Mark Zuckerberg, dem Herrn über gigantische Datenmengen, wird selbst schon ein Liebäugeln mit einem Gang in die Politik nachgesagt.
Fred Turner von der Stanford Universität versucht, die Wirkungskräfte im Silicon Valley zu analysieren.
Medienunternehmer Tim O'Reilly sieht die Meinungsmacht der IT-Giganten sehr kritisch.
Auf Platinen können Unmengen von Daten gespeichert und zu einer Waffe im Kampf um Meinungen werden.
Im Silicon Valley in der Nähe von San Francisco wird tagtäglich moderne Weltgeschichte geschrieben.
Der Name «Silicon Valley» leitet sich von der Produktion von Mikroprozessoren auf Siliziumbasis her.
Die Philosophin Ayn Rand ist eine der Inspirationsfiguren für die Silicon-Valley-Lenker.
Neue Dok: Wie bunt treiben es die Mächtigen im «Silicon Valley»?
Mark Zuckerberg, dem Herrn über gigantische Datenmengen, wird selbst schon ein Liebäugeln mit einem Gang in die Politik nachgesagt.
Fred Turner von der Stanford Universität versucht, die Wirkungskräfte im Silicon Valley zu analysieren.
Medienunternehmer Tim O'Reilly sieht die Meinungsmacht der IT-Giganten sehr kritisch.
Auf Platinen können Unmengen von Daten gespeichert und zu einer Waffe im Kampf um Meinungen werden.
Im Silicon Valley in der Nähe von San Francisco wird tagtäglich moderne Weltgeschichte geschrieben.
Der Name «Silicon Valley» leitet sich von der Produktion von Mikroprozessoren auf Siliziumbasis her.
Die Philosophin Ayn Rand ist eine der Inspirationsfiguren für die Silicon-Valley-Lenker.
Die Möglichkeiten, auf digitalem Weg viele Menschen gleichzeitig zu erreichen und dabei auch zu manipulieren, stellen eine echte Gefahr für die Demokratie dar. Es geht um die Macht der Giganten – und die Bereitschaft der Menschen, sie hinzunehmen.
Es sind die grossen Fünf, die auf diesem Planeten das Sagen haben: Die US-Digitalkonzerne Apple, Amazon, Facebook, Microsoft und Google aus dem Hause Alphabet haben mittlerweile nicht nur eine gigantische Wirtschaftsmacht aufgebaut. Ihnen gelingt es auch, dank mehr oder weniger freiwillig von ihren Nutzern zur Verfügung gestellten Datenmengen, Kundeninteressen zu durchleuchten, Produkte masszuschneidern - und Meinungen zu manipulieren. Die Macht der Giganten im «Silicon Valley» nimmt sich der gleichnamige neue Dokumentarfilm des britischen Regisseurs David Carr-Brown vor, den Arte in Erstausstrahlung zeigt.
Dafür hat der Filmemacher, der einen kritischen Blick hinter die Kulissen wirft und Zusammenhänge auch für Technik-Laien anschaulich erklären kann, im Jahr 2017 mitten im Herzen des südkalifornischen Entwicklertals recherchiert. Dort, wo noch von den Ausläufern der einstigen Hippie-Bewegung geprägte Unternehmer Erfolgsgeschichten schreiben und von wo aus sie eine moderne Form von Weltherrschaft anstreben. Auch wenn Unternehmen wie Google, zumindest bis vor Kurzem, noch die Absage daran, Böses im Schilde zu führen, in den Firmenleitlinien festschrieben, mehren sich schon lange Bedenken, dass dem demonstrativ ausgestellten Weltverbesserungsgehabe der «Big Five» nicht mehr zu trauen sein könnte.
Manipulation in gigantischem Aussmass möglich
2017 war dafür ein wichtiges Wendejahr, weil vor allem der aggressive Social-Media-Wahlkampf des späteren Gewinners Donald Trump die Verführbarkeit der an ihren Smartphones hängenden Konsumentenmassen verdeutlichte. Über die Verarbeitung grosser Datenmengen und gezielt gefilterte Zielgruppeninformationen können mittlerweile technisch mehr Menschen gleichzeitig erreicht und damit beeinflusst werden als jemals zuvor in der Menschheitsgeschichte. Doch mindestens ein Problem bleibt: Anders als Politiker und Regierungen haben die IT-Riesenunternehmen keine demokratische Legitimierung über Wahlen. Und die Frage nach ihrer Verantwortung wird immer lauter.
Überspitzt gesagt könnte man behaupten, dass ohne Facebook, Twitter, Google & Co. Donald Trump vielleicht nicht an die Macht gekommen wäre. Die Tatsache, dass sich zumindest sein Wahlkampfteam der Chancen der Silicon-Valley-Techniken souverän bediente, macht den US-Präsidenten aber nicht zu einem Freund des Valley. Vermutlich schon deswegen, weil er ahnt, welches schwer, wenn überhaupt noch, zu kontrollierende Machtzentrum dort entstand. «Ich überlasse meine Daten lieber Mark Zuckerberg als Donald Trump», sagt etwa der junge, selbstbewusste Bitcoin-Millionär Jeremy Gardner.
«Silicon Valley» läuft am Dienstag, 3. Juli, um 22 Uhr auf Arte. Im Anschluss folgt um 23.20 Uhr «Hysterie ums Netz». Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendungen bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Digitale Überwachung: China schafft den «besseren Menschen»
Digitale Überwachung: China schafft den «besseren Menschen»
Rongcheng, China: Auf einer Tafel sind sogenannte Modellbürger abgebildet, die im neuen Sozialkredit-System eine besonders hohe Punktzahl erreicht haben.
Die ostchinesische Küstenstadt am Gelben Meer ist Vorreiter von einigen Dutzend Pilotprojekten in China, mit denen 2020 landesweit ein Punktesystem zur Bewertung der «sozialen Vertrauenswürdigkeit» eingeführt werden soll. Im Bild: Auf einer Tafel sind Geldbeträge abgebildet, die Kinder ihren Eltern gegeben haben. Die Unterstützung der Eltern wird im neuen Sozialkredit-System berücksichtigt und mit Punkten belohnt.
Grafik zum Sozialkedit-System: Lange galt das Internet als Gefahr für Diktaturen, weil Menschen sich breit informieren und sich zusammentun könnten. Doch Chinas Führer nutzen inzwischen die Datenmassen - Big Data - zur Überwachung. Mehr noch. Mit den neuen digitalen Möglichkeiten sollen die Menschen erzogen werden.
In der grossen Halle des Bürgeramtes von Rongcheng steht der Spruch des Revolutionärs und Staatsgründers Mao Tsetung «Dem Volke dienen» vorne in goldenen Zeichen auf einer Marmorwand. Hier lassen sich Bürger an einem Schalter die Bescheinigungen über ihre «gesellschaftliche Vertrauenswürdigkeit» ausdrucken.
Lu Qunying (rechts), Krankenhausangestellte, am Schalter des Sozialkredit-Systems im Bürgeramt von Rongcheng. Sie beurteilt das System positiv. «Es ermutigt, Gutes zu tun», sagt sie. «Wir brauchen Vorschriften oder ein System, um die Menschen zu überwachen.» Gerade weil China noch nicht so weit entwickelt sei. Überhaupt: «Die Stadt ist jetzt sauberer.»
Vor dem Bürgeramt von Rongcheng sind auf grossen Postern die Porträts von «Modellbürgern» ausgestellt.
He Junning, Direktor der Sozialkreditbehörde, erklärt das System, mit dem Bürger für besonders verantwortungsbewusstes Verhalten mit Punkten belohnt werden - oder auch Punktabzug bekommen, wenn sie gegen Vorschriften verstossen. Sein Sozialkreditamt hat acht Mitarbeiter.
Das Bürgeramt von Rongcheng. Junning meint zur Aufgabe seines Amtes: «Wir beschäftigen uns mit der Prüfung und Genehmigung der Informationen für die Kreditpunkte, die uns lokale Stellen liefern.»
Ju Junfang, Vizedirektorin des Sozialkredit-Systems, vermittelt Freiwilligenarbeit an Bürger von Rongcheng, die Pluspunkte für ihr soziales Führungszeugnis brauchen.Sie meint: «Viele Leute kommen zu uns und leisten Freiwilligenarbeit - hohe Beamte wie einfache Leute.»
Dorfbewohner stehen auf der Strasse. Sie wissen von dem neuen Sozialkredit-System noch nichts.
Bauer Mu Linming (rechts) hingegen ist begeistert: «Es zeigt, wer gut ist und wer nicht.»
«Unser Dorf war immer gut», sagt der frühere Bauarbeiter. «Aber nach Einführung des Systems ist es noch besser geworden.»
Frau Xi findet das System gut: «Es zügelt die Menschen, so dass sich ihr Benehmen verbessert.» Ihren eigenen Punktestand kennt sie nicht. Sie hat aber gehört, dass der Chef ihres Unternehmens viele Punkte hat. «Ich vermute, dass er Grosses leistet.»
Warum Google nicht viel besser als Facebook ist
Warum Google nicht viel besser als Facebook ist
YouTube ist die dominate Videoplattform im Netz.
Doch YouTube gerät ähnlich wie Facebook immer mehr in die Kritik.
Dessen CEO Mark Zuckerberg musste sich kürzlich vor dem US-Kongress verantworten.
Bei YouTube liegt das Problem unter anderem in der Anzeige von Werbeclips.
Die wurde teilweise vor den Videos von Neonazis gezeigt, was den Werbetreibenden natürlich überhaupt nicht gefiehl.
Deshalb wird YouTube-Mutter Google wohl noch stärker unter die Lupe geraten.
Auch CEO Sundar Pichai wird wohl bald unangehme Fragen beantworten müssen.
Ist das die Zukunft? In dieser Fabrik entstehen humanoide Roboter
Ist das die Zukunft? In dieser Fabrik entstehen humanoide Roboter
Faszinierend und gruselig: Im Unternehmen Engineered Arts entstehen humanoide Roboter.
DIe Firma in Penry, Cornwall, ist einer der Weltmarktführer, wenn es um lebensechte Roboter geht.
Hier werden Humanoide entwickelt - eingesetzt werden sie in den Bereichen Unterhaltung, Information, Bildung und Forschung.
Nach ihren Erfolgsmodellen RoboThespian (im Bild) und SociBot, die an Forschungseinrichtungen und Themenparks verkauft wurden, entwickelte man ein neues Modell.
Die Mesmer Robots sind die aktuellsten bio-mechanischen Modelle.
Hier arbeitet Ingenieur Mike Humphrey gerade an «Fred». Mesmer Robots können fiktional sein - oder echten Personen nachempfunden.
Die Humanoiden besitzen eines der besten Animationsmodelle am Markt. Sie bewegen sich sehr lebensecht und leisten vielfältige Interaktionen.
Auf Basis der alten Robotermodelle werden die Mesmer Robots gestaltet.
Lebensechte Masken werden detailreich gestaltet.
Ebenso faszinierend wie gruselig wirkt ein Blick auf die Roboter-«Gesichter».
Kabel, Auge - alles da. Die firmeneigene Software «Virtual Robot» sorgt für die Animationen.
Am Ende sieht Fred so aus: Werden lebensechte humanoide Roboter wie dieser in Zukunft Alltag sein?
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