TV-Tipp Mit dem Lineal um die ganze Welt

tsch

11.4.2019

Eine imposante Dokumentation begleitet Wissenschaftler bei dem Versuch, die Erde möglichst genau zu kartografieren.

Dass der Mount Everest mit seinen 8'848 Metern der höchste Punkt der Erde ist, dürfte noch eine Mehrzahl der Menschen wissen. Der tiefste Punkt, der Marianengraben im Pazifik in rund 11'000 Kilometern Tiefe, wird dagegen schon bei dem ein oder anderen für Verwunderung sorgen. Umso faszinierender sind die Forschungen, die sich der möglichst exakten Abmessung der Welt widmen. Die Dokumentation «Die Weltvermesser» heftet sich an die Fersen von Wissenschaftlern, die genau das tun.

Die Welt aus einem neuen Winkel

Während vor Jahrhunderten herausragende Gelehrte wie Claudius Ptolemäus, Gerhard Mercator und Alexander von Humboldt sich zur Navigation noch auf die Sterne verliessen, gibt es heute dank neuer Technologien ganz andere Möglichkeiten. Das internationale Konsortium «Airbus Defence and Space» ist mit seinem TanDEM-X-Project zum Beispiel bestrebt, eine dreidimensionale Karte der Erdoberfläche zu erstellen. Möglich ist das dank der Radarwellen zweier Erdbeobachtungssatelliten. «nano»-Moderator Ingolf Baur, der durch den Film führt, macht ausserdem Halt im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Dort fokussiert die Datenanalyse auf Veränderungen von Gletschern, Waldgebieten und Vulkanen.

Doch der 45-minütige Beitrag des Filmemachers Christopher Gerisch führt nicht nur Forschungspotenziale vor Augen. Kritisch legt der Film auch den Finger in die Wunde und zeigt mögliche Gefahren auf. Denn wie geht eigentlich der Drang, immer mehr Daten zu sammeln, mit dem Wunsch der Menschen nach Privatsphäre zusammen? Und ist es gerecht, dass durch die Forschungserkenntnisse des Konsortiums Airbus Defence and Space automatisch auch die Verwertungsrechte der Datensätze an sie übergehen?

«Die Weltvermesser» läuft am Donnerstag, 11. April, um 20.15 Uhr auf 3sat. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

Und hier noch die Bilder des Tages
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