Nach «Vogelschiss»-Vergleich Plasberg: Gauland nicht mehr willkommen

dpa

4.6.2018

AfD-Politiker Alexander Gauland sorgte für einen Eklat, als er den Nationalsozialismus als «Vogelschiss» bezeichnete.
AfD-Politiker Alexander Gauland sorgte für einen Eklat, als er den Nationalsozialismus als «Vogelschiss» bezeichnete.
Getty Images

ARD-Talker Frank Plasberg will auf den AfD-Politiker Alexander Gauland nach dessen umstrittenen «Vogelschiss»-Satz zum Nationalsozialismus künftig verzichten. 

«Wir werden Herrn Gauland nicht mehr in unsere Sendung "hart aber fair" einladen», sagte Plasberg dem «Tagesspiegel». «Wer die Verbrechen des Nationalsozialismus relativiert, kann kein Gast bei "hart aber fair" sein. Daher werden wir Alexander Gauland in Zukunft nicht mehr einladen.» Laut Zeitung war Gauland dort zuletzt vor gut neun Monaten (28. August 2017) zu Gast.

Gauland, der AfD-Fraktionschef im Bundestag, hatte am Samstag beim Bundeskongress der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative im thüringischen Seebach gesagt: «Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.» Der Satz fiel nach einem Bekenntnis zur Verantwortung der Deutschen für den Nationalsozialismus mit Millionen ermordeten Juden und Millionen Kriegstoten. Die Äusserung löste breite Empörung aus.

Frank Plasberg will Alexander Gauland in der Talksendung «hart aber fair» keine Plattform mehr bieten.
Frank Plasberg will Alexander Gauland in der Talksendung «hart aber fair» keine Plattform mehr bieten.
Keystone

So erklärt Gauland seinen Satz

Gauland selber betonte am Montag, er habe die Verbrechen des Nationalsozialismus nicht bagatellisieren wollen, sondern seine «tiefste Verachtung» für den Nationalsozialismus mit dem Begriff «Vogelschiss» zum Ausdruck bringen wollen.

Der Ausschluss von «Hart aber fair» gilt laut Plasberg vorbeugend auch für Gaulands «Parteifreund Björn Höcke, der wegen seiner relativierenden Äusserungen zu Nationalsozialismus und Holocaust noch nie bei "hart aber fair" war». Die redaktionelle Entscheidung betreffe aber nicht die AfD generell, sagte Plasberg dem «Tagesspiegel»: «Vertreter der grössten Oppositionspartei im Deutschen Bundestag werden selbstverständlich auch weiter zu Gast bei "hart aber fair" sein.»

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