Rassismusdebatte Satire-Serien ziehen Konsequenzen

Von Fabian Tschamper

29.6.2020

«Die Simpsons» und «The Office» ändern ihre Herangehensweise für die Zukunft.
«Die Simpsons» und «The Office» ändern ihre Herangehensweise für die Zukunft.
Twentieth Century Fox/NBC

«The Office», «The Simpsons» und auch «Family Guy» schneiden heikle Szenen heraus und müssen Abgänge von Synchronsprechern in Kauf nehmen. Anlass sind die Proteste gegen Rassismus in den USA.

Die betroffenen Serien sind allesamt satirischer Natur, aber selbst diese beweisen nun Feingefühl: Beispielsweise «The Office» mit Steve Carell entfernte eine Szene der neunten Staffel als eine (weisse) Figur sich das Gesicht schwarz anmalt. Das sogenannte Blackfacing gilt als sehr beleidigend für die schwarze Bevölkerung. Die entsprechende Episode wird auf allen Streamingdiensten gesperrt und durch eine unverfängliche Version ersetzt.



«‹The Office› handelt von einer Gruppe von Leuten, die versuchen ihre Zusammenarbeit so angenehm wie möglich zu gestalten – meist aufgrund der unangebrachten Situationen, in die sie ihr Boss bringt», sagte der Erfinder Greg Daniels. «Die Show zeigt auf satirische Art und Weise, welches Verhalten unakzeptabel ist und soll eine Botschaft der Einigkeit vermitteln.» Die Blackfacing-Episode kritisiere eine spezifische, rassistische Praktik. «Mir tut der verursachte Schmerz leid», entschuldigte sich Daniels.

Grosse Veränderungen

«The Office» war aber nicht die einzige Show, die Schlagzeilen machte wegen ihres unsensiblen Umgangs mit Rassendiskriminierung: Mike Henry, der seine Stimme über zwei Dekaden dem «Family Guy»-Charakter Cleveland Brown verliehen hatte, kündigte. Jenny Slate und Kristen Bell vertonen in der Netflix-Serie «Big Mouth» auch keine schwarzen Figuren mehr.

«Die Simpsons», die seit der Dokumentation «The Problem with Apu» aus dem Jahr 2017 mit Rassismus-Vorwürfen zu kämpfen haben, gaben letzte Woche bekannt, dass weisse Schauspieler zukünftig keine nicht-weissen Charaktere mehr sprechen würden. Jüngstes Beispiel dafür war Hank Azaria, der den Inder Apu vertonte: Er nahm ebenfalls den Hut.

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