Grosses Finale «Hin und weg»: Zwei Hochzeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten

tsch

11.5.2018

Zum Finale der Auswanderer-Serie «Hin und weg» auf SRF gab es zwei ganz besondere Hochzeiten – und ein süsses Geheimnis wurde zum Schluss gelüftet.

Die gefühlvolle, manchmal lustige, gelegentlich rührende und oftmals philosophische Reihe «Hin und weg» erzählte fünf Folgen lang «Schweizer Liebesgeschichten aus aller Welt». Die SRF-Auswanderer-Expertin Mona Vetsch war von Schweden in den Kaukasus und von Nebraska nach Serbien gejettet, um Schweizerinnen und Schweizer vorzustellen, die sich grenzenlos verliebt haben - in einen Partner mit anderer Nationalität und Kultur. Spannung und viel Aktion vor Kamera gab es dabei allerdings nicht. Ausnahme war dann das Finale: Da konnte der Zuschauer gleich zwei Hochzeiten beiwohnen. Einer glitzernden und ausgedehnten Sause in Kuala Lumpur (mit Tee-Zeremonie, Tränen und allerlei phallischen Requisiten) und einer bescheidenen Trauung in einem Belgrader Standesamt - welche die Braut beinahe schon abgeschrieben hatte ...

Kurzfristige Reisevorbereitungen

Anscheinend hatte Sarah Zellweger den Plan, in wenigen Tagen nach Belgrad zu reisen und dort ihre neue Liebe Milan Dimitrijevic zu heiraten, schon aufgegeben. Doch dann hatte sie die erforderlichen Papiere (samt Beglaubigung und «Überbeglaubigung») doch noch rechtzeitig im Briefkasten! Nach einem hektischen Tag voller kurzfristiger Reisevorbereitungen traf Mona Vetsch die Braut in Russikon an, wo sie noch schnell ihre Hochzeitshose - leider voller Katzenhaare, aber egal! - in den Koffer warf. Sie würde nun 1200 Kilometer in die serbische Hauptstadt reisen und doch noch Ende der Woche heiraten. «Warum so schnell?», stellte die Moderatorin die Frage, die auch der Zuschauer im Kopf hatte. Sarah und Milan sind erst seit einem halben Jahr ein Paar. «Wir heiraten wirklich nicht aus Überzeugung, dass man verheiratet sein muss, wenn man zusammen leben will», erklärte die Braut. «Sondern weil man uns eine Grenze vorgibt: Ihr könnt nicht zusammenleben, ohne dass ihr verheiratet seid. Wir wollen einfach zusammenleben. Das ist das Einzige, was wir wollen.» In der Schweiz.

Im Kreise weniger Verwandter und Freunde sowie mit Special Guest Mona Vetsch gaben sich Sarah und Milan nach kurzer, förmlicher Zeremonie im Standesamt das Ja-Wort an einem verregneten Tag in Belgrad. Dabei waren so viel Erleichterung, Liebe und Freude im Raum, dass für die romantische Stimmung irgendwie von ganz alleine gesorgt war. Schnüff.

Tradition und Bunny-Öhrchen

Unterdessen in Kuala Lumpur: Bei ihrer standesamtlichen Trauung im Wallis vor vier Jahren hatte die Braut aus Malaysia geweint, und zwar nicht vor Glück, sondern weil ihre Familie nicht dabei sein konnte und sie sich ihre Hochzeit anders vorgestellt hatte. Nun war es endlich so weit: Jeanette und Peter Feierabend bereiteten samt ihren Familien ein Grossereignis von Hochzeit vor. Für die Braut wurden bereits mehrere Outfits für den Tag ausgewählt, nun musste noch etwas Passendes für ihre Schwiegermutter gefunden werden. Aber bloss nicht in der gleichen Farbe wie eines der Brautkleider! Beim Polterabend für die Braut, den ihre Freundinnen mit Bunny-Öhrchen auf dem Kopf kichernd organisiert hatten, fielen vor allem die vielen rosafarbenen Phalli in verschiedenen Ausführungen auf (zum Essen, zum draus Trinken, zur Deko...). Wie kommentierte Mona Vetsch aus dem Off so schön: Die Hochzeit sei «ein Mix aus traditionellen asiatischen Ritualen und ein paar westlich geprägten, oder sagen wir neumodischen Begleiterscheinungen ...» Und: «Andere Länder, andere Requisiten».

Doch ob im Wallis oder jetzt in Kuala Lumpur: Eine Hochzeit ist immer auch ein bisschen eine Gefühlsachterbahn. Gestresst, glücklich, paranoid, glücklich, geschockt, glücklich ... «Ich hatte noch nie so viele Emotionen an einem Tag», gab Braut Jeanette hinterher zu Protokoll. Peter, der Schweizer Bräutigam, hatte schon vorher zunehmend angespannt gewirkt - am allermeisten nun am grossen Tag selbst. Man kann es ihm nicht verdenken. Welcher Bräutigam freut sich schon, wenn er noch vor seiner Trauungszeremonie von den Brautjungfern genötigt wird, eine Stinkfrucht zu essen («Wenn du sie liebst, musst du alles aufessen!»)? Nach Spielchen, Küsschen und Tee-Zeremonien mit den Eltern gab es eine rauschende Party mit über 400 Gästen. Franz, der Vater des Bräutigams, hat als Hotelier schon viele Hochzeiten erlebt, «aber einzigartiger geht nicht».

Ein süsses Geheimnis wird verraten

Und dann waren da noch der Schweizer Pfarrer Thomas Dummermuth und seine US-amerikanische Frau Jennifer Nickolite, über die ein kleines Geheimnis verraten wurde: «Es sitzt gleich noch das dritte Kind mit auf der Bank.»

Leuchtendes Vorbild (nicht nur) für binationale Paare

Das letzte Wort hatte, angemessen, das charismatische schweizerisch-indische Ehepaar Imhasly-Gandhy. Es ist mit 50 gemeinsam verbrachten Jahren leuchtendes Vorbild nicht nur für binationale Paare. Sich nach so langer Zeit noch so zugetan zu sein wie Bernard und Rashna, kann man allen Paaren auf der Welt nur wünschen: «Meine Zuneigung gegenüber Rashna ist wie eine Quelle, die nicht versiegt ist.»

Die letzte Folge von «Hin und weg» lief am Freitag, 11. Mai, um 21 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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