse das Gelbe vom Ei!» haben Fabian König und Jan Götekin reines, pasteurisiertes Bio-Eiklar entwickelt, das bei Raumtemperatur vier Monate haltbar ist. Die 16 Eier pro Flasche von «Good Eggwhites» eignen sich zum Backen, Kochen, Shaken und helfen bei der Gewichts- und Fettreduktion.
Frank Thelen gab ihnen 500'000 Euro für 20 Prozent der Unternehmensanteile, eines der höchsten Einzelinvestments in der Geschichte der «Höhle der Löwen». «Und dann gings durch die Hölle!», erklärte der Investor. 18 Stunden am Tag mussten die Gründer ackern. Ab Ende 2017 stand «Good Eggwhites» in über 3000 Filialen, unter anderem bei dm, Rewe, Edeka, Kaufland und Real. Die Gründer (Bild) freuts.
Die Baby-Masseurin Marie Papenkort (r.) und ihre Geschäftspartnerin Manuela Apitzsch aus Düsseldorf brachten zur Unterstützung Baby Willem mit in die Höhle. Der Kleine demonstrierte das von den Gründerinnen angebotene Baby-Spa. Für die Behandlungen haben die Gründerinnen auch eigene Pflegeprodukte entwickelt.
Judith Williams verlangte für 125'000 Euro 51 Prozent und wollte auch das Spa-Konzept erst mal auf Eis legen: «Es geht um die Produktlinie.» Doch dann betrat sie den Spa: «Und der war ein Traum!» Der weiter geträumt werden darf. Ausserdem gibt es «Mabyen» nun in jedem dm-Markt. Aktuelle Online-Shop-Bestseller sind flauschige Baby-Ponchos und Waschhandschuhe.
Wegen «pony puffin» gerieten sich Beauty-Queen Judith Williams und Ralf Dümmel fast in die Haare: Der pinke «Knubbel» soll es jeder Frau - unabhängig von ihrer Haarstruktur - ermöglichen, einen fülligen und dicken Pferdeschwanz zu tragen. Das versprach Gründerin Elena Musiol, die mit ihrem Mann Julian aus Berlin angereist war. Genau genommen waren sie zu dritt, denn Elena war damals schon schwanger.
Judith Williams (r.) bekam standesgemäss den Zuschlag und durfte sich so richtig freuen: «Der Erfolg war gigantisch!» Hunderttausende «pony puffin» mussten produziert werden. Es entstand ein regelrechter Hype. Bei dm waren die Knubbel innerhalb eines Tages ausverkauft. Bei Amazon in 15 Minuten. HSE24 verkaufte in drei Minuten «puffins» im Wert von 70'000 Euro.
Ros(t)ige Aussichten: Ralf Dümmel erbarmte sich regelrecht bei «Rokitta's Rostschreck». Oliver Rokitta (48) aus Stuttgart, Erfinder, Gründer und Namensgeber für das Produkt, versprach: «Nie wieder rostendes Besteck aus der Spülmaschine! Der Rostschreck funktioniert mit einem Magnet wie ein kleiner Staubsauger, er zieht den Rost an!» 100'000 Euro gabs für 35 Prozent.
Doch dieses Investment hatte es in sich: Vor der Ausstrahlung Mitte Oktober hatte Rokitta etwas mehr als 3000 Rostschrecks verkauft, am Staffelende waren es bereits mehr als 600'000 Stück, berichtete der «Stern». Allein bei Aldi Süd seien in wenigen Stunden 100'000 Stück verkauft worden. Zur Krönung machte Rokitta seiner Liebsten bei der Ausstrahlung in Anwesenheit von Ralf Dümmel einen Heiratsantrag. Sie hat natürlich «Ja» gesagt.
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