TV-Tipp Das Milliardenbusiness der Schleppermafia

tsch

22.10.2018

Die deutsche Regierung will Schleppern in Afrika das Handwerk legen. Dabei gelingt ihr das nicht einmal im eigenen Land.

Die sogenannte «Flüchtlingskrise» ist längst abgeklungen. Aber noch immer diskutiert die Politik darüber, was getan werden muss, um einem erneuten Anstieg der Flüchtlingszahlen vorzubeugen. Dass der Schlüssel dazu der Kampf gegen Schlepper und Schleuser sei, hat die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel in den vergangenen Jahren immer wieder betont. Doch längst sind die Schlepperbanden auch in Deutschland selbst aktiv, wie die Dokumentation «Exclusiv im Ersten: Das Milliardenbusiness der Schleppermafia» aufzeigt.

Schlepper nützen Gesetzeslücken aus

Die Reporter haben in zweijährigen Recherchen aufgedeckt, wie beinahe reibungsfrei eine gut vernetzte banden- und gewerbsmässige Schleusung innerhalb Deutschlands funktioniert. Im Film von Tarek Khello, Mark Michel und Christian Werner ist unter anderem zu sehen, wie dafür ganz einfach Gesetzeslücken genutzt werden. Nicht einmal grossartige Konsequenzen müssen die Täter fürchten.

Behörden machtlos

Die Autoren führen unter anderem das Beispiel eines deutsch-indischen Schlepperrings aus dem ostdeutschen Bundesland Sachsen auf. Die Kriminellen arrangieren Scheinehen zwischen rumänischen und tschechischen Frauen auf der einen und indischen oder pakistanischen Männern auf der anderen Seite. Für diesen «Service», der den Zutritt nach Europa und damit letztendlich nach Deutschland ermöglicht, berechnen sie 20'000 Euro. Gegen dieses Vorgehen sind die staatlichen Sicherheitsorgane so gut wie machtlos.

«Exclusiv im Ersten: Das Milliardenbusiness der Schleppermafia» läuft am Montag, 22. Oktober, um 21.45 Uhr in der ARD. Mit Swisscom TV Replay können Sie die Sendung bis zu sieben Tage nach der Ausstrahlung anschauen.

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