Dani Levy wirft in seiner Familien-Komödie nach US-Vorbild einen hübsch überzeichneten Blick auf die chaotische «Welt der Wunderlichs».
Im Duett mit Rock-Klischee und Ex-Mann Johnny (Martin Feifel) übt Mimi (Katharina Schüttler) ihr Comeback.
Mimi Wunderlichs Leben ist ein heilloses Durcheinander.
Bei der Arbeit im Elektronikmarkt wird Mimi von Nico (Steffen Groth) angebaggert.
Mimi und Manuela (Christiane Paul) müssen auf den manisch-depressiven Vater Walter (Peter Simonischek) aufpassen.
Schweizer Casting für die Chaos-Familie: Die Bilder
Im Duett mit Rock-Klischee und Ex-Mann Johnny (Martin Feifel) übt Mimi (Katharina Schüttler) ihr Comeback.
Mimi Wunderlichs Leben ist ein heilloses Durcheinander.
Bei der Arbeit im Elektronikmarkt wird Mimi von Nico (Steffen Groth) angebaggert.
Mimi und Manuela (Christiane Paul) müssen auf den manisch-depressiven Vater Walter (Peter Simonischek) aufpassen.
Charmante Aussenseiter-Komödien sind in den vergangenen Jahren zum liebgewonnenen Trend geraten. Filme wie «Little Miss Sunshine» (2009) erzählten vom Unangepassten und Unperfekten, vom Scheitern und Mutfassen. Auf jene inzwischen nicht mehr allzu aussergewöhnliche Ästhetik liess sich 2016 auch der Schweizer Regisseur Dani Levy ein: Mit «Toni Erdmann»-Star Peter Simonischek in der Vater-Hauptrolle porträtiert der gebürtige Basler «Die Welt der Wunderlichs»; eine sympathische Chaos-Clique, die sich immer am Rand des Nervenzusammenbruchs bewegt.
Mimi Wunderlich, deren fahriger Charakter Katharina Schüttler wie auf den Leib geschneidert ist, sucht nach einer zweiten Chance. Die ehemals erfolgreiche Musikerin und Alleinerziehende ist am Ende: Ihr ADHS-Sohn Felix (Ernst Wilhelm Rodriguez) sperrt Lehrer ein und sorgt nur für Trubel. Die im April 2019 verstorbene Hannelore Elsner spielt die Mutter Liliane, die als abgehalfterter Ex-Schlagerstar nicht minder infantil die Hypochonderin gibt. Währenddessen machen der spielsüchtige Vater (Simonischek) und die emotional kalte Schwester (Christiane Paul) Mimis Leben ebenso zur Hölle wie ihr Ex und Kindsvater Johnny (Martin Feifel), seines Zeichens Rockmusiker und Drogenwrack.
Ein Ziel: Die Castingshow
In dieser klischeereichen und an psychologischen Auffälligkeiten nicht gerade armen Konstellationen schickt Dani Levy seine Protagonisten auf eine absurde Reise. Ziel: ein Castingwettbewerb namens «Second Chance», zu dem Felix seine einst erfolgreiche Mutter heimlich anmeldete. Auf dem Weg in die Schweiz, wo die Comeback-Show entsteht, wird Mimi von ihrer hoffnungslos chaotischen Familie begleitet. Nicht nur auf den ersten Blick lässt der 2009er-Erfolg «Little Miss Sunshine» mit frappierenden Ähnlichkeiten grüssen.
Subtilitäten und Anspielungen sind Levys Sache nicht: Jedwede bizarre Charaktereigenschaft der Familienmitglieder wird ausgespielt und hübsch überzeichnet. «Die Welt der Wunderlichs» entpuppt sich als humorvoller Kosmos voller Zerrbilder von Alleinerziehenden, Alkoholikern, Drogenabhängigen, Depressiven, Narzissten, psychisch Kranken und gescheiterten Musikern. Das krankmachende Musikgeschäft als auch das ausbeuterische TV-Castingshow-Business wird dabei intelligent, wenn auch beinahe zu brav persifliert.
«Die Welt der Wunderlichs» läuft am Sonntag, 10. November, um 23:35 Uhr auf ARD. Mit Swisscom Replay TV können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Die Welt der Wunderlichs
So 10.11. 23:35 - 01:15 ∙ Das Erste ∙ D 2016 ∙ 100 Min
Sendung ist älter als 7 Tage und nicht mehr verfügbar.
Das wurde aus den «DSDS»-Kandidaten der ersten Stunde.
Das wurde aus den «DSDS»-Kandidaten der ersten Stunde
Es ist ein Stück TV-Geschichte: Auf dem Bild posieren – gemeinsam mit den damaligen Moderatoren Michelle Hunziker und Carsten Spengemann – die Top-Ten-Kandidaten der ersten Staffel von «Deutschland sucht den Superstar». Was aus den einstigen Castingshow-Pionieren gewordern ist, zeigt die Bildergalerie.
Er schmachtete im Finale den Bohlen-Song «Take Me Tonight» – und Deutschland nahm ihn gern: Das Publikum wählte Alexander Klaws 2003 zum ersten «Superstar».
Bis heute ist Klaws erfolgreich als Sänger: Vor allem in Musicals ist er regelmässig zu sehen, derzeit spielt er die Hauptrolle in «Ghost – Das Musical». Ebenso versucht sich der Sänger in Schlager. «Auf die Bühne, fertig, los!», so hiess sein letztes Album.
Sie kam als bereits ausgebildete Musical-Sängerin in die Show und schaffte es bis ins Finale: Juliette Schoppmann unterlag dort deutlich – und erlitt ein Schicksal, das auch später viele «DSDS»-Zweitplatzierte ereilen sollte.
Sie hatte zunächst drei Hit-Singles, verlor dann aber ihren Plattenvertrag schnell. 2012 nahm Schoppmann beim «Supertalent» (Bild) teil – zur Pop-Karriere verhalf ihr aber auch der sechste Platz dort nicht. Heute arbeitet sie an der Musical Academy Köln Süd als Dozentin für Gesang und war 2018 Vocal Coach bei «DSDS».
Als schriller Paradiesvogel brachte es Daniel Küblböck in der ersten Staffel «DSDS» zu deutschlandweiter Bekanntheit. Auch wenn er erkennbar nicht der beste Sänger war, gewann er mit seiner «positiven Energie» viele Fans.
Um so entsetzter waren die Reaktionen, als er von einem Kreuzfahrtschiff unauffindbar verschwand – allen voran seine Ex-«DSDS»-Kollegen trauerten: «Es tut uns unendlich leid, auf diese Weise zu erfahren, welche grausame Traurigkeit Dich die letzten Monate umgeben haben muss», heisst es in einem Brief, den Juliette Schoppmann, Vanessa Stuhler und Co. in den sozialen Medien posteten.
Sie war gerade 17 geworden, als sie in die Mottoshows einzog und am Ende Vierte wurde: Vanessa Struhler sorgte als keckes R'n'B-Mädchen für Furore und wurde als Dieter Bohlens «Schnubbelschnäuzchen» und «Knutschkugel» berühmt.
Trotz eines Duetts mit Rapper Ferris MC (Bild) auf ihrem Debütalbum konnte auch Vanessa S. (so ihr Künstlername) keine grosse Karriere starten. Der Musik ist sie aber treu geblieben: Sie arbeitet als Sängerin im Berliner Varieté-Theater Wintergarten, schreibt weiterhin Songs und ist – das zeigt ihr Instagram-Profil – stolze Mutter eines Sohnes.
Bei «Popstars» war sie zuvor bereits rausgeflogen, bei ihrer zweiten Castingshow-Teilnahme brachte es Gracia Baur weit: Mit ihrer Version von «Memories» aus «Cats» holte sie in der «Musical»-Mottoshow sogar die meisten Zuschauerstimmen. Am Ende reichte es aber nur zu Platz fünf.
Nach «DSDS» folgte eine «bewegte» (Musik-)Karriere: Gracia scheiterte 2005 beim ESC und belegte den letzten Platz, arbeitete zwischenzeitlich als Personalchefin bei einem Schweizer Unternehmen, ihren bis dato letzten Song «Magic Moments» veröffentlichte sie 2014. Inzwischen soll sie eine Ausbildung zur Krankenschwester begonnen haben.
Auch Daniel Lopes, der auf Platz sieben landete, konnte nach seiner Debütsingle «Shine On» keinerlei musikalischen Erfolge mehr feiern, dafür machte der gebürtige Brasilianer schnell so etwas wie eine TV-Karriere. Schon 2003 lief auf Sat.1 ein Spezial namens «Sein Leben, seine Songs» (Bild).
Auftritte bei «Die Alm», «Promi Boxen» und natürlich im «Dschungelcamp» folgten. Zuletzt war der einstige Mädchenschwarm Lopes bei «Goodbye Deutschland» zu sehen, die Auswanderer-Doku begleitete ihn und seine Freundin, die Brasilianerin Magna Cavalcanti, bei den Vorbereitungen für ihre Hochzeit.
Auch sein Comeback plant er: «Ich möchte endlich wieder mit meiner Musik erfolgreich sein. Und ich weiss auch, dass ich noch viele Fans habe. Deshalb trete ich für eine Gage von 1'000 Euro überall auf, wo man mich haben will. Egal, ob im Keller, in der Gartenlaube oder im Wohnzimmer. Ich will das so lange machen, bis meine Schulden getilgt sind», kündigte er jüngst an.
Er versuchte es mit seinen «DSDS»-Kollegen als 4 United (Bild), später gemeinsam mit anderen Ex-Castingstars als RecAllStars: Eine grosse Musikkarriere blieb auch Nektarios Bamiatzis (links) verwehrt. Seine Stimme setzte er dennoch gewinnbringend ein: Er arbeitete als Moderator und Nachrichtensprecher für diverse Lokalradiosender.
Judith Lefeber war die grosse Favoritin, bevor sie die erste Staffel von «Deutschland sucht den Superstar» verliess: In den ersten beiden Mottoshows riefen die meisten Zuschauer für sie an, nach der dritten stieg sie wegen der psychischen Belastung vorab aus.
Als Popstar fühlte sie sich nicht wohl und konnte auch mit ihren Soloalben nur bedingt reüssieren, auf der Musical-Bühne machte Judith Lefeber jedoch Karriere: Sie spielte Hauptrollen in «Aida» und «Hair» und ist bis heute eine gefragte Darstellerin.
Sie rückte zwischenzeitlich für Judtih Lefeber nach, schied aber schnell wieder aus: Nach «DSDS» trat die sechstplatzierte Nicole Süssmilch 2005 mit Marco Matias (Bild) und der Ralph-Siegel-Komposition «A Miracle Of Love» beim ESC-Vorentscheid für die deutschen Nachbarn an. Auch eine Teilnahme bei «X Factor» 2011 brachte keinen Erfolg. Heute arbeitet Süssmilch Medienberichten zufolge als Kosmetikerin.
Nur eingefleischte «DSDS»-Fans werden sich an sie erinnern: Andrea Josten (zweite von rechts) schied nach der zweiten Mottoshow bereits aus, tritt aber nach wie vor live auf: als Sängerin der Live-Coverband Dr. Feelgood.
Trotz Hingucker-Minirock und langen Lederstiefeln reichte es nur für Platz zehn bei «DSDS»: Stephanie Brauckmeyer (Bild, vorn Mitte) ist heute mit dem Ex-Basketballnationalspieler Stefano «Nino» Garris verheiratet und tritt noch mit ihrer Band Mrs. Garris & Friends auf. Hauptberuflich arbeitet die gelernte Werbekauffrau aber bei einer Krankenkasse.
Zurück zur Startseite