«Happy Day»-Jubiläum «Happy Day»: Röbi Koller macht krebskranken Jungen glücklich

von Cilgia Grass, Redaktorin

24.2.2018

Zum 50. Mal moderiert Röbi Koller «Happy Day». Wie oft er noch nachlegt, wie ihm manche Schicksale zu Herzen gehen und über welche Panne er heute noch lacht,  lesen Sie im Interview.

«Bluewin»: In «Happy Day» machen Sie Ihre Mitmenschen glücklich. Wie kann man denn Ihnen eine Freude machen?

Röbi Koller: Ich habe oft zu wenig Zeit, um mit meiner Frau oder mit Freunden zusammenzusein. Deswegen schenkt man mir am besten einen Tag ohne Termine. Dann würde ich zum Beispiel eine Wanderung machen und abends schön essen gehen.

Was war bislang das ergreifendste Erlebnis für Sie in Ihrer Karriere als «Happy Day»-Moderator?

Ergreifende Schicksale lernen wir viele kennen. Aber wenn ich erfahre, dass ein Mensch, den ich eben kennengelernt und überrascht habe, mit dem ich gelacht und einen schönen Tag verbracht habe, kurze Zeit danach gestorben ist, dann ist das ein Schock. Das ist leider schon mehr als einmal passiert in der Geschichte von «Happy Day».

Was war das lustigste Erlebnis?

Am lustigsten sind meistens Pannen. Aber erst hinterher. Als wir eine Nonne überraschen wollten, deren grösster Wunsch es war, einmal das Matterhorn von der Nähe aus zu sehen, liess sie uns an der Türe stehen, und wir standen da wie begossene Pudel. Sie wolle nichts mit dem Fernesehen zu tun haben, «pfutterte» sie. Die Überraschung kam nie zustande. Dafür haben wir seither eine Story, über die wir immer wieder lachen können.

Was würden Sie in Ihrer Sendung gerne mal machen, was Sie noch nie gemacht haben?

Wir bekommen viele Anfragen von Menschen, die sich wünschen, einmal bei einem Formel-1-Rennen hinter die Kulissen zu schauen. Obwohl mich diese Sportart nicht die Bohne interessiert, würde ich so eine Geschichte sehr gerne machen.

Bekommen Sie manchmal Briefe oder Geschenke von den Menschen, die Sie glücklich gemacht haben?

Briefe: ja. Geschenke: manchmal auch. Schoggi, eine Flasche Wein, ein Buch, Blumen. Manche der Überraschten aus früheren Sendungen schicken auch Karten aus den Ferien. Es gibt da einen regen Austausch, der mich sehr freut.

Sie haben diesmal unter anderem den 11-jährigen Pirmin in der Sendung, der an Krebs leidet. Sie haben mit ihm das Lauberhorn-Rennen besucht. Wie war das für Sie?

Beim Rennen hinter die Kulissen zu schauen war toll. Wir hatten VIP-Pässe für alle Bereiche, die Kollegen vom Sport sowie die Organisatoren waren sehr hilfsbereit, und das Wetter spielte auch mit. Für mich ist so ein Tag alles andere als Routine. Wenn man zudem einem Menschen einen Herzenswunsch erfüllen kann, dann kann man das kaum toppen.

Was waren die Schwierigkeiten?

Das Heikelste ist immer der Moment der Überraschung. In dem Fall als Pirmin mit seiner Familie am Bahnhof Lauterbrunnen ankam und ich ihn nicht verpassen durfte. Zudem muss man sicherstellen, dass die Kameras die entscheidenden Bilder haben. So einen Moment kann man nicht wiederholen.

Was hat Sie am meisten beeindruckt?

Dass wir mit Pirmin bei diesem international so bedeutenden Rennen – eines der grössten Skirennen der Welt – beim Start mit dem Athleten reden durften. Beat Feuz kurz die Hand schütteln, ihm Glück wünschen. So etwas ist nur in der Schweiz möglich, das finde ich grossartig.

Setzen Ihnen die schweren Schicksale Ihrer Gäste manchmal zu?

Ja klar. Hinter den manchmal spektakulären Überraschungen sind die Schicksale der Menschen immer präsent. Licht und Schatten sind bei uns sehr nahe beieinander.

Wie viele «Happy Day»-Ausgaben haben Sie bereits moderiert?

Diesen Samstag haben wir ein Jubiläum, das wir aber nicht öffentlich feiern werden: Es ist die fünfzigste Sendung!

Wie viele weitere sollen noch dazu kommen?

Nochmals 50? Das wäre wohl etwas sehr optimistisch, das wären ja weitere 10 Jahre. Aber vielleicht noch 20-30 weitere? Wir werden sehen.

Haben Sie noch andere oder neue Projekte, die bereits spruchreif sind?

Die TV-Sendung «Happy Day» und die Radiosendung «Musik für einen Gast» auf Radio SRF 2 Kultur sind meine beiden Langzeitprojekte. Daneben gibt es immer wieder kleinere Einsätze wie Moderationen von Anlässen oder Kreuzfahrten in der Arktis. Diesen Sommer werde ich auf einem Schiff rund um Island reisen.

Die 50. Ausgabe von «Happy Day» läuft am Samstag, 24. Februar, um 20.10 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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