Beziehungsserie Die Luft ist raus – Trennung oder Therapie?

tsch

14.10.2019

Wenn die Beziehung zum Fall für den Therapeuten wird: Die Schweizer Serie «Seitentriebe» begleitet drei Paare bei ihrem Alltag.

Als sie sich kennengelernt haben, war alles noch so aufregend und so anders. Aber das ist lange her. Seit zehn Jahren sind Nele (Vera Bommer) und Gianni (Nicola Mastroberardino) verheiratet, und längst hat der Alltag Einzug gehalten in das Leben der Künstlerin und des Laboranten. Wenn die beiden zu Bett gehen, dann ist das Routine, keine Leidenschaft mehr. «Hast du die Tür abgesperrt?», fragt sie. Er grummelt zur Bestätigung, dann wird das Licht ausgemacht und sich zur Seite gedreht. Rücken an Rücken statt Gesicht an Gesicht. Eine durchschnittliche Ehe in der Schweiz dauert 21 Jahre. Es ist also eine lange Zeit, die noch vor den beiden liegt.

Die achtteilige SRF-zwei-Serie «Seitentriebe» (2018) «beschäftigt sich auf humorvolle Weise mit dem Liebesleben in Langzeitbeziehungen und was heutige Paare im Innersten zusammenhält», so der Sender, der die ersten acht Folgen jeweils als Viererpack diesen und kommenden Montag «zum Nachschauen» zeigt, ehe am Montag, 28. Oktober, um 2010 Uhr die neue Staffel startet. Was Nele und Gianni zusammenhält, das wird schnell klar, ist nicht mehr viel. Sex wollen die beiden dennoch weiterhin – nur eben nicht miteinander. Als sie sich zufällig auf einem Portal für Seitensprünge begegnen, wird beiden klar: So kann es nicht weitergehen. Eine Paartherapie soll Abhilfe bringen.



Harmonie und Stress

Wie man auch noch im Alter eine glückliche Beziehung führt, das wissen hingegen Clara (Sunnyi Melles) und Anton (Peter Jecklin) auch ohne Therapie. Und sogar Sex haben sie noch. Bei Monika (Wanda Wylowa) und Heinz (Leonardo Nigro) hingegen, einem befreundeten Paar von Nele und Gianni, dreht sich vor allem um eines: die beiden Söhne, von denen einer, Timo (Jérôme Humm), heftig am Pubertieren ist. Auch nicht leicht ...

Hinter der Serie «Seitentriebe», die 2018 im Rahmen des European Script Awards mit dem ersten Preis in der Kategorie Innovativstes Drehbuch einer Newcomer-Serie ausgezeichnet wurde, steckt Güzin Kar, die auch die Drehbücher schrieb und zusammen mit Markus Welter Regie führte. «Es gibt zwar viele Geschichten darüber, wie Leute zusammenkommen, nachdem sie sich verliebt haben», erzählt Kar. «Aber was passiert, wenn sie fünf, sechs oder zwanzig Jahre zusammen sind, das wird nicht erzählt.» «Seitentriebe» holt das nach – oft lustig, manchmal traurig, aber auch sehr authentisch.

«Seitentriebe» läuft Montag, 14. Oktober, um 23 Uhr auf SRFzwei. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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