«Lupin» Dieser Meisterdieb stiehlt auf Netflix allen die Show

Von Fabian Tschamper

9.1.2021

Assane Diop (Omar Sy) plant, diese Halskette zu stehlen – in der Manier des Gentlemans und Meisterdiebs Arsène Lupin.
Assane Diop (Omar Sy) plant, diese Halskette zu stehlen – in der Manier des Gentlemans und Meisterdiebs Arsène Lupin.
Netflix

Ein smarter Dieb, eine Halskette und ein Racheplan: «Lupin» erzählt einen Nervenkitzel-Thriller mit vielen Twists, das Konzept ist nicht neu – die Netflix-Serie übertrumpft dennoch unzählige Vorgänger.

Der scharfzüngige und charmante Dieb Assane Diop (Omar Sy) lebt als senegalesischer Immigrant in Paris. Sein Vater wurde fälschlicherweise – und absichtlich – für den Diebstahl einer unbezahlbaren Halskette verhaftet, die einst Marie Antoinette gehörte. Assane ist sich sicher, dass auch der spätere Tod seines Vaters damit zusammenhängt. Schwarze Immigranten werden bei Diebstählen oftmals übersehen, diese «weissen, toten Winkel» macht sich der clevere Assane zunutze und zieht so seine dreisten Raubzüge durch.

«Sie sehen mich, aber sie nehmen mich nicht wahr», erklärt er den Erfolg seiner kleinkriminellen Aktivitäten. Kleinkriminell will er aber nicht bleiben, er hat einen grossen Coup geplant.

Inspiriert von den berühmten Diebstählen und Fabeln rund um Arsène Lupin, einem in französischsprachigen Gebieten beliebten Gentleman und Meisterdieb, will er seinen Vater rächen. Jener war lange Angestellter von Monsieur Pelligrini, in dessen Besitz sich die Halskette wiederum befindet. Diop will diese Kette und dem Besitzer eins auswischen – als Rache für seinen Vater.

«Lupin» kombiniert unzählige Aspekte eines smarten Diebstahl-Thrillers und vermischt sie mit dem Humor und Charisma von Omar Sy. Der gebürtige Parisien wurde über Nacht zum Weltstar dank seiner Rolle in der Filmkomödie «Intouchables» («Ziemlich beste Freunde») und darf endlich wieder mit seinen Stärken aufspielen.

Eine Mischung der besten Zutaten

Die erste grosse Netflix-Serie von 2021 nimmt sich Geniestreiche wie «Sherlock Holmes», «Inside Man» oder auch die «Ocean's»-Reihe zum Vorbild und schafft dennoch etwas Einzigartiges. Die Geschichte ist komplex, mit vielen Twists versehen und in sich schlüssig. Nicht umsonst lautet der Titel «Lupin», denn die Figur des Meisterdiebs aus den Romanen von Maurice Leblanc lebt in Omar Sy wahrlich weiter – ein Revival über 100 Jahre nach der Ersterscheinung von Arsène Lupins Debüt-Raubzug.

Das Skript für «Lupin», speziell der Charakter Assane Diop, ist phänomenal, doch Darsteller Sy setzt den Zeilen noch die Krone auf: Der Dieb mit der silbernen Zunge verlässt sich auf seinen Charme, sein überzeugendes Schauspiel, seine Verkleidungen – und seine Hautfarbe –, um ans Ziel zu gelangen.

Der Grundton vieler Hauptfiguren in Detektivgeschichten lässt sich oft als zynisch bezeichnen. Nicht aber bei Omar Sys Charakter: Dieser ist, selbst wenn er komplett falsch liegt, verdammt liebenswürdig. Erst recht, wenn er seine Kontrahenten mit einem spitzbübischen Grinsen an der Nase herumführt.

«Lupin» ist ab 8. Januar auf Netflix abrufbar.

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