«Hin und weg» «Hin und weg»: Erst die Scheidung, dann die Hochzeit

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4.5.2018

Von der pompösen Traumhochzeit in Malaysia zur bescheidenen Zeremonie in Belgrad: Die Paare in «Hin und weg» sind im Heiratsfieber. Was sonst noch in der neusten Folge los war? Wir fassen zusammen.

Im Vergleich zu dem dynamischeren Auswanderer-Format «Auf und davon», in dem meist ganz praktische Herausforderungen des Alltags im Vordergrund stehen, wird diese Doku-Serie über binationale Paare immer mehr zur bunt bebilderten Reflexion über die Liebe. Das hat seinen ganz eigenen Reiz. «Der eine ist immer der Lehrer des anderen», findet zum Beispiel Bernard Imhasly. «Diese Lehrerrolle muss man akzeptieren lernen.» Doch es wurde nicht nur geredet: In Kuala Lumpur wird eine Traumhochzeit vorbereitet!

Bloss nicht zu viel positive Energie

Die Mutter von Jeanette Feierabend hat sich das Geburtsdatum ihrer Tochter und das ihres Schwiegersohnes Peter hergenommen und daraus den idealen Hochzeitstermin für die beiden errechnet. Wenn nun noch den anderen überlieferten Empfehlungen entsprochen wird, steht dem ewigen Eheglück der Feierabends nichts mehr im Wege! Unter den mehr als 400 Gästen darf zum Beispiel keine schwangere Freundin der Braut sein - zu viel positive Energie auf einmal! Standesamtlich sind Jeanette und Peter bereits seit vier Jahren verheiratet. Auf die traditionelle Zeremonie und das ganz grosse Fest hat die Braut lange warten müssen.

Schweizer Schwiegereltern in Malaysia

Nun, endlich wieder in der Heimat Malaysia, in den Armen ihrer Familie und voller Vorfreude, strahlte Jeanette noch mehr als sonst. Und wenn Jeanette strahlt, dann ist auch Peter glücklich. Zumal ja auch seine Eltern angereist sind und sich zaghaft, aber bereitwillig auf den Kultur-Clash einlassen. Eigentlich ist die Erfahrung gar nicht so neu für sie. «Ich habe meine Frau damals in Jugoslawien geheiratet», verrät Peters Papa. «Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm.» Zum Finale am nächsten Freitag lockt die Traumhochzeit. Als gutes Vorbild für jeden binational verbandelten Schwiegervater erwies sich der Vater der Braut: Natürlich sei er traurig, dass sein Kind so weit in die Ferne heiratet. Aber noch mehr sei er glücklich über ihr Liebesglück...

Schweizerin denkt an Hochzeit in Belgrad

Doch nicht nur bei Jeanette und Peter hört man schon die Hochzeitsglocken, auch Sarah Zellweger, die im Internet den Serben Milan Dimitrijevic kennengelernt hat, steuert zusammen mit ihm in grossen Schritten in Richtung gemeinsame Zukunft. Nachdem die neue, hoffentlich irgendwann einmal gemeinsame Wohnung in Russikon bezogen ist, schmiedet das Paar neue Pläne. Bald ist Sarahs Scheidung rechtskräftig - dann wollen die beiden in Belgrad heiraten. Aber nicht mit Hundertschaften von Gästen, sondern ganz bescheiden. Auch hier müssen wir uns noch eine Woche gedulden bis zum Hochzeitskuss.

Gottes Fügung für den Schweizer Pfarrer

Ausgerechnet der Pfarrer unter den Protagonisten gab zu: Vor der Heirat habe er für einen Moment kalte Füsse bekommen. Sich ewig binden... Dazu kam bei ihm das Detail, für die Braut seinen Wohnort aus dem Emmental in den Mittleren Westen der USA zu verlagern: nach Lincoln in Nebraska! Doch auch seine katholisch erzogene Frau erfüllte ihren Teil des Deals und wurde Presbyterianerin.

Thomas Dummermuth und Jennifer Nickolite verbindet nicht nur eine lange Beziehung (als Teenager trafen sie sich beim Interrailen ausgerechnet in einer Wiener Bar namens «Mozart»...), sondern auch die Bestimmung, sich um das Wohl ihrer Mitmenschen zu sorgen: er als Seelsorger, sie als Ärztin und inzwischen beide auch als Eltern für ihre beiden kleinen Söhne. Seit fünf Jahren sind sie verheiratet. «Der Elefant ist aber immer im Raum», sagt Thomas und meint damit die beiden Kulturen, die hier aufeinander treffen. «Dass wir aus zwei verschiedenen Nationen kommen, ist bei uns immer irgendwie präsent.» Viele Verhandlungen, viel Verständnis füreinander prägen die binationale Ehe, von der Jennifer sagt: «Es ist besser als alle Träume und Märchen, dass wir heute hier sind.» Thomas stellt es sich gerne als «Gottes Fügung» vor.

Schweizerisch-indische Erfolgsgeschichte

Ohne dieses sich aufeinander Einlassen geht es nicht, wenn es gut werden soll - weder bei der Sandkastenliebe aus dem gleichen Dorf, noch und schon gar nicht bei internationalen Ehen. Der Schweizer Bernard Imhasly hat sich durch seine Liebe geradezu ein riesiges und komplexes Land erschlossen: «Ich habe Indien nicht als Journalist entdeckt, sondern als jemand, der eine indische Frau geheiratet hat.» Gemeinsam mit ihr setzt er sich für Bildungsfortschritt in diesem Land ein.

Rashna Imhasly-Gandhy macht ihrem Bernard nach 50 Jahren eine Liebeserklärung: «Ich fühle mich so beglückt, dass ich einen Mann wie Bernard habe, der mich immer unterstützt hat.» Die Inderin, der das Schweizerdeutsch so bemerkenswert leicht über die Lippen kommt, möchte etwas weitergeben aus jahrzehntelanger Ehe-Erfahrung und ihrer intensiven Beschäftigung mit dem Thema. Das tut sie als Paartherapeutin für ihre Klienten und auch als charismatische Protagonistin in diesem SRF-Format für die Zuschauer. Denn: «Liebe ist etwas Verrücktes.»

Die zweitletzte Folge von «Hin und weg» lief am Freitag, 4. Mai, um 21 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

«Hin und weg»-Paar auf dem Gipfel der Liebe
«Hin und weg»: Tränen an der Hochzeit – aber nicht vor Glück
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