«Hello Again» Kilchsperger lässt Helene Fischer erröten – zum letzten Mal?

Lukas Rüttimann

29.4.2018

Bei der fünften Ausgabe von «Hello Again» zog Roman Kilchsperger alle Register. Sollte es sein Abschied von der Schlagershow gewesen sein – es war ein würdiger.

Noch ist unklar, wie es mit «Hello Again» nach dem Wechsel von Roman Kilchsperger zum Sportsender Teleclub auf die kommende Champions League-Saison hin weitergeht.

Möglich ist also, dass die gestrige Ausgabe der SRF-Schlagershow seine letzte gewesen ist. Ob das auch der Grund dafür war, dass sich der Moderator seinen Fans an diesem Abend in Kreuzlingen konsequent in schwarz präsentierte?

Seiner Moderation jedenfalls liess er nichts anmerken. Im Gegenteil: Kilchsperger macht zwar viele Anspielungen auf den Stellenwert des Fussballs in seinem Leben, führte aber souverän wie eh und je durch die Show. Dabei zeigte er einmal mehr, dass er für «Hello Again» eine Optimalbesetzung ist, die selbst internationalen Vergleichen standhält.

Kumpelhafte Professionalität

Zum einen dank seiner unverkrampften Kumpelhaftigkeit im Umgang mit Stars. Wenn Kilchsperger Stammgäste wie Beatrice Egli, Linda Fäh oder Trauffer begrüsst, wird munter geplaudert, gelacht, und selbst Insider-Jokes stören nicht. Sie nähren nur das Gefühl, dass sich alle auf Augenhöhe begegnen – und man als Zuschauer davon profitiert.

Auch beim Lipsynch-Battle mit Isabella Schmid (die den Wettbewerb gewann), Laura Zurbriggen, Renzo Blumenthal und Charles Nguela konnte der Zürcher seine Schlagfertigkeit ausspielen. So gekonnt, dass man darüber hinweg sah, dass dieser Teil die Show unnötig in die Länge zieht.

Mürrischer Kaiser...

Während Kilchspergers Souveränität mit Schweizer Prominenz auf der Hand liegt – schliesslich gehört der SRF-Mann selbst dazu –, ist sein jovialer Umgang mit internationalen Stars einigermassen erstaunlich. Zumal seine ironische Art nicht bei allen gut ankommt. Das zeigte das Interview mit Roland Kaiser.

Der Deutsche, für seine oft einsilbigen und eher humorlosen Interviews berüchtigt, verstand erst eine nicht ganz ernst gemeinte Anspielung auf das Rauchen falsch und verwickelte den Moderator in eine stimmmungstötende Erklärung. Und auch als ihn Kilchsperger wenig später augenzwinkernd daran erinnerte, dass er früher mal das Konzept seiner «Jass-Show» kritisiert hatte, fand das der Sänger nicht sonderlich lustig.

... und eine kecke Helene

Was für ein Unterschied zum Auftritt von Helene Fischer: Bei ihr konnte Kilchsperger nicht nur mit Humor, sondern auch mit Charme ­ – inklusive einem wohl nicht ganz echten Helene-Tattoo – punkten. Fischer und Kilchsperger wirkten wie ein altes Paar, das zwar getrennt ist, sich aber immer noch mag. Vertraut, flirtend, feixend.

So locker war der derzeit grösste deutsche Star drauf, dass Fischer sogar eine sexuelle Zweideutigkeit rausrutsche: «Ich komm’ nur drei Mal im Jahr... ach, Quatsch!», sagte die Sängerin errötend, bevor sie sich verlegen an Kilchsperger schmiegte und der Regie lachend signalisierte, man solle das doch bitte rausschneiden.

Was soll man sagen? Auf einen so herrlich echt wirkenden Show-Moment wartet das Silbereisen-Publikum seit Jahren. Und sollte das wirklich Kilchsperges letzter Auftritt als Moderator von «Hello Again» gewesen sein, es wäre ein würdiger Schlusspunkt. Und verdammt schade.

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