Verliebte Täter, nette Leute: Hajo (Peter Trabner) und Biggi Lohmann (Katharina Marie Schubert) waren im neuen Frankfurter «Tatort» ein mordendes Pärchen, dem man nicht böse sein konnte. Aber ist das noch «Tatort»?
Die Frankfurter Kommissare Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch) bekamen es in ihrem ersten Fall nach der «Tatort»-Sommerpause mit einem tragikomischen Plot zu tun.
Die nette Biggi Lohmann traf bevorzugt mit einem Präzisionsschuss zwischen die Augen.
Die Gangster-Brüder Guy (Werner Daehn, links) und Rick (Friedrich Mücke) lebten Meinungsverschiedenheiten aus.
Die Möchtegern-Lebensgewinner «Sahni» Sander (Ronald Kukulies, links) und Uwe Ohlberger (Godehard Giese) wollten auch mal im Konzert der Strippenzieher mitspielen.
Gangster Guy (Werner Daehn) und seine Frau Anouk (Johanna Wokalek) standen eher auf der dunklen Seite der Macht.
Die Frankfurter «Tatort»-Kommissare Janneke und Brix ermittelten diesmal in «Fargo»-artiger Kälte.
Das Unternehmer-Ehepaar Hajo und Biggi Lohmann hat sich durch seinen versuchten Versicherungsbetrug in eine schier aussichtslose Lage gebracht.
Rick (Friedrich Mücke, links), Guy (Werner Daehn, zweiter von links) und Alexei (Ilja Sorokin) regelten ihre Meinungsverschiedenheiten auf Gangster-Art.
Gewalt und Nacktheit: Wie weit darf der «Tatort» gehen?
Verliebte Täter, nette Leute: Hajo (Peter Trabner) und Biggi Lohmann (Katharina Marie Schubert) waren im neuen Frankfurter «Tatort» ein mordendes Pärchen, dem man nicht böse sein konnte. Aber ist das noch «Tatort»?
Die Frankfurter Kommissare Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch) bekamen es in ihrem ersten Fall nach der «Tatort»-Sommerpause mit einem tragikomischen Plot zu tun.
Die nette Biggi Lohmann traf bevorzugt mit einem Präzisionsschuss zwischen die Augen.
Die Gangster-Brüder Guy (Werner Daehn, links) und Rick (Friedrich Mücke) lebten Meinungsverschiedenheiten aus.
Die Möchtegern-Lebensgewinner «Sahni» Sander (Ronald Kukulies, links) und Uwe Ohlberger (Godehard Giese) wollten auch mal im Konzert der Strippenzieher mitspielen.
Gangster Guy (Werner Daehn) und seine Frau Anouk (Johanna Wokalek) standen eher auf der dunklen Seite der Macht.
Die Frankfurter «Tatort»-Kommissare Janneke und Brix ermittelten diesmal in «Fargo»-artiger Kälte.
Das Unternehmer-Ehepaar Hajo und Biggi Lohmann hat sich durch seinen versuchten Versicherungsbetrug in eine schier aussichtslose Lage gebracht.
Rick (Friedrich Mücke, links), Guy (Werner Daehn, zweiter von links) und Alexei (Ilja Sorokin) regelten ihre Meinungsverschiedenheiten auf Gangster-Art.
Im Frankfurter Fall mit dem kulinarischen Titel «Falscher Hase» versuchte sich Drama-Spezialistin Emily Atef an einer «Tatort»-Groteske. Dabei ging der Film bisweilen ziemlich weit.
Schon nach etwa einer Minute war die Mörderin enttarnt, später gab es einen abgeschnittenen Finger in Grossaufnahme und einen gut gebauten, splitternackten Friedrich Mücke (für kurze Zeit «Tatort»-Kommissar in Weimar) zu sehen.
Der neue «Tatort» der Frankfurter Kommissare Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch) roch ziemlich nach der schneehaltigen Luft des Coen-Brüder Klassikers «Fargo» – und auch ein bisschen nach Quentin Tarantino.
Was darf ein «Tatort» heutzutage?
Worum ging es?
Das Unternehmer-Ehepaar Hajo (Peter Trabner) und Biggi Lohmann (Katharina Marie Schubert) inszeniert wegen schwerwiegender finanzieller Probleme einen Überfall auf ihre Solartechnik-Firma. Die Versicherung soll für wertvolle «Seltene Erden» zahlen, die aber nur scheinbar entwendet wurden.
Während Hajo an seinen Schreibtischstuhl gefesselt von Biggi angeschossen wird, schliesslich soll das Ganze ja glaubhaft sein, betritt ein Wachmann den Raum. Im Affekt streckt ihn die Kunstschützin mit einem Schuss zwischen die Augen nieder.
Die Probleme des Ehepaares, abseits der Tat als liebe Leute porträtiert, werden nicht kleiner, als eine Gruppe intellektuell eher tieffliegender Gangster (Friedrich Mücke, Godehardt Giese, Ronald Kulkulies) hinter das Geheimnis kommt – und die schlingernden Unternehmer erpresst.
Worum ging es wirklich?
An den Coen-Brüder-Filmklassiker «Fargo» (1996) und die ebenso empfehlenswerte Serienadaption (bei Netflix) erinnerte der Stoff nicht nur deshalb, weil es so kalt war. Der vom Schicksal tragikomisch gekonterte Wunsch der Figuren, ihr Leben durch eine (Straf)tat in bessere, ja ideale Bahnen zu lenken, stand bereits bei den Coens im Zentrum der Erzählung.
Geistig eher minderbemittelte Charaktere sehen sich als Gangster, die das grosse Rad drehen. Grundguten, liebenden Menschen passieren hingegen tragische Dinge, die aber so absurd sind, dass man darüber lachen muss. So brillant wie in diesem «Tatort» wurde schwarzer Humor selten in einem deutschen Krimi umgesetzt.
Nichts für schwache Nerven: Die bizarrsten Leichenfunde beim «Tatort»
Nichts für schwache Nerven: Die bizarrsten Leichenfunde beim «Tatort»
Der Leichenfund im Falke-«Tatort: Zorn Gottes» dürfte zu den bizarrsten in der Geschichte der Reihe zählen. Die Leiche des Flugreisenden Asis Berhan (Neil Malik Abdullah) ist aus grosser Höhe aus einem Flieger gefallen. Wir haben nachgeschaut und die denkwürdigsten «Fundstücke» in einer Galerie aufgebahrt.
Zum Beispiel dieses hier, vielleicht erinnern Sie sich: Der «Tatort: Du gehörst mir» lief vor einigen Wochen. Ein Bodybuilder wurde überfahren und verbrannt. Auto und Leiche scheinen zu einer Art Skulptur verschmolzen. Die Ludwigshafener Ermittler (von links: Andreas Hoppe, Ulrike Folkerts, Lisa Bitter, Peter Espelover) schauen sich am Tatort, einem Parkhaus, um.
Da schau her! Schlüpfriger war wahrscheinlich kein Leichenfund der «Tatort»-Geschichte. Der Musikmanager Udo Hausberger (Peter Karolyi) wurde nackt und stranguliert in pikanter Pose gefunden. Die Wiener Ermittler Bibi Fellner (Adele Neuhauser) und Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) glauben zunächst an einen Sex-Unfall.
Sie gehört zum «Tatort» wie Vorspann und Titelfanfare: die Stippvisite im Leichenschauhaus. Die niedersächsische LKA-Frau Lindholm (Maria Furtwängler) informiert sich hier bei Gerichtsmediziner Hans Jepsen (Niels Bormann) über das Mordopfer. Die zweite «Leiche» im Hintergrund ist allerdings fast noch interessanter, sie wird von Kai Diekmann gespielt, dem damaligen Chefredakteur der «Bild» und heutigen Herausgeber der Publikationen der «Bild»-Gruppe. Wie sich leider (oder zum Glück) nur im Film zeigt, hat der Maskenbildner gerade im Bauchbereich bei ihm Erstaunliches geleistet.
Nur gut, dass das Geruchsfernsehen noch nicht erfunden ist: Die Berliner Robert Karow (Mark Waschke, Mitte) und Nina Rubin (Meret Becker, rechts) wurden im «Tatort» mit dem passenden Titel «Ätzend» zu einem Säurefass gerufen, in der eine halb zersetzte Leiche schwimmt. Später fingert Karow auf dem Seziertisch einen Herzschrittmacher aus dem Glibberkorpus. Prost Mahlzeit!
Resozialisierung: fehlgeschlagen! Bezeichnenderweise in einem Stuttgarter Müllcontainer wird die Leiche des Vergewaltigers und Mörders Jörg Albrecht (David Bredin) gefunden. Der gerade aus der Haft entlassene Kriminelle hat seinen ersten Tag in Freiheit nicht überlebt.
Abfallszenarien sind bei den «Tatort»-Machern durchaus beliebt. Einen starken Magen brauchte man für das Debüt der Berlin-Ermittler Robert Karow und Nina Rubin. Die Leichenteile einer zerstückelten und ausgeweideten Drogenkurierin werden in einer Mülldeponie sichergestellt. Viel Luft nach oben haben sich die Macher in Sachen Gewaltdarstellung da nicht gelassen.
Wenn aus Bierleichen echte Leichen werden: An der U-Bahn-Station Marienplatz fällt dem Münchner Kommissar Leitmayr (Udo Wachtveitl, hinten), der auf dem Weg in die Ferien ist, ein italienischer Tourist auf. Dass der Wiesnbesucher nicht betrunken ist, sondern betäubt wurde und später verstirbt, kann der Kommissar da noch nicht ahnen.
«Borowski und der brennende Mann» ist dieser Kieler «Tatort» betitelt, was exakt die eine Szene beschreibt, die sich beim Zuschauer, nun ja, «einbrennt». Der Schulleiter Michael Eckart stürzt lichterloh entflammt aus den Unterrichtsräumen und bricht tot zusammen.
In der bisweilen exzentrischen Bodensee-Folge «Chateau Mort» wird Kommissar Kai Perlmann (Sebastian Bezzel) in ein finsteres Verlies eingesperrt, dort ist er nicht allein. Sein Leidensgenosse, ein Revolutionär aus den Zeiten des Vormärz, ist aber schon gut 150 Jahre tot. Am Ende klärt der Kommissar en passant auf, wer den Freischärler auf dem Gewissen hat - satte anderthalb Jahrhunderte nach der Tat. Wahrscheinlich «Tatort»-Rekord.
Nicht nur menschliche Leichenfunde halten die «Tatort»-Kommissare auf Trab, manchmal ist es auch ein (fast) verendeter Vierbeiner. In Ludwigshafen ging dereinst ein sadistischer Pferderipper um, der sein Opfer schwer verletzt und leidend zurückgelassen hatte. Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) setzt zum Gnadenschuss an.
Wie Sie sehen, sehen Sie nichts! Auch das gab's beim «Tatort»: einen Leichenfund ohne Leiche. Wie Kriminaltechniker Menzel (Maxim Mehmet, vorne) den Leipziger Hauptkommissaren Saalfeld (Simone Thomalla) und Keppler (Martin Wuttke) erklärt, ist ein Mann mit Phosphor in Berührung gekommen und dabei nahezu rückstandslos verbrannt.
«Es ist böse» ist einer der abgründigsten und blutigsten «Tatorte» aller Zeiten: Ein perverser Frankfurter Serienkiller metzelt Prostituierte nieder. An den Tatorten sieht es aus wie auf einem Schlachtfeld. Die Hauptkommissare Mey (Nina Kunzendorf) und Steier (Joachim Król, rechts) sind ziemlich fassungslos, und das ist man als Zuschauer auch. Umso mehr, wenn man weiss, dass die Folge auf einer authentischen Mordserie im Raum Bremen basiert.
Nicht immer gelingt es den «Tatort»-Ermittlern, ihre Leichen am Stück sicherzustellen. Oft kommen ihnen auch erst mal nur Leichenteile unter. So wie hier in Münster, als Professor Boerne (Jan Josef Liefers, rechts) eine mausgraue Mauke inspiziert. Zufälle gibt's: Den Rechtsmediziner erinnert der abgetrennte Fuss wegen einer seltenen Zehenfehlstellung an eine alte Klassenkameradin. Alberich (ChrisTine Urspruch) kann da nur staunen, Thiel (Axel Prahl) dreht sich der Magen um.
Skurril? Surreal? Oder geht das zu weit für einen «Tatort»? Der Kieler Kommissar (Axel Milberg) steht in der Folge «Borowski und der vierte Mann» vor einem besonders schaurigen Rätsel der Sorte: «Jetzt bloss nicht den Kopf verlieren!» Wer sich so etwas Makaberes ausdenkt? Natürlich ein Schwede! Die Drehbuchidee stammte seinerzeit vom inzwischen verstorbenen Krimiautor und «Wallander»-Erfinder Henning Mankell.
Und noch mal Stückwerk. Seien Sie froh, dass Sie nicht sehen müssen, was dem armen Kommissar Frank Thiel (Axel Prahl) am Ufer des Münsteraner Aasees so schwer auf den Magen schlägt: eine Leiche ohne Kopf. Den Rechtsmediziner Professor Karl-Friedrich Boerne kann so ein Anblick freilich nicht mehr schocken.
Tatwaffe: Silberbesteck. Die Münchner Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl, rechts) staunen nicht schlecht über das, was sich ihnen in der Folge «Nicht jugendfrei» bietet: Der Apotheker Karl Kreuzer wurde mit einem Kaffeelöffel erstochen, den ihm der Täter ins Ohr gerammt hat.
Zum Abschluss der Galerie noch etwas ganz Besonderes, eine mörderische Performance: Die Kunststudentin Viktoria Schneider hängt im Engelsgewand von der Decke ihres Installationsraumes. Die Saarbrücker Ermittler Stefan Deininger (Gregor Weber, links), Franz Kappl (Maximilian Brückner) und Rhea Singh (Lale Yavas) begutachten das schaurig-schöne Kunstwerk.
Was darf ein «Tatort»?
In «Tatort»-Minute 38 wird einem armen Halunken in Grossaufnahme ein Finger abgeschnitten. Einer der Tatbeteiligten, gespielt von Friedrich Mücke, ist dann in Minute 45 – auch hier ist die Kamera «ganz dicht dran» – längere Zeit erst von hinten, dann auch von vorn im Ganzkörper-Nacktporträt inklusive Gemächt zu sehen. Darf der «Tatort» das zu einer Sendezeit, zu der auch noch jüngere Zuschauer den Fernseher einschalten?
Bei Fernsehfilmen prüfen eigene Richtlinien der Sender, was in Sachen körperliche und psychische Gewalt (oder auch Sex und Nacktheit) zumutbar ist. Bei dem gerade für Jüngere immer entscheidenderen Ausspielweg Mediathek werden Videos, die für Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren nicht geeignet sind, nur von 22 Uhr bis 6 Uhr angezeigt. Um Sendungen mit Altersbeschränkung vor 22 Uhr zu schauen, muss man – zum Beispiel beim ZDF – sein Alter verifizieren lassen.
Wer entscheidet über den «Jugendschutz»?
In den «ARD-Richtlinien zur Sicherung des Jugendmedienschutzes», die zuletzt 2017 überarbeitet wurden, heisst es: «Die Verantwortung für die Kennzeichnung liegt bei den jeweiligen Redaktionen. Der jeweils zuständige Jugendschutzbeauftragte wirkt auf Anfrage im Rahmen seiner Beratungsfunktion an der Entscheidung mit, ob und gegebenenfalls wie eine Sendung gekennzeichnet wird.»
Dass mittlerweile in Sachen explizite Darstellungen auch im Öffentlich-Rechtlichen «mehr geht» als früher, liegt vermutlich daran, dass Jugendliche über das Internet auch ganz ohne Fernsehen Zugang zu Sex und Gewalt in Wort und Bewegtbild haben.
Auch die Streamingdienste und Pay-TV-Kanäle folgen diesbezüglich einer eher lockereren Politik. Der Erfolg einer Serie wie «Game of Thrones» (vom US-Abosender HBO, hier auf Sky) wäre bei aller inhaltlichen Brillanz wohl nie so gross gewesen, hätte man darin auf explizite Gewalt und Nackheit verzichtet.
Wer war die brillante Ehefrau und Mörderin?
Ab sofort muss Katharina Marie Schubert aufpassen, dass sie – trotz ihrer herausragenden Schauspielkunst – nicht zur Lieblingsverdächtigen aller deutscher Krimi-Drehbuchautoren wird. Schon im (herausragenden) Stuttgarter «Tatort: Anne und der Tod», Mai 2019), spielte die 42-Jährige eine tatverdächtige Altenpflegerin, die es allen recht machen wollte und dennoch tödliche Spuren auf ihrem Lebensweg hinterliess.
Tatsächlich spielt derzeit kaum jemand den durchlässig verzweifelten Gutmenschen mit Hang zum Tragischen besser als Schubert. Seit 2010 ist sie am Deutschen Theater Berlin unter Vertrag. Auch bei der Auswahl ihrer Rollen bewies sie zuletzt eine hohe Trefferquote: «Wellness für Paare», «Zuckersand» und «Ein Geschenk der Götter» waren allesamt preisgekrönte Streifen aus den letzten Jahren mit Schubert in einer Hauptrolle.
Der «Tatort: Falscher Hase» lief am Sonntag, 1. September, um 20.05 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Tatort
So 01.09. 20:05 - 21:40 ∙ SRF 1 ∙ D 2019 ∙ 95 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Kult-Comeback, ein neuer Tschiller und Impro-Spektakel: So wird die neue «Tatort»-Saison
Kult-Comeback, ein neuer Tschiller und Impro-Spektakel: So wird die neue «Tatort»-Saison
Das Warten hat ein Ende: Am 18.8. kehrt der «Tatort» aus der Sommerpause zurück und läutet die neue Saison ein. Und die verspricht ganz besonders zu werden: Eine Impro-Supergroup erwartet die Zuschauer ebenso wie Ben Becker bei Odenthals 30. Dienstjubiläum – und ein «Eberhofer» als Hirnforscher. Was der Deutschen liebste Krimireihe in der kommenden Saison sonst noch zu bieten hat, erfahren Sie in der Galerie.
Mini-Jubiläum und harte Bandagen zum Auftakt: Der 1'100. Fall «Tatort: Nemesis» (18.8.) läutet die neue Saison mit Geldwäsche, Machtklüngelei und psychischen Abgründen ein. Karin Gorniak (Karin Hanczewski, links) und Leonie Winkler (Cornelia Gröschel) ermitteln im Fall eines ermordeten Szenegastronoms. Steckt etwa die Mafia dahinter?
Aufatmen kann das Trio um Gorniak (Karin Hanczewski) nicht. Am neunten Fall der Dresdner wird bereits gearbeitet: Der noch terminlose «Tatort: Die Zeit ist gekommen» konfrontiert das Team mit Gefangenenflucht und einer dramatischen Geiselnahme. Im Zentrum: Max Riemelt als verzweifelter Vorbestrafter, der die Frage nach Vorurteilen aufkommen lässt.
Der zweite Fall der Saison erinnert fast an einen Coen-Film: Im «Tatort: Falscher Hase» (1.9.) finden sich die Kommissare Janneke (Margarita Broich) und Brix (Wolfram Koch) in einem wendungsreichen Possenspiel mit guten Menschen und brutal-tragischen Idioten wieder. So ironisch wie die Story um ein betrügerisches Ehepaar war ein «Tatort» selten.
Im «Tatort: Maleficius» (8.9.) stösst Kommissarin Odenthal (Ulrike Folkerts, links) mit Kollegin Stern (Lisa Bitter) auf zwielichtige Hirnstimulationen. Gewinnen konnte der SWR dafür einen alten Bekannten: «Eberhofer» Sebastian Bezzel, zwischen 2004 und 2016 an der Seite von Eva Matthes selbst «Tatort»-Ermittler, gibt den ehrgeizigen Hirnforscher.
Ein Saison-Highlight folgt aus Ludwigshafen am Jahresende: 30 Jahre lang ist die dienstälteste Ermittlerin Odenthal dann dabei – und bekommt ein besonderes Geschenk: Die Jubiläums-Folge «Die Pfalz von oben» schliesst an ihren berühmten dritten Fall «Tod im Häcksler» von 1991 an. Der Clou: Ben Becker, damals als junger Polizist, ist wieder mit dabei!
Während in «Die Pfalz von oben» tote Polizisten, Korruption sowie «gescheiterte Visionen und verloren gegangene Sehnsüchte» im Zentrum stehen, naht für Ulrike Folkerts (dritte von links) das nächste Jubiläum: Unter dem Titel «Leonessa» ermittelt Odenthal in dieser Saison in ihrem 70.(!) Fall in einer Western-Kneipe.
Apropos Western: An Neujahr begaben sich die Weimarer Dorn (Nora Tschirner) und Lessing (Christian Ulmen) nach Wildwest. Weniger bizarr wird wohl auch «Die harte Kern» (22.9.) nicht. Diesmal stehen die Ermittler selbst unter Verdacht: Lessing soll einen Schrotthändler umgebracht haben. Dorn will ihn aus dem Knast holen – und landet selbst drin.
Düster wird es im ersten Stuttgarter «Tatort» der Saison: Die Kommissare Sebastian Bootz (Felix Klare, links) und Thorsten Lannert (Richy Müller, dritter von links) müssen sich unter dem Titel «Hüter der Schwelle» (29.9.) mit Okkultismus beschäftigen. Wurde ein auf einem Plateau inmitten von Natur getöteter Student Opfer eines Ritualmords?
Auch das starke «Tatort»-Team aus unserem Nachbarland startet diesen Herbst wieder durch. Im «Tatort: Baum fällt» (13.10.) werden die Wiener Sonderermittler Moritz Eisner (Harald Krassnitzer) und Bibi Fellner (Adele Neuhauser) nach Kärnten abkommandiert, um im Fall eines vermissten Holzfachbetrieb-Chefs zu ermitteln.
Abseitiges ist man vom Wiesbadener «Tatort» mit Ulrich Tukur als Felix Murot ja längst gewohnt. So wundert es kaum, dass er in dieser Saison über alle Stränge schlägt: Nach der «Murmeltier»-Hommage ehrt «Angriff auf Wache 08» (20.10.) das Action-Genrekino der 70-er. Darin muss sich Murot in einer verlassenen Polizeiwache gegen bedrohliche Teenager wehren. Mit dabei: Peter Kurth.
Aus der deutschen Hauptstadt erwartet die Zuschauer in dieser Saison angesichts des Jubiläums 30 Jahre Mauerfall Geschichtsträchtiges: Im «Tatort: Das Leben nach dem Tod» (27.10.) wird der Nachbar von Kommissar Karow (Mark Waschke) ermordet. Mit Kollegin Nina Rubin (Meret Becker) findet er heraus, dass der Tod des Opfers mit dessen Tätigkeit zu DDR-Zeiten zusammenhängen könnte.
Der Saison-Auftakt des beliebtesten «Tatort»-Duos verschlägt Boerne (Jan-Josef Liefers, links) und Thiel (Axel Prahl) in eine Lakritzfabrik. Dort nämlich vermutet man im Münsteraner «Tatort: Lakritz» (3.11.) den Mörder des bekannten Marktmeisters der Stadt, der sich nicht nur Freunde machte. Die Süsswarenfabrik hat aber noch mehr zu bieten: zum Beispiel Boernes Jugendliebe ...
Der zweite Saison-Fall der Münsteraner gerät brutal: Kurz vor Weihnachten behauptet ein Anrufer, Ermittlerin Krusenstern (aus der Babypause zurück: Friederike Kempter) entführt zu haben. Keine enstpannten Feiertage für Boerne (Jan-Josef Liefers, links) und Thiel (Axel Prahl). Titel des noch terminlosen «Tatorts: Dann steht der Mörder vor der Tür».
Ein hübsches Saison-Schmankerl wird zum Jahreswechsel kredenzt: Unter Regie von Improvisations-Experte Jan Schütte ermitteln im «Tatort: Gut und Böse» sieben NRW-Kommissare in einer Mordserie gemeinsam – und das ohne Drehbuch. Mit dabei im Impro-«Tatort»: Anna Schudt, Jörg Hartmann (beide «Tatort» Dortmund), Friederike Kempter («Tatort» Münster) sowie Ben Becker, Charly Hübner, Bjarne Mädel und andere.
Der namhafteste «Tatort»-Star machte sich 2019 rar. Nach dem Kino-Flop «Tschiller – Off Duty» kehrt Til Schweiger Anfang 2020 mit einer weniger actionlastigen Neuausrichtung des Krimis zurück. Regisseur Eloin Moore, der den Rostocker «Polizeiruf» entwickelte, verspricht: «Andere Bilder, anderes Tempo, wir lernen ganz neue Seiten von Nick Tschiller kennen. Und er schiesst nicht einmal mit einer Pistole.»
Ästhetisch anspruchsvoll geht es beim Freiburger «Tatort: Masken» zu, der vor dem Hintergrund der allemannischen Fasnacht spielt. Inszeniert von Jan Bonny, lässt der SWR die Kommissare Tobler (Eva Löbau) und Berg (Hans-Jochen Wagner) im Fall eines toten Geschäftsmanns ermitteln. Ausstrahlung vermutlich, nunja, um Fastnacht.
Batic (Miroslav Nemec, zweiter von links) und Leitmayr (Udo Wachtveitl, vierter von links) erleben im Frühjahr beim Münchner Saison-Auftakt eine «Unklare Lage»: Tödliche Schüsse in einem Bus, der junge Täter vom SEK erschossen. Doch vieles weist auf einen zweiten Täter. Droht ein Anschlag? Gerüchte verunsichern die Bevölkerung. Eine Situation, die die Münchner vor wenigen Jahren tatsächlich ähnlich erlebten.
Voraussichtlich ebenfalls in dieser Saison zeigt das Erste den norddeutschen «Tatort: Kollateralschaden». Thorsten Falke (Wotan Wilke Möhring, links) und Julia Grosz (Franziska Weisz) ermitteln darin im Truckermilieu. Wer darf da nicht fehlen? Genau: Milan Peschel (dritter von links).
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