Promi-Tanzen «Let's wein»: Warum dieser Promi alle zum Heulen brachte

tsch

25.5.2019

Dass der Sieg in der zwölften «Let's Dance»-Staffel nur über eine Teilnehmerin gehen werde, schien ausgemachte Sache. Doch Ella Endlich gilt nach der neunten Liveshow urplötzlich nicht mehr als unantastbar. Dafür tanzte sich ein anderer Kandidat mit einer dramatischen Familiengeschichte in die Herzen des Publikums.

Urplötzlich stand sie im Scheinwerferlicht. Für Ella Endlich eigentlich nichts Besonderes, galt die Sängerin aus Weimar bislang doch als die überragende Teilnehmerin bei «Let' Dance». Bereits dreimal erhielt sie die Höchstwertung von 30 Jurypunkten, nie bekam sie wie in der ersten Liveshow weniger als 25 Zähler. Kein anderer der insgesamt sechs verbliebenen Kandidaten war besser. Doch die neunte Live-Show mit dem Motto «Magic Moments» stellte alles auf den Kopf!

Endlich muss sie um ihr Weiterkommen bangen, mögen einige TV-Zuschauer zum Ende der neunten Liveshow gedacht haben. Moderator Daniel Hartwich kommentierte treffend: «Wir haben heute einen sehr ungewohnten Anblick. Ella Endlich im roten Licht. Das ist das allererste Mal, dass du zittern musst.»

An ihrer tänzerischen Leistung bei einem Mix aus Contemporary und Wiener Walzer kann die mögliche Abwahl nicht gelegen haben. Endlich erhielt dafür wieder einmal sehr überzeugende 29 Jurypunkte. Nur Benjamin Piwko war diesmal besser. Wie es aber scheint, wollten die «magischen Momente» der 34-Jährigen das TV-Publikum nicht vertaubern. Und die Telefonstimmen der Fernsehzuschauer sind es eben, die über ein Weiterkommen entscheiden.

Die Suche nach dem letzten Funken

Aber was steckt denn hinter den «Magic Moments»? Die Promi-Teilnehmer sollten ein besonderes Ereignis aus ihrem Leben tänzerisch darstellen. Im Einspielerfilm vor dem Auftritt gab Endlich an, bei ihr ginge es um eine Trennung. «Ich war in einer sechsjährigen Beziehung», sagte sie. «Aber mein Partner wollte nicht in der Öffentlichkeit stattfinden, mich nirgendwohin begleiten. So bekommt man den Eindruck, dass einen der Partner nicht richtig unterstützt, in dem was man tut», beschrieb sie ihr Dilemma.

«Heul leise», waren noch die harmlosesten Kommentare in den sozialen Netzwerken daraufhin. Ihre «Gegner» können sich augenscheinlich darauf einigen, dass Endlich «langweilig», «nicht authentisch» und vor allem «emotionslos» sei. Und es war ausgerechnet Joachim Llambi, bislang ausgesprochener Fan Endlichs, der diese Meinungen unterstützte. Er kritisierte: «Ich möchte dich leiden sehen, ich möchte dich strahlen sehen. Ich möchte gucken, ob du über dein Limit hinausgehen kannst. Ich vermisse bei dir den letzten Funken.»

Aus im neunten Satz für Barbara Becker

Endlich aber hat noch die Chance, ihre «Funken», dann wohl doch zum Gewinn des «Dancing Star 2019», sprühen zu lassen. Anders als Barbara Becker! Die 52-Jährige ist ausgeschieden bei «Let's Dance». Emotional erteilten sie und vor allem Benjamin Piwko aber der unnahbar erscheinenden Endlich Lehrbeispiele, wie die ganz grossen Gefühle funktionieren. Becker beispielsweise widmete ihren «Magic Moment» der Geburt ihrer Söhne. Immer wieder betonte die Mutter, wie wertvoll ihr die beiden seien. Einer von ihnen, Elias (19), der Jüngere, sass sogar im Studio in Köln-Ossendorf. Er tupfte sich auffällig oft die Augen.

Er tanzte für seine tote Mutter

Alle Dämme hingegen brachen bei Benjamin Piwko. Der gehörlose Kampfsportler tanzte für seine an Krebs verstorbene Mutter. Bereits vor seinem Auftritt rührte er zu Tränen Piwko: «Nur ein Tag vor ihrem Tod hat sie zu mir gesagt: 'Benjamin, sei nicht sauer auf mich. Ich will nicht gehen. Es tut mir leid, dass ich gehen muss.' (...) Ich vermisse sie sehr. Manchmal träume ich, sie ist plötzlich wieder da. Aber ist sie leider nicht - nur in meinem Herzen ist sie drin.»

Piwkos Darstellung eines herzzerreissenden Abschiedes erklärte Joachim Llambi zum besten des Abends. Jury-Kollegin Motsi Mabuse konnte derweil überhaupt nichts mehr sagen. Sie heulte! Als Piwko gemeinsam mit Partnerin Isabel Edvardsson ihre Darbietung in einem dramatischen Schlussbild beendet hatten, herrschte sogar im TV-Studio ergriffenen Stille. Diese traf sogar den sonst sehr gerne flapsig kommentierenden Daniel Hartwich. Der Moderator gab zu: «Ich traue mich kaum zu sprechen.»

Die Stille durchbrach schliesslich der als glatzköpfiges Alien kostümierte Juror Jorge González (51): «Ich halte hier mein Herz, ich habe Gänsehaut, wirklich ergriffen von Anfang bis zum Ende. Nicht nur das Storytelling, aber diese Art zu tanzen, diese leise Art zu tanzen, das war so emotional.» Dem Publikum gab Piwko zum Dank noch folgende Botschaft mit: «Für alle Zuschauer, die vielleicht das gleiche erlebt haben wie ich: Ich denke an euch.»

«Let's Dance» lief am Freitag, 24. Mai, um 20.15 Uhr auf RTL. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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