Der schweizerisch-französische Regisseur Jean-Luc Godard steht mit "Le livre d’image" im Hauptwettbewerb der internationalen Filmfestspiele von Cannes. Auch US-Regisseur Spike Lee wird am Filmfestival seinen neuen Film "BlacKkKlansman" im Wettbewerb vorstellen.
Neben grossen Namen setzt das wichtigste Filmfestival der Welt auf politische Signale: Eingeladen sind auch die regierungskritischen Filmemacher Jafar Panahi aus dem Iran sowie Kirill Serebrennikow aus Russland, der unter Hausarrest steht. Die Festivalleitung um Thierry Frémaux verkündete am Donnerstag das Programm der 71. Festivalausgabe, die am 8. Mai eröffnet wird.
Panahis Film "Three Faces" nimmt ebenfalls am Wettbewerb teil, ebenso wie Serebennikows "Leto" ("Der Sommer"). Serebennikow war in einem umstrittenen Verfahren wegen der Veruntreuung öffentlicher Gelder verurteilt worden.
Weitere Kandidaten für die Goldene Palme sind der Italiener Matteo Garrone mit "Dogman" und die Italienerin Alice Rohrwacher mit "Lazzaro felice". Sie ist eine von drei nominierten Frauen. Insgesamt kämpfen 18 Werke um die prestigeträchtige "Palme d'Or".
Ursula Meier in "Caméra d'Or"-Jury
Eröffnet wird das Festival vom Film "Everybody Knows" des iranischen Regisseurs Ashgar Farhadi, wie zuvor bereits bekannt gegeben worden war. Der Film mit dem spanischen Schauspielerpaar Penelope Cruz und Javier Bardem ist am 8. Mai an der Côte d'Azur zu sehen.
Die Goldene Palme wird am 19. Mai verliehen. Die Jury leitet in diesem Jahr die australische Schauspielerin und zweifache Oscar-Preisträgerin Cate Blanchett. Die Westschweizer Regisseurin Ursula Meier ("L'enfant d'en haut") präsidiert die Jury des Nachwuchspreises "Caméra d'Or".
Nicht mit dabei ist in diesem Jahr Netflix. Nachdem die Filmfestspiele kürzlich angekündigt hatten, Produktionen des Streamingdienstes nicht für den Wettbewerb zuzulassen, wird das US-Unternehmen keinen einzigen Film nach Cannes entsenden.
Die Regeländerung mache dies sinnlos, hielt Netflix-Manager Ted Sarandos gegenüber "Variety" fest. "Wir wollen, dass unsere Filme dieselben fairen Bedingungen bekommen wie jene von anderen Filmemachern." Die Filmfestspiele hätten mit dem Wettbewerb-Bann "ihren Standpunkt deutlich gemacht. Es wäre nicht gut für uns, dort zu sein".
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