Sie gehen zu zweit auf Weltreise. Drei Jahre und 100'000 Kilometer später kehren Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser zu dritt zurück. Ihre Erlebnisse verarbeiteten sie zu einem anrührenden Dokfilm.
Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser stehen auf einer Strasse mitten in Kirgistan. Seit Stunden ist kein Auto vorbeigekommen. Und wenn doch noch eins kommen sollte – wer garantiert, dass der Fahrer die beiden mitnehmen würde? Es sind Situationen wie diese, in denen man mit den beiden Reisenden lieber nicht tauschen würde. Selbst wenn man als Zuschauer zuvor noch dachte: Eine Weltreise? Das klingt ja traumhaft!
Über ferne Länder nur zu lesen oder etwas über sie aus den Nachrichten zu erfahren – genau das wollten Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser nicht mehr. Sie wollten diese Länder erleben. «Klar kenne ich einen Elefanten», sagt Gwendolin zu Beginn des Films. «Ich weiss genau was ein Elefant ist – und ich weiss es doch nicht.» Denn erst, wenn man Fantasie mit Erfahrung tauscht, weiss man es wirklich.
Reisen ohne Flugzeug und mit Mini-Budget
Um möglichst unverfälschte Erfahrungen zu sammeln, nimmt das Paar nicht immer den leichtesten Weg. Das schildern die beiden in ihrem Dokumentarfilm «Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt», der im vergangenen Jahr schon im Kino ein Erfolg war und nun im Fernsehen Premiere hat: 3sat zeigt ihn am Montag, 19. November, um 20.15 Uhr.
Von Freiburg im Breisgau aus ziehen die beiden los Richtung Osten, um anschliessend aus dem Westen zurückzukommen. Ein Flugzeug wollen sie dafür nicht besteigen. Und viel Geld wollen sie auch nicht ausgeben, nur wenige Euro am Tag. Also trampen sie und schlafen meist im Zelt.
Der Film ist der Auftakt einer Jubiläumswoche bei 3sat. Denn seit 25 Jahren zeigt der Sender unter dem Titel «Dokumentarfilmzeit» einmal wöchentlich deutschsprachige Dokumentarfilme. Um das zu feiern, erhöht der Sender die Zahl der Dokus vom 19. bis 23. November auf drei pro Abend.
Handyfilme werden zu grossem Kino
Der bunte und warmherzige Film «Weit» ist ein guter Auftakt für die Jubiläumswoche. Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser fangen ihre Erlebnisse unterwegs selbst mit der Handykamera ein. Die Aufnahmen waren ursprünglich nur als Erinnerung und für die Freunde und Familien zu Hause gedacht. Am Ende wurde daraus ein Dokumentarfilm, den im Kino nach Angaben der beiden Filmemacher bisher mehr 350'000 Zuschauer sahen.
Und dann kam Bruno
Für Patrick Allgaier und Gwendolin Weisser dauerte der Trip drei Jahre. «Es ist keine Reise, sondern ein Lebensabschnitt, in dem wir unterwegs sind», erklärt Gwendolin im Film. Immer wieder passieren unterwegs Überraschungen, kleine wie grosse. Zu den grössten gehört wohl Bruno. Er ist der Sohn der zwei Weltreisenden, den die beiden in Mexiko bekommen.
Ihren Sohn zeigen sie nicht sofort. Erst ertönt Babygeschrei aus dem Off. In der nächsten Szene ist Bruno schon einige Monate alt. Selbstdarsteller sind die beiden nicht. Sie prahlen nicht mit Erlebnissen. Sie erzählen eher leise, was sie erlebt haben: Nämlich dass die Welt – auch wenn sie in den Nachrichten oft anders erscheint – jede Menge hilfsbereite freundliche Menschen bereithält.
«Weit. Die Geschichte von einem Weg um die Welt» läuft am Montag, 19. November, um 20.15 Uhr auf 3sat. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Zeitungsausfahrer will in 80 Tagen auf einer Vespa um die Welt rollen
Deutscher will in 80 Tagen auf einer Vespa um die Welt rollen
Markus Mayer aus Kempten (D) will in weniger als drei Monaten auf einer Vespa die Welt umrunden.
Wie der 41-Jährige ausgerechnet hat, wird er auf seiner Reise 17 Länder auf drei Kontinenten durchqueren.
Die geplante Strecke ist mehr als 24'000 Kilometer lang.
Seine Tour will Mayer am 30. Juni in Madrid starten. Denn er kenne einen Spanier, der so eine Weltreise 1962 mit einem Kumpel durchgezogen habe.
Der Bayer möchte die Weltumrundung nun in 80 Tagen schaffen. Dies wäre laut Mayer die schnellste Runde eines einzelnen Fahrers um den Globus mit einer Vespa.
Die Route habe er schon im Detail durchgeplant. «Meinen 42. Geburtstag werde ich in der Mongolei erleben», sagt er.
Allerdings wird der Allgäuer auf drei Maschinen unterwegs sei. Um seinen Roller nicht als Luftfracht verschicken zu müssen, hat er eine Vespa in San Diego in den USA abgestellt und eine weitere in Amsterdam.
Für die grosse Reise hat der 41-Jährige seinen Job als Zeitungsausfahrer gekündigt und sein Hab und Gut fast komplett verkauft. Nach seiner Rückkehr will er erst einmal im Camper leben und eine neue Arbeit antreten.
Der blinde Tony reist um die Welt
Der blinde Tony reist um die Welt
Der 39-jährige Tony Giles ist blind und hat ohne seine Hörgeräte nur 20 Prozent Hörvermögen. Doch der abenteuerlustige Brite bereiste trotzdem 125 Länder.
Eisige Kälte? Kein Problem für Tony Giles, der bereits in die Antarktis reiste.
Tony (hier auf den Falklandinseln) verlor sein Augenlicht im Alter von zehn Jahren. Als er als Teenager zu einer speziellen Schule pendeln musste, lernte er, selbstständig zu reisen.
Im Jahr 2008 musste Tony eine Nierentransplantation über sich ergehen lassen. Doch vom Reisen lässt der 39-Jährige sich nicht abhalten.
Tony besuchte bereits die spektakulären Meteora-Klöster in Griechenland.
Tony ist blind: Trotzdem hat er alle Staaten der USA bereist.
In Jerusalem wurde Tony beinahe überfahren.
Tony Giles hat bereits zwei Bücher über seine Abenteuer in aller Welt veröffentlicht.
Auch Island kann der blinde Brite bereits von seiner Bucket List streichen.
Auf einer Schule für Körperbehinderte lernte Tony, dass es anderen noch schlechter erging als ihm selbst.
Sein bester Freund litt an einer Muskeldystrophie. "Er war langsam am Dahinscheiden. Das hatte einen riesigen Einfluss auf mich. Schliesslich starb er im Oktober 1995. Ich war voller Trauer", so schreibt es Tony (hier in Mali) auf seiner Webseite tonythetraveller.com.
In dieser Zeit begann Tony (hier in Kolumbien) Alkohol zu trinken. Doch mit Hilfe von Freunden wurde er im Jahr 2002 wieder clean.
Reiten in Nicaragua? Für den blinden Tony aus Grossbritannien kein Problem.
Tony Giles schreckt auch vor ungemütlichem Wetter nicht zurück.
Tony Giles war bereits Couchsurfen in Venezuela, Tansania, Uganda, Kenia, Indonesien, Ungarn und Japan.
Tony Giles im Paradies: Curacao.
Zurück zur Startseite