Oliver Petszokat und Kunsthistorikerin Victoria Beyer haben gut lachen: Die ARD bringt sie mit einem neuen Trödel-Upcycling-Format ganz gross raus.
«Hallo Schatz» ist keine Doku über Oli Petszokats Liebesglück: Mit seiner Assistentin Viktoria verbindet ihn lediglich das Faible für Nostalgie.
Ein alter Flipper-Automat und ein noch älteres Bett – fallen den Experten dazu Upcycling-Ideen ein?
Die Greta Thunberg der ARD: Oli P. wird zum Botschafter der Nachhaltigkeit.
Das Konzept: Handwerker hübschen den Plunder auf, den Oli Petszokat gewinnbringend weiterverkauft.
Flipper ist zurück im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Nicht der Delfin, sondern der Kult-Automat.
«Hallo Schatz»: Das taugt die «Bares für Rares»-Konkurrenz von der ARD
Oliver Petszokat und Kunsthistorikerin Victoria Beyer haben gut lachen: Die ARD bringt sie mit einem neuen Trödel-Upcycling-Format ganz gross raus.
«Hallo Schatz» ist keine Doku über Oli Petszokats Liebesglück: Mit seiner Assistentin Viktoria verbindet ihn lediglich das Faible für Nostalgie.
Ein alter Flipper-Automat und ein noch älteres Bett – fallen den Experten dazu Upcycling-Ideen ein?
Die Greta Thunberg der ARD: Oli P. wird zum Botschafter der Nachhaltigkeit.
Das Konzept: Handwerker hübschen den Plunder auf, den Oli Petszokat gewinnbringend weiterverkauft.
Flipper ist zurück im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Nicht der Delfin, sondern der Kult-Automat.
Nach RTLs «Die Superhändler» kopiert nun auch die ARD den ZDF-Kult «Bares für Rares» – diese Vermutung liegt nahe. Doch ist Oliver Petszokats Nachmittags-Reihe «Hallo Schatz» mehr als ein Lichter-Klon?
Mit Horst Lichter als Galionsfigur wurde die ZDF-Trödelshow «Bares für Rares» zum Überraschungserfolg. Nachdem RTL jüngst das Konzept mit «Die Superhändler» aufgegriffen hat und auch 3+ die alten Höfe der «Bauer, ledig, sucht»-Kandidaten nach verwertbaren Antiquitäten durchforstete, lag auch bei der Ankündigung des neuen Dokutainment-Formats «Hallo Schatz» der Verdacht des Plagiats nahe. Doch tut man der ARD-Idee damit Unrecht? Und hat der ehemalige Soap-Star und Sänger Oli P. das Zeug zu mehr als einem Lichter-Stuntdouble ohne Schnäuzer? Die Auftaktsendung am Dienstagnachmittag war da schon aufschlussreich.
«Vom Plunder zum Prachtstück», deutet der Untertitel an, worum es bei «Hallo Schatz» geht: Alte Dinge suchen neue Besitzer. Allerdings in restaurierter Form. «In jedem Haus verstecken sich unentdeckte Schätze», philosophiert Oliver Petszokat zu Beginn der ersten Folge. Dann doziert er, der Durchschnittsbürger würde pro Jahr rund 360 Kilogramm Müll produzieren. «Wir sagen: Schluss damit! Nicht alles immer gleich wegschmeissen. Sondern reparieren, restaurieren, was Neues draus machen!» Oliver Petszokat als der TV-Botschafter der Nachhaltigkeit, die Greta Thunberg der ARD?
Upcycling heisst das Buzzword – und damit auch das grösste Unterscheidungsmerkmal im direkten Vergleich mit «Bares für Rares», an das die ARD mit seiner späteren Sendezeit direkt anküpft. Während bei Lichter Kunst von Krempel getrennt und der Wert der Verkaufsobjekte vor dem Wettbieten ermittelt wird, ist bei «Hallo Schatz» das Upgrade des alten Trödels oder gar die veredelnde Zweckentfremdung das Herzstück des Formats. Die Zuschauer werden Zeugen einer Wertsteigerung, die mithilfe der Expertise von Handwerkern entsteht. Der Verkauf ist dann nur noch krönender Abschluss.
Der einzige Interessent springt ab
Während Lichter und seine Händler im ehemaligen Walzwerk Pulheim bei Köln (D) agieren, residiert Oli P. mit seiner Assistentin, der Kunsthistorikerin Victoria Beyer, auf Burg Adendorf in Nordrhein-Westfalen (D). In der ersten der zunächst 30 Folgen besuchen Ursula und Jean-Luis aus Saarbrücken das Wasserschloss. Der Plunder auf dem Hänger: «ein sehr, sehr alter Flipper», so Oli. Wie alt der Automat ist, ahnt der Moderator nicht. In Sachen sympathischer Ahnungslosigkeit kann Petszokat schon mal mit Lichter mithalten. Zum Glück gibt es Experten.
Wobei die Kunsthistorikerin Viktoria hier eher auf «Bares für Rares»-Niveau agiert: Sie weiss zwar, dass die ältesten Flipper deutlich kleiner waren als das Mitbringsel, doch das war's dann auch schon mit der Expertise. «Ich habe jemanden, der mir beim Tragen helfen kann», weist Petzokat die Kollegin in ihre Schranken. Deutlich mehr über den Automaten wissen die Experten, die das Kneipengroschengrab in einen Schatz verwandeln sollen. «Bally Mata Hari von 1978», identifiziert Henrik Mauer. Mit seinem Team restauriert er in Saarbrücken die Oldtimer des Kneipen-Entertainments. Apropos Flipper: Ausflippen könnte auch Oli, denn fürs Erste springt der einzige Kaufinteressent am Telefon wieder ab.
Aus Alt mach Gewinn
Noch etwas haben die Besucher dem Schlossherrn Oli mitgebracht: das alte Bett der Mutter. Jetzt kommt Petszokats Lichter-Moment: «Was glaubst du, was das noch wert ist?», zitiert er den Grossmeister des Trödels. 120 bis 150 erhoffen die beiden. Möbeldesigner Jeremias Immig will das Bett aufmöbeln – neudeutsch upcyclen. Es soll zur Sitzbank umgebaut werden. Markige Sprüche hat dieser Jeremias auch auf Lager: «Holz ist zäh, widerspenstig – wie ein Mensch, nur es riecht besser.»
Während die Kunsthistorikerin den Experten bei der Flipper-Restauration und dem Betten-Upcycling zur Hand geht, muss Oli Kaufinteressenten finden, die bereit sind, mehr als die Arbeitskosten zu bezahlen. Denn nur dann springt für die Besitzer ein Gewinn heraus. Das Happy End: Flipper-Enthusiasten kaufen das restaurierte Stück für 4'500 Euro, das Bank-Unikat ist einem Käufer immerhin 700 Euro wert.
Oli Petszokat freut sich mindestens so sehr wie die Verkäufer, dass er für den Trödel der beiden 3'200 Euro Gewinn herausgeholt hat. Und genau in dieser kindlichen Freude des Moderators, der noch immer den Schwiegermama-Liebling-Charme seiner frühen Fernsehjahre versprüht, liegt auch ein Teil des Reizes der Show. «Hallo Schatz» ist mehr als nur eine Kopie von «Bares für Rares». Die Macher haben nicht nur alte Betten und Flipper, sondern gleichsam auch das Konzept Trödel-Show einem «Upcycling» unterzogen. Auf die Resonanz beim ARD-Publikum darf man gespannt sein.
«Hallo Schatz – Vom Plunder zum Prachtstück» läuft montags bis freitags, 16.10 Uhr in der ARD. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Hallo Schatz - Vom Plunder zum Prachtstück
Di 19.03. 16:10 - 17:00 ∙ Das Erste ∙ D 2019 ∙ 50 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
«Bares für Rares»: Das sind die Rekord-Verkäufe
«Bares für Rares»: Das sind die Rekord-Verkäufe
Unglaublich, welche Schätze manch einer zu Hause im Keller oder auf dem Estrich hat. Bei Horst Lichters Show «Bares für Rares» werden diese Kostbarkeiten jeden Nachmittag im ZDF zu Geld gemacht. Sehen Sie hier jene Stücke, bei denen die Händler besonders tief in die Tasche greifen mussten.
Der Jollenkreuzer der Bickert-Werft von 1965 passte zwar nicht ins Studio, kam aber zum richtigen Zeitpunkt: Händler Julian Schmitz-Avila macht gerade einen Bootsführerschein. Er wollte das gut gepflegte Segelboot aus Mahagoni-Sperrholz und Nadelholz unbedingt haben. Sein Angebot in Höhe von 5500 Euro (etwas über 6500 Franken) übertraf die Erwartungen der Verkäufer deutlich.
Der bekannte Landschaftsmaler Johann Jungblut malte dieses Gemälde um 1900. Für stolze 6000 Euro (ca. 7100 Franken) wechselte es bei «Bares für Rares» den Besitzer.
Ein echter Dachboden-Fund: Dieser «Purzelbär» von Steiff, wenig «abgeliebt», erwies sich als «ein echtes Schätzchen». Händlerin Sandra Schäfer hatte jedenfalls noch nie einen dieser Bären in so einem «perfekten Original-Zustand» gesehen und bot ohne grosse Verhandlungen 6000 Euro (ca. 7100 Franken). Da ging Käufer und Verkäufer das Herz auf.
Noch ein Schiff - und was für eins! Das Modell des Kreuzers Prinz Heinrich wog 150 Kilo und wurde auf 17'000 Euro (über 20'000 Franken) geschätzt. Verkauft wurde das sperrige Unikat immerhin für 6500 Euro (rund 7700 Franken).
Sehr kurios war auch eine zum Herz gebogene Bahnschiene, die die Ehrlich Brothers zum Promi-Special von «Bares für Rares» mitbrachten. Auf 26 Euro schätzte der Experte das Kunstwerk der Magier - aber nur aufgrund ihrer Popularität. Den Zuschlag erhielt letztlich Händler Fabian Kahl für satte 8000 Euro (knapp 9500 Franken).
Dass Bilder bei «Bares für Rares» gefragt sind, beweist auch das Gemälde von Lucien Adrion. 8000 Euro (knapp 9500 Franken) liessen die Händler für die in Öl gemalte Uferpromenade von Cannes springen.
Beim Gemälde einer jungen Frau mit Muff von Charles Coypel war sich Experte Albert Maier anfangs nicht sicher, ob es sich um etwas Tolles handelt. Den Händlern war das Bild jedoch 9000 Euro (rund 10'600 Franken) wert.
Silber wird den Händlern immer gerne angepriesen, doch dieses fünfteilige Kannen-Service erzielte eine Rekordsumme. Das englische Art-déco-Gedeck mit Elfenbein- und Ebenholzgriffen brachte sensationelle 10'000 Euro (ca. 11'800 Franken) ein - ein Vielfaches des Schätzwertes.
Im Juni 2017 hatte Tennislegende Boris Becker für 10'000 Euro (rund 11'800 Franken) jenen Schläger verkauft, mit dem er im Jahr 1999 sein letztes Wimbledon-Match bestritt. Doch das Ganze hatte ein Nachspiel: Der Händler Julian Schmitz-Avila, der das historische Stück erwarb, bekam anfangs einen anderen, baugleichen Schläger geliefert. Eine «versehentliche Verwechslung», wie Beckers Anwalt beteuerte.
Ein Karussell kauft man auch nicht alle Tage, doch bei «Bares für Rares» werden mitunter auch Kindheitsträume wahr. 14'000 Euro (ca. 16'600 Franken) brachte das Fahrgeschäft dem Verkäufer - und jede Menge Spass für die Händler.
Eine äusserst seltene 10-Dukaten-Münze von König Ferdinand III. aus dem Jahre 1648 versetzte Experten und Händler in Goldfieber. Um das Risiko (und den späteren Erlös in einem Auktionshaus) zu teilen, legten Daniel Meyer und Fabian Kahl gemeinsam 25'000 Euro (fast 30'000 Franken) auf den Tisch.
Dieser Oldtimer war etwas ganz Besonderes: Horst Lichter verliebte sich in das gut erhaltene Borgward-Isabella-Cabrio ebenso wie Auktionator Wolfgang Pauritsch. Die Trennung fiel dem Verkäufer, der das Auto über Jahre gehegt, gepflegt und mühevoll restauriert hatte, jedoch sichtlich schwer. Die Wunschsumme von 50'000 erhielt er zwar nicht ganz, dafür trockneten 35'000 Euro (ca. 41'500 Franken) die Abschiedstränen schnell. Absoluter Rekord bislang bei «Bares für Rares».
Mit diesen einfachen Tipps leben Sie 2019 nachhaltiger
Mehr als nur ein guter Vorsatz: Mit diesen einfachen Tipps leben Sie 2019 nachhaltiger.
Wenn alle Menschen der Welt den Lebensstil der westlichen Welt pflegen würden, wäre ein Planet nicht genug. Wir bräuchten die Ressourcen von drei Erden. Was kann man im Alltag tun, damit unser ökologische Fussabdruck nicht noch tiefer wird? Mit diesen einfachen Tipps und Tricks können Sie Ihr Leben 2019 etwas nachhaltiger gestalten.
Schnell geholt, schnell ausgetrunken und ab in den Abfall. Die Nichtregierungsorganisation Betacup schätzt, dass weltweit jedes Jahr 58 Milliarden Becher verwendet werden. Plastikdeckel inklusive. Und nur jeder 400. davon wird recycelt. Dabei liesse sich der To-Go-Wahnsinn leicht stoppen ...
Auch wenn andere Länder weiter sind als die Schweiz, versuchen die grossen Anbieter zumindest, den Gebrauch von Mehrfachbehältern durch Rabatte zu fördern. Die Alternative für den grossen Durst: die eigene, immer wieder auffüllbare und isolierte Trinkflasche. Mit der bekommt man übrigens noch ein anderes Problem in den Griff ...
PET-Flaschen sind schlecht für die Umwelt – auch wenn sie recycelt werden. Tipp für zuhause: Auf Glasflaschen setzen. Oder das hierzulande hervorragende Leitungswasser mit einem Sprudelspender aufpeppen. Für unterwegs: Die eigene Trinkflasche mitnehmen – das ist auch günstiger als unterwegs etwas zu kaufen.
Kleiner Beitrag im Beauty-Bereich: Statt täglich Abschminkpads oder Wegwerftücher zu verwenden, einfach mal zu einem Waschlappen und Abschminkcreme greifen. Bei vielen Ohrstäbchen wird mittlerweile der Griff aus recyceltem Papier hergestellt – und nicht mehr aus Plastik. Und statt jedes Mal eine neue Flasche Duschgel zu kaufen, lieber zum Nachfüllpack greifen.
Jedes Jahr landen in der Schweiz über zwei Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Verschwendung, die zum Himmel stinkt, zumal Erzeugung, Transport, Lagerung, Kühlung und auch Entsorgung wertvolle Ressourcen verschlingen. Das Hauptproblem liegt beim Verbraucher. Dabei ist es gar nicht so schwer, etwas – also: sich – zu ändern. Durch bessere Planung etwa. Muss es wirklich der Grosseinkauf sein, wenn man weiss, dass man die Woche viel unterwegs ist und kaum zum Kochen kommt?
Darüber hinaus verstehen viele Verbraucher das Haltbarkeitsdatum nicht richtig – und werfen alles weg, was darüber liegt. Aber: «Abgelaufen» bedeutet nur in den seltensten Fällen «nicht mehr geniessbar». Ebenso gut könnten wir bares Geld wegwerfen.
Um zu verhindern, dass verzehrbare Lebensmittel im Abfall landen, haben sich in den vergangenen Jahren einige Initiativen gebildet: Auf Internetplattformen wie Foodsharing.ch geben Nutzer übrig gebliebene Nahrungsmittel (etwa vor längeren Ferien) gratis ab. Gastronomen können dagegen über Apps wie «Too Good To Go» übrig gebliebene Gerichte am Abend zu einem geringen Preis verkaufen.
Viele Supermärkte wollen Plastiksäcke freiwillig verbannen und gegen solche aus Papier ersetzen. Noch besser: Nehmen Sie für Ihren Einkauf einfach einen Einkaufskorb oder eine Tragetasche mit.
Lassen Sie zudem von in Folien und Hartplastikschalen verpacktem Obst und Gemüse die Finger und greifen stattdessen zu offener Ware. Hip: Halten Sie Ausschau nach Laser-Obst und -Gemüse. Auf diesen wird – um der Kennzeichnungspflicht ohne zusätzliche Verpackung nachzukommen – das Bio-Siegel hauchdünn in die Oberfläche eingebrannt. Idealerweise kommt die Ware auch noch aus der Region.
Nächster Schritt beim nachhaltigen Shoppen: verpackungsfreie Supermärkte. Hier können Sie Ihre Einkäufe in mitgebrachte Dosen und Gläsern abfüllen lassen. Ist keiner dieser Märkte in der Nähe, lohnt sich vielleicht auch das schlichte Nachfragen bei kleineren Geschäften: Der Metzger Ihres Vertrauens darf zwar Ihre mitgebrachte Tupperware aus Hygienegründen nicht direkt anfassen. Viele behelfen sich aber auf pfiffige Weise.
Auch wenn andere Massnahmen zum Klimaschutz wirkungsvoller sein mögen, wäre die Reduktion des eigenen Fleischverbrauchs ein weiterer Schritt zur Nachhaltigkeit. Laut dem deutschen Bundesumweltministerium fallen je nach Tierart zwischen 3,25 Kilogramm (Schwein) und 14,34 Kilogramm CO2 (Rind) je Kilogramm verzehrtem Fleisch an. Kein Vergleich jedoch zu einer Flugreise etwa ...
... eine gut zweistündige Flugreise von Zürich nach Mallorca und zurück erzeugt rund 650 Kilogramm CO2 je Fluggast. Nach Gran Canaria (ca. vier Stunden) sind es schon 1,4 Tonnen. Und bei einem Interkontinental-Flug nach New York fallen über vier Tonnen an. Sicherlich einer der grössten Klimasünden, die man begehen kann.
Mit dem Auto in die Ferien? Etwas nachhaltiger lässt es sich mit dem Zug durch Europa reisen. Weiterer Vorteil: Man muss sich nicht auf die Strasse konzentrieren und kann die Zeit für die Familie, ein Nickerchen oder die neue Lieblingsserie nutzen.
Auch wenn die Autowelt gerade darauf abfährt und ein Wettrüsten auf den Strassen befeuert: Muss es bei einer Neuanschaffung wirklich ein SUV sein? Die aufgebockten Karren verbrauchen schlicht wegen ihres höheren Gewichts und Luftwiderstands mehr Sprit als ein «bodenständiges» Auto. Etwas radikaler: Gleich Car-Sharing betreiben.
In Stosszeiten sind die städtischen Verkehrsnetze schon jetzt zu 100 Prozent ausgelastet. Unfälle, lange Staus, entnervte Pendler, schlechte Luftqualität: Es ist die Kehrseite des urbanen Booms, die jeden Morgen und Abend zum Vorschein kommt. Warum also an schönen Tagen nicht mit dem Velo zur Arbeit fahren? Oder alternativ: Morgens mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, um nicht verschwitzt im Meeting zu sitzen – und abends geht's mit Bike-Sharing heim.
Wer etwas schneller unterwegs sein möchte als auf dem Fahrrad, für den sind Elektro-Scooter eine Überlegung wert. In Städten wie Zürich gibt es bereits Sharing-Anbieter. Hygienehaube und Helm sind übrigens immer beim Leihroller dabei.
Bei der Anschaffung neuer Haushaltsgeräte sollten Sie auf die Energieeffizienzklasse achten. Kühlschränke, Waschmaschinen und Trockner mit «A+++» mögen in der Anschaffung etwas teurer sein, verbrauchen aber deutlich weniger Strom, was wiederum Ihrem Geldbeutel in den Folgejahren zugutekommt. Bei vielen Glüh- und Halogenlampen in den eigenen vier Wänden lohnt auch ein schrittweiser Umstieg auf LED-Leuchten, die nur einen Bruchteil des Stroms benötigen.
Klar, die Bude soll im Winter nicht eiskalt sein, wenn man aus der Arbeit nach Hause kommt. Aber die Heizung durchlaufen zu lassen, ist die reinste Verschwendung. Eine clevere Lösung: programmierbare Thermostate, die einfach zu einer bestimmten Zeit anspringen. Dabei muss es nicht einmal die neueste Smart-Home-Technik sein. Ach ja: Erinnern Sie sich noch an die vier Tonnen CO2, die so ein Flug nach New York verursacht? Eine schlecht gedämmte Altbauwohnung mit 130 Quadratmeter verursacht im Schnitt 4,6 Tonnen CO2 pro Jahr.
Es klingt nach Ablasshandel, aber wer CO2-sündigt, kann Kompensation betreiben. Seriöse Anbieter wie Atmosfair oder myclimate verwenden Beiträge (bei einem Jahresausstoss von elf Tonnen CO2 sind etwa 300 Franken fällig), um an anderer Stelle Klimaschutz zu betreiben. So fliesst das Geld beispielsweise in Solarkocher in Ruanda oder Sri Lanka, die klimaschädliche Holz(kohle)-Feuerstellen ersetzen sollen.
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