Ein Schweizer und seine Inderin «Hin und weg»-Paar auf dem Gipfel der Liebe

tsch

27.4.2018

«Je mehr du dich um sie kümmerst, umso mehr wird sie dich lieben»: Die SRF-Sendung «Hin und weg» nimmt den Zuschauer mit in ferne Länder und gibt dazu internationale Beziehungstipps.

Anders als sonst bei Liebes- oder Auswanderergeschichten im Fernsehen üblich, war bei den meisten Pärchen im SRF-Format «Hin und weg» bislang keine Kamera beim Verlieben oder beim grossen Umzug in die Ferne oder den ersten Schritten im neuen Land dabei.

Zwar können die Schönheiten Indiens oder Georgiens immer noch abgefilmt werden. Doch die Show ist in besonderer Weise darauf angewiesen, dass die Protagonisten ihre Geschichten gut erzählen können. Und das tun sie! Besondere Freude machte es in Folge drei, von Rashnas Lebens- und Eheerfahrung in der Schweiz und in Indien zu hören und sich von Brigitte und Wacho, dem fröhlichen Paar in Georgien, nicht nur in den Kaukasus, sondern auch an den Beginn seiner Beziehung mitnehmen zu lassen.

Die Geschichte einer langen Liebe

Es war in einem Café in der Schweiz, im September 2013. Wacho war Stammkunde, und so bekam er seinen Kaffee schneller serviert als Brigitte, obwohl die früher bestellt hatte. Wenn sie sich nicht darüber beschwert hätte, hätten die beiden sich vielleicht nie kennengelernt. Aber sie tat ihren Unmut kund und Wacho schenkte ihr seinen Kaffee...

So filmreif begann die grosse Liebesgeschichte zwischen dem Georgier und der Schweizerin. Jetzt lebt sie mit ihm in Tiflis, führt gemeinsam mit Wacho Touristen durch Georgien und vermisst, ausser vielleicht mal einem Stück milden Emmentalers, nicht viel. Auch wenn sein Land, das gibt Wacho offen zu, «noch weit weg» ist von europäischen Standards. «Der Wacho gibt mir alles.» Nämlich: «Die Liebe ist so spürbar mit ihm. Das ist ein sehr starker Wert.»

Ganz oder gar nicht

Wachos «hellblaue Augen mit ihrem Schalk» hatten es Brigitte sofort angetan. Der transportiert sich auch im Fernsehen ganz gut. Mit seinem besonderen Humor brachte der Georgier Moderatorin Mona Vetsch ebenfalls herzhaft zum Lachen. Zugleich nimmt er die Liebe aber sehr ernst: «Wenn man sich verliebt, muss das bis zum Ende sein. Einmal, und dann richtig.» Brigitte und Wacho wissen noch nicht, wo sie alt werden wollen, aber auf jeden Fall gemeinsam.

Goldene Hochzeit trifft auf Honeymoon

Was das bedeutet, zeigen Rashna und Bernard. Die Frau aus Indien und der Mann aus der Schweiz sind seit 50 Jahren verheiratet und führen ein Leben zwischen den beiden Welten. «In der Schweiz ist alles so perfekt. Hier ist es genau das Gegenteil», sagt sie. «Das wird mit der Zeit ein bisschen schwierig.» Sie passte sich an und Bernard wurde als Journalist und im diplomatischen Dienst zum Experten für Indien. Gemeinsam setzen sie sich für gegenseitigen Respekt ein. Während eines Ausflugs nach Matheran, wo das Ehepaar Imhasly-Gandhy einst seine Flitterwochen verbracht hatte, trifft Rashna zwei frisch verheiratete Pärchen. Sie strahlt über ihr eigenes, ein halbes Jahrhundert währendes Eheglück und gibt den jungen Ehefrauen mit auf den Weg: «Bleibt stark wie eine echte Frau.» Den Ehemännern rät sie: «Je mehr du dich um sie kümmerst, umso mehr wird sie dich lieben. Ihr müsst sie immer beschützen! Seid keine Muttersöhnchen! Setzt euch für eure Frauen ein!»

«Ein Fenster in eine andere Welt»

«Ich habe immer gewusst, falls ich eine Freundin haben werde, wird das eine Ausländerin sein», sagt Wacho, der elf Jahre in Europa gelebt und gearbeitet hat und eigentlich immer zu absorbiert von anderen Dingen gewesen war, um an eine feste Beziehung zu denken. Bis er Brigitte traf. Sie war zuvor mit einem Mann aus Westafrika verheiratet und hatte dort auch gelebt. Die Beziehung zu Wacho sei «ein Fenster in eine andere Welt».

So scheinen manche das Fremde geradezu zu suchen. Doris Hofer, auch bekannt als Fitness-Bloggerin «Squatgirl», gestand, dass sie es mit ihren Landsmännern in Beziehungen nie lange ausgehalten habe. Doris ist nach ihrer gescheiterten Ehe mit dem Mann, dem sie vor 14 Jahren nach Istanbul gefolgt war, seit drei Jahren glücklich mit Kerem, der zwischen der türkischen Metropole und Los Angeles pendelt. Die beiden suchen nun für ihre Patchwork-Familie eine gemeinsame Wohnung.

Sarah dagegen erklärt: «Eigentlich stand eine Fernbeziehung so gar nicht auf meinem Plan.» Doch dann kreuzte Milan aus Serbien ihren Weg und die beiden unternehmen die nächsten Schritte in Richtung gemeinsames Leben. Allerdings zieht Sarah dafür nur innerhalb der Schweiz um.

Vom Emmental nach Nebraska

Schliesslich stellte Moderatorin Mona Vetsch noch Thomas Dummermuth vor. Den Pfarrer aus dem Emmental hat es der Liebe wegen nach Nebraska verschlagen, aus den Bergen der Schweiz in die Weiten des Mittleren Westens der USA, wo er sich nun daheim fühlt, auch wenn er neben Stars und Stripes zu predigen hat. Seit fünf Jahren ist er mit Jennifer verheiratet. «Sie ist einfach gut!», sagt er. Mehr über «sie» verraten SRF und Moderatorin Mona Vetsch erst in der nächsten Folge.

Die neuste Folge von «Hin und weg» lief am Freitag, 27. April, um 21 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

«DOK»-Serie mit Mona Vetsch: «Hin und weg»
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