Hacker, Irre und Überlebenskünstler Hacker, Irre und Überlebenskünstler – das sind die Serienhighlights im Mai

tsch

1.5.2018

Die erfolgreichste deutschsprachige Amazon-Serie geht in die zweite Runde. Netflix hält mit seinem ersten dänischen Original dagegen. Darüber hinaus hats jede Menge Mai-lights!

«You Are Wanted» überzeugte zwar nicht alle Kritiker, aber Matthias Schweighöfer hatte trotzdem gut lachen. Die Hacker-Serie war bislang das erfolgreichste Amazon-Original im deutschsprachigen Raum. Mal abwarten, ob die zweite Staffel das Kunststück wiederholen kann. Ansonsten ist im Serienmonat Mai alles dabei: ein tödlicher Regen, Superhelden und natürlich jede Menge Verschwörungen. Diese fünf Formate sollten Sie auf jeden Fall auf dem Schirm haben!

The Rain (Netflix, Staffel 1, 4. Mai)

Die Welt nach dem Ende der Welt made in Dänemark ist eine Welt der Jugend: In der ersten dänischen Eigenproduktion des Streamingdienstes Netflix gehört sie einer Gruppe von Teenagern. Sie haben den titelgebenden Regen überlebt, der ein tödliches Virus verbreitete und ganz Skandinavien entvölkerte. Acht Episoden lang müssen sie sich nicht nur im grossen Chaos der Apokalypse zurechtfinden, sondern auch im kleinen Chaos der Pubertät. Und das ist sehr reizvoll.

Die Protagonisten in «The Rain» (unter anderem gespielt von Alba August und Lucas Lynggaard Tønnesen) haben den Idealismus und den Optimismus der Jugend noch nicht verloren. Wo sich Überlebende anderer Serienapokalypsen viel um das eigene Ego kümmern oder Machtkämpfe austragen, ziehen die sieben einfach ihr Survivalprogramm durch.

Klar gibt es auch bei ihnen Unstimmigkeiten, aber die trotzigen Teenager, und das ist das Faszinierendste an der hochwertig produzierten Serie von Showrunner Jannik Tai Mosholt, haben es noch nicht verlernt, über ihre eigenen Schatten zu springen. Das macht Hoffnung in düstersten Zeiten.

Trust (Staffel 1, Sky Atlantic HD, 9. Mai)

2011 verstarb John Paul Getty III, Enkel des einst reichsten Mannes der Welt, im Alter von nur 54 Jahren als Pflegefall. Sein eigener Vater, immerhin ein Milliardär, musste von einem amerikanischen Gericht dazu verurteilt werden, für die Pflegekosten seines Sohnes aufzukommen. In der zehnteiligen Fernsehserie «Trust» des US-Senders FX (ab 9. Mai, mittwochs, 20.15 Uhr, Sky Atlantic HD) ist Getty noch ein gutaussehender junger Mann, einer, dem die ganze Welt offen steht und der noch nichts ahnt von seinem tragischen Schicksal. Eine glückliche Geschichte erzählt die Serie dennoch nicht. Denn 1973 wurde der junge Mann entführt. Sein reicher Grossvater weigerte sich, ihn freizukaufen.

«Trust» erzählt weitgehend dieselbe Geschichte wie der Film «Alles Geld der Welt» von Ridley Scott, der erst vor wenigen Monaten in den Kinos lief. Das meisterhafte Drama machte vor allem Schlagzeilen, weil Regisseur Scott seinen Hauptdarsteller Kevin Spacey, der Opa Getty spielte, kurzerhand aus dem fertigen Film schnitt, nachdem Missbrauchsvorwürfe gegen den Hollywood-Star bekannt geworden waren. Ersetzt wurde Spacey durch Christopher Plummer. In der FX-Serie spielt nun ein grossartiger Donald Sutherland den alternden Milliardär, der zeitlebens für seinen Geiz bekannt war (so mussten Gäste seines englischen Anwesens einen Münzfernsprecher nutzen, wenn sie telefonieren wollten). Sein Enkel, das Entführungsopfer, wird vom fantastischen Newcomer Harris Dickinson verkörpert.

Will und Grace (Staffel 9, ProSieben, 9. Mai)

Danken für die Rückkehr der Kult-Sitcom «Will und Grace» muss man angeblich Donald Trump. Vor seiner Wahl setzten sich die Stars der mit 16 Emmys ausgezeichneten Serie - Megan Mullally, Eric McCormack, Debra Messing und Sean Hayes (von links) - für die Gegenkandidatin Hillary Clinton ein und erkannten dabei, wie gross das Interesse an ihnen immer noch ist. «Wir leben in sehr seltsamen, angsterregenden und traurigen Zeiten in diesem Land, um es milde auszudrücken. Und wenn wir es heute wie damals schaffen, die Leute zum Lachen zu bringen und gleichzeitig die Aufmerksamkeit auf Kultur und Politik lenken, dann haben wir alles erreicht», verriet Debra Messing ihren Beweggrund zur Rückkehr nach zwölf Jahren.

You Are Wanted (Amazon Video Prime, Staffel 2, ab 18.5.)

Nach dem Hype im vergangenen Jahr war bald klar: «You Are Wanted» von und mit Matthias Schweighöfer bekommt eine zweite Staffel. Wie Amazon mitteilte, war die Premiere der Thrillerserie die erfolgreichste in der Geschichte von Amazon Prime im deutschsprachigen Raum. Absolute Zahlen veröffentlicht Amazon mit Blick auf die Abrufe nicht, aus einer zumindest halbwegs konkreten Info geht jedoch hervor, dass der in über 200 Ländern vermarktete Cyber-Thriller auch international ein grosses Publikum erreicht.

In den neuen Folgen geht die Jagd auf Lukas Franke (Schweighöfer) nun weiter. Nachdem ihm am Ende der ersten Staffel die mächtigste Cyber-Waffe der Welt in die Hände fiel, hielt er sich für unbesiegbar. Doch das Daten sammelnde Programm «Burnig Man» fällt bald schon in die falschen Hände. Und Lukas Franke muss wieder einmal fliehen.

Patrick Melrose, Staffel 1, Sky 1, 29. Mai

Benedict Cumberbatch und Serie klappt sehr gut, wie man bei der BBC-Produktion «Sherlock» eindrucksvoll sehen konnte. Umso mehr dürften sich alle Cumberbatch-Fans freuen, dass der 41-Jährige Brite sich für eine «Sky Original»-Produktion in Zusammenarbeit mit Showtime verpflichten liess. Basierend auf der hochgelobten und teils autobiografischen Romanreihe von Edward St Aubyn thematisiert «Patrick Melrose» den erschütternden, zugleich aber auch urkomischen Lebensweg des gleichnamigen Adeligen.

«Die tragische Rolle des jungen Patrick und sein Heranwachsen in der englischen Oberklasse wird faszinierend bitter, ironisch und mit jeder Menge britischem Humor erzählt», so Marcus Ammon, Senior Vice President Film und Entertainment bei Sky. Ab 29. Mai immer dienstags um 20.15 Uhr auf Sky 1 ist zu sehen, wie sich der scharfzüngige Protagonist manchmal recht, manchmal eher schlecht durchs Leben schlägt.

Zurück zur Startseite