In der Kritik Rassismus bei Royal-Wedding-Sendung? Jetzt antwortet das ZDF

tsch

24.5.2018

War die Berichterstattung des ZDF zur «Royal Wedding» latent rassistisch? Nach zahlreicher Kritik in Netz und Medien weist der Sender die Vorwürfe nun zurück.

Hatte die ZDF-Berichterstattung zur Hochzeit von Meghan Markle und Prinz Harry tatsächlich rassistische Züge? Die Vorwürfe gegen die Live-Moderation zur «Royal Wedding» liessen in den vergangenen Tagen nicht nach. Unter anderem die taz hatte vor allem die andauernde Erwähnung der «afroamerikanischen Herkunft» der Braut kritisiert. Nun äusserte sich das Zweite erstmals offiziell - und wies den «Vorwurf des Rassismus» «entschieden zurück».

«Journalistisch angemessen», die Herkunft Meghan Markles zu thematisieren

Man habe die in Medien und Sozialen Netzwerken kursierenden Vorwürfe «selbstkritisch diskutiert», hiess es in der Stellungnahme des Senders. Dass die britischen Royals sich zu einem weltoffenen Königshaus entwickelten sei jedoch «ein Thema, das sowohl in Grossbritannien als auch in Deutschland von grossem öffentlichen Interesse ist». Daher sei es «journalistisch angemessen» gewesen, die Herkunft Meghan Markles zu thematisieren. Zwei Gesprächsrunden mit Experten hatten diese Frage diskutiert, eine davon sei laut ZDF von Zuschauerfragen inspiriert gewesen.

«Einige Formulierungen der Sendung» habe man dennoch intern selbstkritisch diskutiert, heisst es weiter. Ein Sprecher sagte, es sei «wünschenswert gewesen, einer Repräsentantin oder einem Repräsentanten der schwarzen Community in Grossbritannien in der Sendung noch mehr Raum zu geben.» So habe etwa die Autorin und Kolumnistin Afua Hirsch aus Termingründen nur «in einem Gespräch an einem Aussen-Set die Bedeutung der afroamerikanischen Wurzeln von Meghan Markle für die britische Gesellschaft» einordnen können. Dass Hirsch nur als «Tochter einer ghanaischen Mutter» eingeführt wurde, hatte ebenfalls zu Kritik im Netz geführt.

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