TV-Tipp «Reporter» zu Pierin Vincenz: Aufstieg und Fall eines Starbankers

ZVG

25.3.2018

Er galt als einer der mächtigsten Wirtschaftsführer der Schweiz. Heute sitzt er in U-Haft. «Reporter» zeichnet den Aufstieg und Fall des Ex-Raiffeisen-CEO Pierin Vincenz nach.

Pierin Vincenz galt schon lange als absturzgefährdet. «Das Magazin» porträtierte ihn 2013 unter dem Titel «Der Kantengänger». Und stellte fest: Er sei der schillernde Chef einer braven Bank.

Von 1999 bis 2015 stand er als CEO an der Spitze der Raiffeisen. Er habe in dieser Zeit «Schub gegeben», sagt Vincenz, «brutal Schub». Er verdoppelte die Bilanz und das Personal und machte das einstige «Buurebänkli» zur drittgrössten Bank der Schweiz. Die Raiffeisen wurde unter ihm «systemrelevant» – und Vincenz zu einem der mächtigsten Wirtschaftsführer des Landes.

Bankenkrise als Chance

Entscheidend für seinen steilen Aufstieg war sicher das Jahr 2008. Im Zuge der sogenannten «Subprime-Krise» verkam das Wort «Banker» quasi über Nacht zum Schimpfwort. Einst gefeierte Topmanager wie Marcel Ospel und Lukas Mühlemann wurden in der öffentlichen Wahrnehmung zu Reizfiguren: zu Karikaturen raffgieriger Wirtschaftskapitäne, frei von jeglichem Verantwortungsgefühl, letztlich nur ihren Boni verpflichtet. Pierin Vincenz war eine Art Gegenentwurf zu diesen «bad bankers». Ein hemdsärmeliger Bündner, der in Zeiten der Gier zu Bescheidenheit und Vernunft mahnte.

Einst mächtigster Wirtschaftsführer, jetzt in U-Haft

«Reporter» zeichnet den Aufstieg und den Fall des einstigen Starbankers nach – massgeblich ausgelöst durch den Wirtschaftsjournalisten Lukas Hässig. «Ich war mindestens so perplex wie alle anderen, als Pierin Vincenz in U-Haft gesetzt wurde», sagt Hässig, «ich bin fast ein wenig erschrocken.»

Wie konnte es so weit kommen, dass Vincenz, der 2008 noch als «Schweizer des Jahres» nominiert war, 2018 vor den Haftrichter musste?

Der «Reporter» zu Pierin Vincenz läuft am Sonntag, 25. März, um 21.50 Uhr auf SRF 1. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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